Electronic Arts meldet sich zurück und sagt Activision und Zynga den Kampf an

Freitag, 6. Mai 2011 um 12:53
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(IT-Times) - Amerikas zweitgrößter Videospielentwickler Electronic Arts (Nasdaq: ERTS, WKN: 878372) konnte zuletzt mit positiven Quartalszahlen überraschen. Getrieben durch den Erfolg im digitalen Geschäft mit Online- und Mobile-Games, gelang es dem Unternehmen seinen Nettogewinn auf 151 Mio. Dollar zu vervielfachen. EA-Aktien präsentierten sich daraufhin deutlich fester und legten um mehr als 8,8 Prozent auf 21,68 Dollar zu - ein neues Jahreshoch.

Der Erfolg von Social- und Mobile-Games wie FarmVille und Angry Birds hat die Zahl der Spieler von 200 Millionen Gamer Anfang der Jahrtausendwende, auf inzwischen mehr als eine Milliarde Spieler weltweit ansteigen lassen, so EA-Chef John Riccitiello.

EA nimmt Facebook-Plattform ins Visier - Kampfansage an Zynga


Von diesem Trend will auch EA künftig stärker profitieren. Das digitale Geschäft zog im abgelaufenen Jahr bereits um 46 Prozent auf 833 Mio. Dollar an und steuerte damit mehr als 20 Prozent zum EA-Gesamtumsatz bei. Im laufenden Fiskaljahr 2012 will EA mehr als eine Mrd. Dollar durch das digitale Geschäft mit Online-Spiele und Spiele-Downloads generieren, so EA-Finanzchef Eric Brown.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, setzt EA auf seine bewährten Marken wie FIFA, Need for Speed, Battlefield, The Sims und Tetris. Allein drei Millionen Spieler verzeichnet inzwischen das Facebook-Game "FIFA Superstars". Fußballfans gaben allein im vergangenen Jahr rund 100 Mio. Dollar für virtuelle Güter rund um das Facebook-Spiel aus, heißt es aus dem Unternehmen.

EA-Chef kündigte in einem Interview gegenüber der BusinessWeek eine Facebook-Offensive an. Derzeit habe Zynga noch einen Marktanteil von 75 Prozent auf der Facebook-Plattform. Hier wolle EA künftig ein gewichtiges Wort mitreden und sich ein großes Stück vom Kuchen sichern, stellt der EA-Chef klar.

Battlefield 3 soll Call of Duty vom Thron stoßen


Auch den bisherigen Branchenprimus Activision Blizzard will EA gehörig zusetzen. Activision sonnte sich lange Zeit im Erfolg seiner Franchise-Reihe "Call of Duty", mit der Activision regelmäßig die Spitze der Spielecharts eroberte.

Mit "Battlefield 3" will EA nunmehr diese Tradition brechen. "Battlefield 3" soll in jeder Hinsicht besser sein, als die künftigen Fortsetzungen der Call of Duty-Reihe verspricht Riccitiello. Eine bessere Spiele-Engine, größere Landschaften und ein hochkarätiges Entwicklerstudio sollen "Battlefield 3" zum Blockbuster avancieren lassen. Man werde für den Release die größte Werbekampagne in der Geschäfte von EA starten, stellt das Unternehmen im Rahmen der jüngsten Pressekonferenz klar.

Die Chance ist groß, das EA mit "Battlefield 3" wirklich einen Blockbuster landen kann. Bislang haben sich bereits sieben Millionen Gamer für das Kriegsspiel registriert. Im vergangenen Jahr haben Gamer bereits 48 Mio. Dollar an virtuellen Gütern und Services rund um "Battlefield" erworben, schwärmt EA-Manager Frank Gibeau.

Diese Summe könnte sich in den nächsten Jahren vervielfachen, sollte "Battlefield 3" tatsächlich "Call of Duty" überflügeln können. Ende des Jahres soll es soweit sein, dann soll "Battlefield 3" sowohl für den PC, als auch für die Xbox 360 und die PS3 auf verfügbar sein.

