Digitalisierung der deutschen Industrie nimmt Fahrt auf

Digitalisierung in der Industrie

Dienstag, 21. November 2017 um 15:58

■   Einsatz digitaler Technologien wie Industrie 4.0 oder 3D-Druck weit verbreitet
■   Agilität wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor
■   Studie zum Thema „Digital Engineering” von Bitkom Research und Autodesk

BITKOM

In der deutschen Industrie ist die Durchdringung mit digitalen Technologien bereits weit fortgeschritten. Drei von vier Unternehmen des produzierenden Gewerbes (75 Prozent) setzen Cloud Computing ein, 39 Prozent vernetzen ihre Fertigung mit Industrie-4.0-Anwendungen und 30 Prozent analysieren große Datenmengen mit Big Data Analytics.

Etwa jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) verwendet 3D-Druck-Verfahren und jedes fünfte (18 Prozent) Robotik. Dagegen nutzen im Schnitt erst 5 Prozent Anwendungen mit künstlicher Intelligenz. Das hat eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Software-Anbieters Autodesk ergeben, für die 505 Unternehmen des produ-zierenden Gewerbes ab 20 Mitarbeitern befragt wurden.

„Die Digitalisierung der Industrie hat Fahrt aufgenommen“, sagte Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research, bei Vorstellung der Studienergebnisse. „Die Unternehmen nutzen digitale Technologien, um die Produktentwicklung zu beschleunigen, Fertigungsprozesse zu optimieren oder die Anpassungsfähigkeit ihrer Organisation zu erhöhen.“

So analysieren beispielsweise 19 Prozent der Unternehmen Maschinen- und Sensordaten, um einen Stillstand der Produktion zu vermeiden. Angetrieben werde die Entwicklung von großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern. Hier setzen beispielsweise 72 Prozent Big Data Analytics ein, 67 Prozent Industrie-4.0-Anwendungen und 23 Prozent künstliche Intelligenz.

Karl Osti, Industry Manager bei Autodesk Deutschland: „Zentrale Bedeutung haben im produzierenden Gewerbe spezielle Software-Lösungen, mit denen Unternehmen Produkte entwickeln und Fertigungsprozesse steuern können.“ Laut Umfrage nutzen nahezu alle Unternehmen (92 Prozent) Software für Computer Aided Design (CAD), um neue Produkte zu konstruieren.

60 Prozent der Unternehmen setzen Computer Aided Planning (CAP) für die Produktionsplanung ein. Anwendungen für Computer Aided Manufacturing (CAM) verwenden 52 Prozent. CAM-Systeme unterstützen den Fertigungsprozess und setzen Konstruktionsdaten maschinengerecht um.

Osti: „Mit CAP- und CAM-Technologien verkürzen Fertigungsbetriebe die Durchlaufzeiten von Aufträgen und wickeln kleine Losgrößen effizienter ab.“ Software für das Product Lifecylce Management (PLM) nutzen 41 Prozent der Unternehmen. PLM-Systeme ermöglichen es, Daten während des gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu sammeln und auszuwerten.

Jedes dritte Unternehmen nutzt ERP-Software (Enterprise Ressource Planning), mit der sie betriebliche Ressourcen wie Personal, Material, Transport- und Lagerkapazitäten sowie die erforderlichen Finanzmittel planen können.

Zu einem wichtigen Erfolgsfaktor in der Industrie hat sich angesichts von Digitalisierung und Globalisierung die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen entwickelt, die unter dem Stichwort Agilität diskutiert wird. „Agilität ist für Produktionsbetriebe wegen der hohen technologischen Dynamik das Gebot der Stunde“, betonte Osti.

Laut Umfrage halten fast zwei von drei Unternehmen (64 Prozent) die Agilität ihrer Organisation für wichtig. Und drei von vier Unternehmen (74 Prozent) sagen, dass eine hohe Agilität in der Produktentwicklung wichtig ist. Bitkom Research hat im Auftrag von Autodesk daher einen Agilitätsindex entwickelt, der die Anpassungsfähigkeit der deutschen Industrie beschreibt. In den Index sind 13 Indikatoren aus den Kategorien Bedeutung/Strategie, Struktur, Prozesse, Führung und Unternehmenskultur eingeflossen.

Meldung gespeichert unter: Industrie 4.0, BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Internet, Verbände

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