Electronic Arts meldet sich zurück und sagt Activision und Zynga den Kampf an

Freitag, 6. Mai 2011 um 12:53

Lichtblick war im jüngsten Quartal vor allem das digitale Geschäft mit Online- und Web-Games. Hier zogen die Umsätze auf Jahressicht um 46 Prozent auf über 800 Mio. Dollar an. Das digitale Geschäft soll auch in diesem Jahr weiter kräftig zulegen und die Marke von einer Mrd. US-Dollar überschreiten, verspricht EA-Chef John Riccitiello. Im Fiskaljahr 2011 habe man bereits 22 Prozent der Umsatzerlöse durch nicht abgepackte Spiele-Boxen erzielt, so EA-Finanzchef Eric Brown.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2011 meldet EA einen Umsatz von 3,8 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 4,1 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Trotz des Umsatzrückgangs fiel der Nettogewinn mit 233 Mio. Dollar höher aus, als im Vorjahr mit 145 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Als die Nummer zwei der Branche sieht sich EA zahlreichen Herausforderern gegenüber. Neben dem Marktführer Activision Blizzard, sieht sich EA auch dem Wettbewerb von THQ, Take-Two, Ubisoft, Infogrames und Sony gegenüber. Activision Blizzard und THQ gelten dabei als die stärksten Wettbewerber im lukrativen US-Markt für Computerspiele.

Aber auch Infogrames konnte in den vergangenen Jahren durch die Übernahme der Entwicklerstudios Gremlin Interactive, Psygnosis und Hasbro wieder aufholen. Marktanteile gewinnen konnte auch der französische Spielentwickler Ubisoft Entertainment, der ebenfalls im Bereich Online-Spiele sein Angebot ausbauen will.

EA gilt bislang sowohl für die Microsoft-Konsolen als auch für die Sony-Konsolen als einer der führenden Publisher von Spielen in den USA und in Europa. Nach der Übernahme von Jamdat Mobile gilt EA im Markt für Mobilfunkspiele als Marktführer. In diesem Bereich konkurriert das Unternehmen mit Anbietern wie Gameloft und Glu Mobile.

Auch der Markt für Online-Rollenspiele soll sich nach einem starken Wachstum der letzten Jahre weiter positiv entwickeln. Marktführend im Online-Spielemarkt gelten jedoch südkoreanische Entwicklerstudios wie NCsoft und Activision Blizzard (World of Warcraft), doch drängen zunehmend auch chinesische Anbieter (Perfect World, Changyou.com) auf den Markt. Im Markt für Social-Games steht EA mit seiner Playfish-Einheit im direkten Wettbewerb zum Marktführer Zynga (FarmVille, CityVille).

Das Geschäft mit kostenfreien, englischsprachigen Online-Spielen (free-to-play) soll nach einer Marktstudie der Marktforscher DFC Intelligence von 250 Mio. Dollar in 2009, auf 2,0 Mrd. Dollar in 2015 klettern. Zuletzt wurde der weltweite Spielemarkt auf rund 50 Mrd. Dollar taxiert.

Ausblick

Für das laufende erste Fiskalquartal 2012 erwartet EA nunmehr einen Umsatz zwischen 460 und 500 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust zwischen 44 und 49 US-Cent je Aktie. Auf Jahressicht rechnet EA mit einem angepassten Nettogewinn von 70 bis 90 US-Cent je Aktie. Der Nettoumsatz soll sich dabei zwischen 3,75 und 3,95 Mrd. Dollar bewegen.

Für das laufende Fiskaljahr 2012 erwarten Analysten bei EA einen Umsatz von 3,94 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 85 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 4,07 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,07 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

EA-Papiere präsentierten sich unmittelbar nach den jüngsten Zahlen deutlich fester bei 21,68 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von 7,2 Mrd. US-Dollar für Amerikas zweitgrößten Videospielentwickler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 26.

Die Analysten aus dem Hause Piper Jaffray zeigen sich angetan von dem jüngsten Zahlenwerk von EA und bewerten die Papiere mit "übergewichten". Gleichzeitig heben die Investmentbanker das Kursziel für das Papier von 19,50 auf 25,0 Dollar an.

Bei der Deutschen Bank überwiegt dagegen weiter der Pessimismus. Die Deutsch Banker raten Anlegern weiter zum Verkauf von EA-Aktien und halten dabei einen Kursrückgang auf bis zu 15 Dollar für möglich. Die Deutsch Banker begründen ihre Verkaufsempfehlung unter anderem damit, dass EA viele Titel an den Handel verkauft hat, um möglicherweise bald Preisaktionen durchführen zu können.

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Meldung gespeichert unter: Electronic Arts, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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