Kurzportrait

Electronic Arts (EA), ansässig im kalifornischen Redmond, entwickelt seit 1982 Computerspiele. Dabei spezialisiert sich das Unternehmen nicht nur auf eine Plattform, sondern bietet Spiele sowohl für den PC, als auch für andere Plattformen aus dem Hause Sony, Nintendo und Microsoft an. Vor allem durch legendäre Titel wie Madden NFL, SimCity, und Ultima Online machte sich das Unternehmen einen Namen. Das Haus publiziert seine populären Titel unter den Labels EA Sports, EA Games, sowie unter EA Play.

Zudem beteiligte sich EA an dem schwedischen Entwicklerstudio Digital Illusions - das Studio wurde Ende 2004 vollständig übernommen. Gleichzeitig schloss EA im Oktober die Übernahme von Criterion Software ab. Anfang 2005 beteiligte sich EA mit 19,9 Prozent an dem französischen Spielentwickler Ubisoft. Ende 2005 übernahm man den führenden Entwickler von Mobilfunkspielen Jamdat Mobile. Jamdat wurde inzwischen in die Einheit EA Mobile integriert. Mitte 2006 kaufte EA den Online-Rollenspielspezialisten Mythic Entertainment, aus der die Einheit EA Mythic hervorging. Ende 2006 schluckte EA das auf die Wii-Konsole spezialisierte Entwicklerstudio Headgate Studios. Im Frühjahr 2007 beteiligte sich EA mit 15 Prozent an dem chinesischen Online-Spielespezialisten The9, nachdem man sich bereits 19 Prozent der Anteile an dem südkoreanischen Online-Spielespezialisten Neowiz sicherte. Mitte 2007 eröffnete EA ein eigenes Büro in Moskau, um den russischen Markt besser bedienen zu können. Ende 2007 übernahm EA mit BioWare und Pandemic zwei weitere Entwicklerstudios. Später kaufte EA mit Hands-On-Mobile und ThreeSF erneut zu. Ende 2008 übernahm EA das südkoreanische Entwicklerstudio J2M. Ende 2009 wurde das Social-Gaming-Portal Playfish übernommen. Im Frühjahr 2011 schluckte EA den iPhone-Spielehersteller Firemint.

Ferner vertreibt das Unternehmen über 4.000 Spieletitel von Drittanbietern. Dieses Geschäft trug in der Vergangenheit etwa ein Fünftel des gesamten Umsatzvolumens von EA. Über das Internet-Portal EA.com bietet das Unternehmen nicht nur einen kostenlosen Online-Spieledienst an, sondern auch gebührenpflichtige Services.

Daneben betreibt das Unternehmen die Tochter und Spieleplattform pogo.com im Internet. Pogo.com versteht sich als eine Online-Spielgemeinschaft. Die Plattform verzeichnet inzwischen mehr als 1,7 Million registrierte Nutzer weltweit. Gleichzeitig betreibt EA aber auch den Game Channel im Rahmen des Online-Angebots von AOL.

Zahlen

Für das vergangene Märzquartal meldet EA einen Umsatzanstieg um elf Prozent auf 1,09 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 979 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der angepasste Nettoumsatz summierte sich im jüngsten Quartal auf 995 Mio. Dollar, nach 850 Mio. Dollar im Jahr zuvor.

Der Nettogewinn kletterte im jüngsten Quartal auf 151 Mio. Dollar oder 45 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 30 Mio. Dollar oder neun US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderposten konnte EA einen Nettogewinn von 25 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen. An der Wall Street hatte man im Vorfeld nur mit einem Nettogewinn von 22 US-Cent je Aktie sowie mit Nettoeinnahmen von 922,6 Mio. Dollar kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Electronic Arts, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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