Cloud-Nutzung wird rasant zunehmen

Cloud-Computing Infrastruktur

Dienstag, 16. Mai 2023 um 14:32

In 5 Jahren will Mehrheit der Unternehmen den Großteil der IT-Anwendungen aus der Cloud beziehen

Schon heute nutzen 9 von 10 Unternehmen Cloud-Anwendungen

Jedes Dritte erhält über die Cloud Zugang zu innovativen Technologien wie Künstliche Intelligenz

BITKOM

Berlin, 16. Mai 2023
Cloud Computing hat sich in Deutschland etabliert und steht nun vor einem rasanten Wachstum. In fünf Jahren wollen 56 Prozent aller Unternehmen mehr als die Hälfte ihrer IT-Anwendungen aus der Cloud betreiben. Aktuell erreichen diesen Anteil gerade einmal 15 Prozent der Unternehmen. Jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) will in diesem Jahr in Cloud-Lösungen investieren, zwei Drittel (69 Prozent) planen dies für 2024 oder später. Derzeit nutzen 89 Prozent Cloud Computing, weitere 8 Prozent planen oder diskutieren das. Nur für 3 Prozent ist die Cloud kein Thema. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 554 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Wirtschaftsbereichen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Schon heute nutzen praktisch alle Unternehmen Cloud-Anwendungen. Die Intensität der Nutzung wird in den nächsten Jahren aber stark zunehmen. Cloud ist das Neue Normal der digitalen Welt", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Gleichzeitig gilt aber auch: Die Unternehmen werden zumindest mittelfristig nicht alle IT-Anwendungen in die Cloud verlagern."

Jedes neunte Unternehmen (11 Prozent), das die Cloud nutzt, hat eine „Cloud only"-Strategie. Das heißt, Cloud Computing wird für alle Anwendungen und Systeme genutzt und bestehende Lösungen werden in die Cloud überführt. Weitere 36 Prozent setzen auf „Cloud first", das bedeutet, bei neuen Projekten werden bevorzugt Cloud-Lösungen verwendet und bestehende Anwendungen bei Bedarf in die Cloud umgezogen. Für 35 Prozent gilt „Cloud too", also die zumindest teilweise Ergänzung bestehender IT-Lösungen um Cloud-Anwendungen. „Fast die Hälfte aller Unternehmen bevorzugt bei neuen IT-Projekten Cloud-Lösungen. Das ist ein klares Signal an die Software-Anbieter, die ihr Angebot teilweise noch anpassen müssen", so Rohleder. Schon heute nutzen Unternehmen die unterschiedlichsten Cloud-Angebote. Am häufigsten verwendet wird Speicherplatz in der Cloud (92 Prozent), dahinter folgen Webconferencing (76 Prozent), allgemein Rechenleistung für unterschiedlichste Anwendungen sowie Office Software (je 73 Prozent) und Software für Personal, Buchhaltung und Finanzplanung (72 Prozent). Cloudbasierte Datenbanken nutzen 60 Prozent, ERP-Systeme 30 Prozent. Aber auch spezielle Anwendungen wie IoT- (37 Prozent) oder KI-Dienste (32 Prozent) kommen aus der Cloud.

Cloud soll Kosten sparen und nachhaltiger machen

Wichtigstes Ziel bei ihren Cloud-Aktivitäten ist für die Unternehmen die Reduzierung von Kosten (64 Prozent) sowie die Reduzierung der CO2-Emissionen (63 Prozent). Eine Mehrheit von je 57 Prozent will zudem IT-Anwendungen auf Plattformen und Software-as-a-Service umstellen sowie die IT-Sicherheit erhöhen. Weitere wichtige Ziele sind der Aufbau von Plattformen zur Kooperation mit Dritten (49 Prozent), die Digitalisierung interner Prozesse (46 Prozent) und die Entwicklung innovativer Produkte oder Dienste (43 Prozent). 39 Prozent sehen zudem einen Ausweg aus der bestehenden Hardware-Knappheit, die einen Ausbau eigener Rechenzentren behindert hat, 38 Prozent versprechen sich durch die Cloud Zugang zu innovativen Technologien wie IoT oder KI. Rohleder: „Die Cloud bietet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen Zugang zu innovativen Technologien wie Künstlicher Intelligenz – ohne hohe Investitionskosten oder speziellem technischem Know-how im eigenen Unternehmen."

Auch wenn viele Unternehmen hoffen, durch Cloud-Lösungen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, so sehen sie in diesem Bereich neben Licht auch Schatten. 57 Prozent aller Unternehmen sind der Meinung, dass sich durch Cloud Computing Energie und Ressourcen sparen lassen. 59 Prozent meinen, durch Cloud Computing werde die Erstellung von Nachhaltigkeits-Reportings vereinfacht. Auf der anderen Seite beklagen 48 Prozent aber auch, dass der Energie- und Ressourcenverbrauch beim Cloud Computing zu intransparent ist und drei Viertel (76 Prozent) sagen, dass Cloud Computing durch die einfache Skalierbarkeit dazu führt, dass Software immer ressourcenhungriger programmiert wird. „Cloud Computing kann Unternehmen dabei helfen, nachhaltiger zu werden. Dabei können Initiativen wie Green Coding dafür sorgen, dass die Bereitstellung von Rechenleistung und Speicherplatz per Mausklick nicht dazu führt, dass der Ressourcenverbrauch und damit auch die Kosten aus dem Blick geraten", sagt Rohleder.

Meldung gespeichert unter: Cloud Computing, Cybersecurity, Stellenmarkt, Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK), Digitalisierung, Jobs, Gaia-X, BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Software, IT-Services, Internet, Verbände

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...