Citrix Systems katapultiert sich mit Xen in die Cloud

Freitag, 28. Januar 2011 um 14:07
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(IT-Times) - Der US-Softwarehersteller Citrix Systems (Nasdaq: CTXS, WKN: 898407) sieht sich weiter auf der Gewinnerstraße. Umsatz und Gewinne wuchsen im vergangenen Jahr kräftig. In 2011 will das Unternehmen die Umsatzmarke von zwei Mrd. US-Dollar ins Visier nehmen.

Als echter Glücksgriff erwies sich inzwischen die Übernahme von XenSource für 500 Mio. US-Dollar im Jahr 2007, wodurch Citrix in den Besitz des Open Source Hypervisors Xen kam. Mit der Xen-Reihe (XenDesktop, XenServer, XenApp) bietet Citrix inzwischen eine Art Schweizer Taschenmesser an, wodurch Anwender remote über Smartphones oder Tablet PCs auf den Desktop zugreifen können.

XenDesktop-Geschäft boomt


Das Geschäft boomt, wie ein Blick auf das Zahlenwerk zeigt. So kletterten die XenDesktop-Erlöse im vergangenen Jahr um mehr als 400 Prozent auf 425 Mio. US-Dollar. Allein im vierten Quartal kamen knapp eine Million neue XenDesktop-Sitze hinzu, wobei auf Jahressicht rund fünf Millionen Sitze für XenDesktop gewonnen werden konnten.

Seit der Markteinführung von XenDesktop 4 konnten sechs Millionen Sitze gewonnen werden, heißt es bei Citrix. Die Support-Erneuerungsrate bei XenDesktop gibt Citrix mit über 95 Prozent an, was die hohe Zufriedenheit der XenDesktop-Kunden zeigt. Insgesamt ist XenDesktop heute bereits bei mehr als 10.000 Unternehmen bzw. Organisationen im Einsatz - damit hat sich die XenDesktop-Kundenbasis gegenüber dem Vorjahr verdreifacht, merkt Citrix-Finanzchef Davi Henshall an.

XenServer-Marktanteil steigt weiter


Auch im Bereich der Daten- und Cloud-Centern ist Citrix weiter auf dem Vormarsch. Insbesondere mit dem Produkt XenServer konnte Citrix weiter Marktanteile im letzten Jahr gewinnen. Per Ende des Jahres war der XenServer Hypervisor auf rund 15 Prozent der mit Hypervisor ausgestatteten Server im Einsatz, nach elf Prozent im Jahr vorher. Die entsprechende Citrix Data Center und Cloud Group, in der XenServer-Geschäft zusammengefasst ist, konnte dann auch ihre Umsätze im vierten Quartal um 27 Prozent auf 85 Mio. Dollar steigern.

Auch im Bereich Online-Services rund um die Produkte GoToMeeting und GoToMyPC, verzeichnete Citrix zuletzt ein kräftiges Wachstum. Hier legten die Erlöse im vierten Quartal um 16 Prozent auf 95 Mio. US-Dollar. Die GoTo-Serie verzeichnete dabei ein Wachstum von 29 Prozent. Dieses Wachstum könnte sich auch im laufenden Jahr weiter fortsetzen, zumal Citrix weitere Mobile-Geräte unterstützen will - so soll es noch in diesem Jahr eine GoToMyPC App für den iPad geben.

Kurzportrait

Die im Jahre 1989 gegründete und in Fort Lauderdale/Florida ansässige Citrix Systems wird seit 1995 an der Technologiebörse Nasdaq notiert. Das Unternehmen schaffte in der Vergangenheit vor allem durch seine MetaFrame-Software (vormals WinFrame) den Aufstieg in die erste Liga der Softwareanbieter.

Citrix MetaFrame Application Server erlaubt es innerhalb von Unix- oder Windows-basierten Systemen, Anwendungen anderer Betriebssysteme von einem zentralen Server aus zu starten. Dieses System soll dem jeweiligen Anwender einerseits eine größtmögliche Flexibilität einräumen und andererseits Kosten für Firmen in Form von geringerem Speicherbedarf senken.

