Cree geht ein Licht auf

Donnerstag, 19. Juni 2008 um 13:04
Cree

(IT-Times) Der traditionellen Glühbirne droht im Zuge des Klimawandels und steigender Energiekosten nunmehr auch in der EU das Aus. Nachdem bereits Australien den Verkauf von Glühbirnen (ab 2010) verboten hat, könnte es schon im nächsten Jahr auch in der EU soweit sein.

Die EU-Kommission will nach Presseberichten bereits zum Jahresende bzw. zu Jahresbeginn 2009 konkrete Vorschläge unterbreiten, wie die traditionelle Glühbirne durch Energiesparlampen abgelöst werden können, so ein EU-Sprecher. Wann ein Verkaufsverbot kommen wird, steht zwar noch in den Sternen, dürfte jedoch nur noch eine Frage der Zeit sein.

LED könnte Siegeszug fortsetzen


Herkömmliche Glühbirnen gelten als äußerst ineffizient. Nur fünf bis zehn Prozent der eingesetzten Energie wird tatsächlich in Licht umgewandelt, der Großteil belastet als Abwärme die Umwelt. Anders LED-Lampen. Leuchtdioden strahlen keine Wärme ab und verbrauchen darüber hinaus auch bis zu 90 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glüh- und Halogenlampen. Moderne LEDs haben zudem eine Betriebsdauer von bis zu 100.000 Stunden. Nach Berechnungen der EU-Kommission könnte durch die Umstellung auf Energiesparlampen bis 2025 der Energieverbrauch in Sachen Beleuchtung um 50 Prozent EU-weit gesenkt werden.

Von diesem Trend könnte wiederum der amerikanische LED-Chipspezialist Cree (Nasdaq: CREE, WKN: 891466) profitieren. Das Unternehmen gilt als führender Hersteller von Halbleiterkristallen, die in Leuchtdioden zum Einsatz kommen. Das US-Unternehmen vermarktet LED-Chips und Lampen, die sowohl im industriellen Betrieb, wie auch beim Privatverbrauchern zum Einsatz kommen.

Cree kauft LED Lighting Fixtures


Um sich für den potentiellen Nachfragesturm zu rüsten, hat das Unternehmen jüngst erst den Spezialisten LED Lighting Fixtures übernommen. Mit der Übernahme verschafft sich Cree direkten Zugang zum Beleuchtungsmarkt. Dadurch kann Cree Lösungen anbieten, um bestehende Beleuchtungsinfrastrukturen durch energieeffizientere Beleuchtungen zu ersetzen, um damit den Umstieg auf stromsparende LED-Leuchten zu beschleunigen.

Neben der EU hegen der US-Bundesstaat Kalifornien und Kanada ähnliche Pläne. Hier könnte das Aus für die Stromfresser und Wärmeabstrahler im Jahr 2012 folgen, worauf Cree schon heute vorbereitet ist...

Kurzportrait

Die in Durham ansässige Cree ist ein führender Entwickler von LED-Chips (Light Emitting Diodes), welche in Großbildschirmen, Videoleinwänden und Mobiltelefonen zum Einsatz kommen. So besteht die Videoleinwand am New Yorker Times Square aus LEDs aus dem Hause Cree. Diese Produkte kommen aber nicht nur bei prominenten Videoleinwänden zum Einsatz, sondern auch bei herkömmlichen Anzeigetafeln und anderen Displays. Zu den Kunden zählen daher nicht nur Nokia, sondern auch Motorola. Insgesamt verfügt Cree über mehr als 200 Patente im Zusammenhang mit der LED-Technik.

Cree Lighting, ansässig in Santa Barbara, wurde von Cree übernommen und operiert inzwischen als Tochter von Cree. Cree Lighting ist dabei für die Entwicklung von GaN-basierten Transceivern verantwortlich. Diese werden unter anderem in der Datenübertragung (Satellitentechnik), sowie in der Breitbandkommunikation eingesetzt. Insgesamt expandiert Cree Lighting derzeit weiter in Richtung Halbleiterherstellung und Test-Equipment.

So stellt das Unternehmen auch so genannte SiC (Silicon Carbide Diodes) Wafer her, welche im Gegensatz zu herkömmlichen Silikon-Wafern unter höheren Temperaturbedingungen und einer höheren Spannung arbeiten. Diese werden hauptsächlich in speziellen Forschungslabors eingesetzt. Im Jahr 2004 verstärkte sich Cree mit der Übernahme von Teilbereichen der ATMI-Tochter Advanced Technology Materials. Mitte 2006 übernahm Cree den US-Halbleiterspezialisten INTRINSIC Semiconductor. Im Frühjahr 2007 trennte sich Cree von seiner 4%igen Beteiligung an Color Kinetics, kaufte aber zugleich den in Hongkong ansässigen Spezialisten COTCO Luminant Device Limited. Anfang 2008 übernahm Cree den Spezialisten LED Lighting Fixtures, Inc.

Das Unternehmen, welches in den letzten Jahren durch Akquisitionen sein Produktportfolio ergänzte, setzt zwei Drittel seiner gesamten Produkte außerhalb der USA ab. Daneben ist das Unternehmen durch seine Tochter Cree Asia-Pacific Ltd. auch in Asien präsent.

Zahlen

Für das vergangene dritte Fiskalquartal 2008 meldet Cree einen Umsatzanstieg auf 125 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 90,3 Mio. Dollar im Jahr vorher. Dabei erwirtschaftete der LED-Spezialist zunächst einen Gewinn von 5,7 Mio. Dollar oder sechs US-Cent je Aktie, nachdem im Jahr vorher noch ein Profit von 21,1 Mio. Dollar oder 27 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Cree im jüngsten Quartal einen Nettogewinn von zehn US-Cent je Aktie erwirtschaften, blieb damit aber hinter den Analystenerwartungen von elf US-Cent je Aktie zuürck.

Meldung gespeichert unter: Cree, Hintergrundberichte, Halbleiter

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