CA kauft sich ein Stück Zukunft - IT-Prozessautomation rückt in den Vordergrund

Dienstag, 29. Dezember 2009 um 13:50
CA Technologies

(IT-Times) - Der US-Softwareentwickler und IT-Management-Spezialist CA (Nasdaq: CA, WKN: A0JC59) musste im vergangenen zweiten Fiskalquartal 2010 zwar einen Umsatzrückgang hinnehmen, konnte aber dennoch seinen Gewinn leicht gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern.

Mit dazu beigetragen haben auch die jüngsten Anstrengungen des Unternehmens, seine Kosten zu senken. Die Initiative der Gesellschaft, umweltfreundlicher zu werden, hat auch zu niedrigeren Kosten geführt, so CA Chairman Bill McCrecken. Insbesondere der Einsatz von Videokonferenzsystemen habe dazu geführt, das Konzern-Mitarbeiter weniger Reisen, was sich positiv auf die Kosten und damit auch auf die Gewinnmargen ausgewirkt hat. So zog dann auch die operative Gewinnmarge (GAAP) im jüngsten Quartal um zwei Prozentpunkte auf 32 Prozent an.

Übernahme von NetQoS stärkt Produktportfolio


Positive Effekte erwarten Marktbeobachter auch durch die jüngste Übernahme. Erst im November hatte sich CA für 200 Mio. US-Dollar im Bereich IT-Management verstärkt und den IT- und Servicespezialisten NetQoS übernommen. Die Lösungen von NetQoS sollen Firmen dabei helfen, Anwendungen über Firmen-Netzwerke effektiver zu betreuen und zu verwalten. Viele Organisationen kämpfen mit Herausforderungen im Zusammenhang mit der Auslieferung von geschäftskritischen Anwendungen über zunehmend komplexere Netzwerk-Infrastrukturen. Hier setzen die Angebote von NetQoS an.

Der Zukauf wird nach CA-Angaben den Gewinn pro Aktie im laufenden Fiskaljahr 2010 leicht verwässern, könnte sich aber im nächsten Jahr bereits positiv auswirken, denn NetQoS gilt mit einem Vorjahresumsatz von 56 Mio. Dollar als profitabel. Darüber hinaus gelangt CA in den Besitz einer NetFlow Reporting-Lösung, welche die entsprechend schwächere Lösung von CA ersetzen dürfte, die das Unternehmen im Zuge der Akquisition von Concord Communicatons im Jahr 2005 übernommen hat.

Markttrend IT-Prozessautomation


Insgesamt dürfte das Thema IT-Prozessautomation schon in Kürze zu den Hauptaufgaben für IT-Management-Anbieter avancieren, glaubt Gartner-Marktforscher und Vizepräsident David Williams. Die Akquisition von NetQoS durch CA bewertet Ptak, Noel & Associates Analystin Jasmine Noel positiv, da NetQoS zuletzt auf Application Delivery fokussiert war. Durch die Kombination mit Produkten der übernommenen Wily Technology kann CA sein Application Management Produktportfolio weiter komplettieren, glaubt die Analystin…

Kurzportrait

CA, vormals bekannt unter dem Namen Computer Associates, gegründet im Jahre 1976 von Charles Wang, Judy Cedeno und Russell Artzt, befasst sich seit seiner Gründung mit der Entwicklung von Computer-Software. Wang baute die einstige Garagenfirma kontinuierlich zu einem weltweit operierenden Softwarehaus aus, welches heute weit über 800 verschiedene Software-Produkte anbietet. Das Produktsortiment umfasst inzwischen nicht nur Sicherheitssoftware, sondern auch Netzwerk- und Identity-Management- und eBusiness-Lösungen. Kernschwerpunkte sind dabei Infrastruktur-Management, Projekt- und Portfolio-Management, Sicherheits- und Service-Management, sowie Application Performance Management, aber auch Data Center Automation- und Virtualisierungslösungen.

