Digitaler Euro als gesetzliches Zahlungsmittel - Alles zum Thema
Digitale Währung
Vorangegangen waren für das digitale Euro-Projekt in den letzten zwei Jahren regelmäßige Diskussionen, darunter auch die Eurogruppe als einer der Hauptakteure und Vertreter der nationalen Regierungen.
Die Gespräche wurden in einem Dialog mit der Europäischen Zentralbank (EZB) als Währungshüter und der Europäischen Kommission (EU-Kommission) als Wettbewerbshüter geführt.
Die Europäische Zentralbank könnte in Zukunft als Ergänzung zum Bargeld den digitalen Euro ausgeben, wenn bestimmte Voraussetzungen in der EU erfüllt sind.
Der digitale Euro soll den physischen Euro als Währung in einer zunehmend digitalen Welt dann begleiten, aber nicht ersetzen. Euro-Bargeld ist im Euroraum bereits ein gesetzliches Zahlungsmittel.
Menschen ziehen es zunehmend vor, digital zu bezahlen, mit Karten und Apps wie digitalen Geldbörsen und kontaktlos. Dieser Trend hat sich während der COVID-19-Pandemie beschleunigt.
Der digitale Euro würde wie eine digitale Brieftasche funktionieren. Bürger und Unternehmen könnten jederzeit und überall im Euroraum mit dem digitalen Euro bezahlen.
Er wäre sowohl online als auch offline verfügbar, d. h. Zahlungen könnten von Gerät zu Gerät ohne Internetverbindung, von einem abgelegenen Ort oder einer Tiefgarage aus vorgenommen werden.
Um diesen Trends Rechnung zu tragen, hat die EU-Kommission am 28. Juni 2023 zwei Maßnahmenpakete vorgeschlagen, die sicherstellen sollen, dass den Menschen beide Zahlungsmöglichkeiten - bar und digital - zur Verfügung stehen, wenn sie mit Zentralbankgeld bezahlen wollen.
"Es gibt starke strategische Gründe, die Zukunft des Euro in einem digitalen Umfeld zu sichern, da wir in den kommenden Jahrzehnten mit Veränderungen in der Zahlungstechnologie konfrontiert sind. Sicherheit, Schutz der Privatsphäre und Integration müssen zentrale Merkmale sein, die unsere gemeinsamen Werte widerspiegeln", sagt Paschal Donohoe, Präsident der Eurogruppe.
Ein digitaler Euro würde ein einheitliches europäisches digitales Zahlungsmittel bieten, das im gesamten Euroraum für Zahlungen verwendet werden kann. Er wäre dann ebenfalls ein gesetzliches Zahlungsmittel.
Der digitale Euro würde als zusätzliches Zahlungsmittel dienen, d.h., das physische Euro-Bargeld würde weiterhin in der Wirtschaft zirkulieren. Mit dem digitalen Euro erhofft sich Brüssel zudem, mehr finanztechnische Innovationen hervorzubringen.
"Der Vorschlag wird sicherstellen, dass jeder im Euroraum seine bevorzugte Zahlungsmethode frei wählen kann und Zugang zu grundlegenden Bargelddienstleistungen hat. Er wird die finanzielle Eingliederung benachteiligter Gruppen sicherstellen, die eher auf Barzahlungen angewiesen sind, wie z. B. ältere Menschen", so die EU-Kommission.
Um die finanzielle Eingliederung zu fördern, könnten Einzelpersonen, die kein Bankkonto haben, ein Konto bei einer Post oder einer anderen öffentlichen Einrichtung, z. B. einer lokalen Behörde, eröffnen und führen.
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