Neben der MetaFrame-Produktfamilie bietet Citrix auch so genannte Access Portal Software an. Damit sollen Mitarbeiter schnell und einfach auf Inhalte und Softwarelösungen der Zentrale zugreifen können, ohne lange Installationsroutinen und Vertragskonditionen abarbeiten zu müssen. Citrix liefert de facto damit auch die technologische Plattform für das ASP-Geschäft. Durch die Übernahme von XenSource in 2007 stieg Citrix in das Geschäft mit Virtualisierungslösungen ein. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst heute Lösungen wie XenDesktop, XenApp sowie Online-Services wie GoToMeeting, GoToTraining, GoToAssist und GoToMyPC. Daneben bietet Citrix Virtualisierungslösungen wie CitrixXenServer und Citrix Essentials für XenServer und Hyper-V an.

Citrix Systems betreut heute mehr als 230.000 Firmenkunden und über 100 Millionen Nutzer in mehr als 100 Ländern weltweit. Das Unternehmen gilt als Pionier und Marktführer im Zusammenhang mit dem virtuellen Arbeitsplatz außerhalb des Büros, denn Citrix-Software ist neben dem Extranet auch im Intranet, als auch im Internet und drahtlosen Kommunikationsnetzen einsetzbar. Zu den Kunden des Softwarehauses zählen neben AT&T, auch Ericsson, IKEA und Emerson sowie die deutschen Sparkassen. Darüber hinaus kooperiert Citrix neben seinem Vertriebsnetz bestehend aus mehr als 7.000 Händlern, mit weiteren Technologieunternehmen wie mit IBM und Oracle.

Neben dem Softwaregeschäft, welches inzwischen auch Lösungen für Handheld-Computer umfasst, bietet Citrix auch Beratung und Support an. Auch diverse Softwareprodukte rund um den Bereich Load-Balancing zählen zum Produktportfolio des Softwareanbieters. Ende 2003 verstärkte sich Citrix mit der Übernahme des Softwarespezialisten Expertcity. Ende 2004 kaufte Citrix den Sicherheitsspezialisten Net6. Mitte 2005 übernahm Citrix den Sicherheitsspezialisten NetScaler. Im Frühjahr 2006 kaufte Citrix den Client-Server-Softwarespezialisten Reflectent Software. Mitte 2006 folgte die Übernahme des WAN-Spezialisten Orbital Data, wobei gegen Jahresende der Spezialist Ardence zugekauft wurde. Im Frühjahr 2007 schluckte Citrix den Test-Softwareanbieter ThinGenius. Im Herbst 2007 wurde die Übernahme des Virtualisierungsspezialisten XenSource abgeschlossen. Daneben schluckte Citrix den Softwarespezialisten QuickTree. Anfang 2010 verstärkte sich Citrix durch die Übernahme des Suchspezialisten Plago. Ende 2010 kaufte Citrix den Software-as-a-Service Spezialisten NetViewer AG.

Zahlen

Für das vergangene vierte Quartal 2010 meldet Citrix einen Umsatzsprung auf 530 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 451 Mio. Dollar in der Vorjahresperiode. Der Gewinn (GAAP-Basis) kletterte auf 94 Mio. Dollar oder 49 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 88 Mio. Dollar oder 47 US-Cent je Anteil in der Vorjahresperiode.

Der Nettogewinn summierte sich im jüngsten Quartal auf 125 Mio. US-Dollar oder 0,65 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 123 Mio. Dollar oder 66 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode. Mit den vorgelegten Zahlen konnte Citrix die Markterwartungen der Analysten übertreffen, die im Vorfeld nur mit Einnahmen von 508,9 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 60 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Das Geschäft mit Produkt-Lizenzen zog um 17 Prozent an, während das Geschäft mit Update-Lizenzen um 13 Prozent wuchs. Das Online-Servicegeschäft legte um 16 Prozent zu. Das technische Servicegeschäft (Beratung, Ausbildung, technischer Support) kletterte sogar um 40 Prozent. Insgesamt konnte Citrix einen positiven Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von 179 Mio. Dollar erwirtschaften.

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2010 meldet Citrix einen Umsatz von 1,87 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Jahressicht verdiente Citrix 396 Mio. Dollar (Non-GAAP) oder 2,08 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 334 Mio. Dollar in 2009.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Citrix, Hintergrundberichte, Software

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