Die Gesellschaft mit Sitz in Islandia/New York, kann auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Im Jahre 1981 hatte CA bereits 20 Softwareanwendungen in seinem Produktangebot. In diesem Jahr erfolgte auch der Börsengang. Im Jahre 1987 erfolgte bereits die Übernahme der Firma UCCEL, zwei Jahre später wurde das Technologie-Unternehmen ADR übernommen. Im Jahre 1994 folgte ein weiterer Meilenstein mit der Übernahme der ASK Group, woraus neue Produkte im Bereich der rationalen Datenbanken hervorgingen. Im Jahre 1995 sorgte das Unternehmen durch die Übernahme des Softwarehauses Legent für Aufsehen. Mit 1,74 Mrd. Dollar war dies die größte Übernahme in der damaligen Softwareindustrie. Im Jahre 1996 folgte die Übernahme des Softwareentwicklers Cheyenne Software, der unter anderem die mehrfach ausgezeichneten Anwendungen ARCserve und InocuLAN entwickelte. Zwei Jahre später folgte eine Reihe von weiteren Firmenzukäufen. So wurden REALOGIC, LDA Systems, Aventura Systems ASA und Computer Management Sciences, als auch die 3D-Softwareentwickler Viewpoint DataLabs und 3Name3D aufgekauft. Im Jahre 1999 und 2000 folgten mit der Übernahme von Platinum Technology und Sterling Software erneut eine Reihe größerer Übernahmen in der Softwareindustrie. Im Jahr 2004 verstärke sich CA vor allem im Sicherheitsbereich, durch die Übernahme von PestPatrol und den Aufkauf von Netegrity. Im Frühjahr 2005 übernahm CA den Netzwerk-Management-Spezialisten Concord Communications. Gleichzeitig wurde der Firewall-Spezialist Tiny Software aufgekauft. Im Jahr 2006 folgten mit Cendura, MDY, Cybermation und XOSoft weitere Zukäufe. Im Oktober 2008 kaufte CA den Spezialisten IDFocus und dessen Management-Technik ACE. Im November folgte die Übernahme von Eurekify, wobei CA Anfang 2009 seine Einkaufstour weiter fortsetzte und den Identity-Spezialisten Orchestria übernahm. Ende 2009 folgte die Übernahme von NetQoS.

Heute beschäftigt das Unternehmen über 18.000 Mitarbeiter und deckt von Datenbanklösungen bis hin zu eBusiness-Lösungen nahezu alle Softwarebereiche ab. Zuletzt hat sich das Unternehmen in fünf Kerngeschäftsbereiche (Enterprise Systems Management, Security Management, Business Services Optimization, CA Products Group und Storage Management) reorganisiert.

Zahlen

Für das vergangene zweite Fiskalquartal 2010 wies CA einen Umsatz von 1,072 Mrd. US-Dollar aus. Dies entspricht einem leichten Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode in 2008, in welcher ein Umsatz von 1,107 Mrd. Dollar erwirtschaftet werden konnte. Das Nettoergebnis von CA belief sich im zweiten Quartal des Vorjahres auf 202 Mio. Dollar und konnte in der zweiten Periode des aktuellen Geschäftsjahres auf 218 Mio. Dollar gesteigert werden. Entsprechend lag das Ergebnis je Aktie bei 42 Cent nach 39 Cent in 2008, womit CA die Markterwartungen um zwei US-Cent je Aktie übertreffen konnte.

Der operative Cashflow betrug im jüngsten Quartal 120 Mio. US-Dollar und fiel somit stark zurück im Vergleich zum Fiskaljahr 2009 mit einem operativen Cashflow von 218 Mio. Dollar.

Das Segment „Subscription and Maintenance“ lieferte den größten Anteil am Umsatz. Somit betrugen die Einnahmen im ersten Halbjahr 2009 1,91 Mrd. Dollar (Q2 2008: 1,94 Mrd. Dollar). Des Weiteren setzt sich der Gesamtumsatz aus den Segmenten „Professional Services“ und Softwarelizenzeinnahmen zusammen. Durch ersteres wurden im ersten Halbjahr 2008 noch 187 Mio. Dollar erwirtschaftet. Dieses Ergebnis konnte mit 142 Mio. Dollar in der 2009er-Periode nicht gehalten werden. Die Softwarelizenzeinnahmen beliefen sich auf 61 Mio. Dollar in 2009 und fielen somit ebenfalls gegenüber dem Vorjahresergebnis von 67 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: CA Technologies, Hintergrundberichte, Software

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