Apple legt den Grundstein für das nächste Jahrzehnt

Donnerstag, 28. Januar 2010 um 13:57
Apple

(IT-Times) - Der US-Computerpionier Apple (Nasdaq: AAPL, WKN: 865985) hat wie erwartet die Lücke zwischen iPhone und Laptop geschlossen und mit dem iPad einen neuartigen Tablet PC vorgestellt. Apple-Chef Steve Jobs spricht dabei von einem „magischen“ und „revolutionären“ Produkt, welches auch die Massen begeistern soll.

Apple drängt in den eBook-Markt


Der iPad soll in erster Linie Apple den Zugang zum eBook-Markt ebnen. Marktforscher wie aus dem Hause Digitimes Research erwarten, dass der Markt für 9- bis 9,7-Zoll große eBook-Reader im laufenden Jahr 2010 um 300 bis 320 Prozent wachsen wird.

Doch wie gut ist das neue Apple-Produkt wirklich? Die Konkurrenz in Form von Amazon.com hat bereits vorgelegt und ist inzwischen auch International mit dem Kindle präsent. Während Amazons Kindle mit 259 US-Dollar deutlich günstiger ist als der 499 Dollar teure iPad, kann das Apple-Produkt mit einem Farb-Display aufwarten. Damit will Apple sein Produkt nicht nur als Zeitungslesegerät, sondern auch als HD-Multimediaplayer und als Spielekonsole am Markt platzieren.

Amazon.com dürfte aller Voraussicht nach auf den Vorstoß von Apple reagieren und mit einem Farb-Display beim Kindle nachziehen, um den Wettbewerbsnachteil wett zu machen. Fraglich ist dabei, wie schnell Amazon.com neue Innovationen umsetzen und auf die Herausforderung von Apple reagieren kann. Zuletzt hatte Amazon bereits mit dem Kindle App Store einen eigenen Download-Shop für seinen eBook-Reader ins Leben gerufen.

iPad - kein Ersatz für iPhone und Netbook


Apple fährt dagegen mehrgleisig und hat seinen iPad mit einer virtuellen Tastatur ausgestattet, so dass der Tablet PC auch als Surftstation eingesetzt werden kann. Daneben will Apple das iPad mit einer Docking-Station mit integriertem Keyboard anbieten, so dass der Tablet PC auch als Notebook-Ersatz dienen kann.

Fraglich bleibt nunmehr, ob es Apple gelingt, seine Kunden zu überzeugen, sich neben dem iPhone und einem Apple-Laptop noch ein weiteres Produkt anzuschaffen, denn als vollwertiger iPhone- oder Laptop-Ersatz taugt der iPad aufgrund fehlender Funktionen eher nicht. Als Spiele-Konsole für unterwegs dürfte der Tablet PC aufgrund seiner eher unhandlichen Größe kaum punkten können. Auch als Netbook-Ersatz scheint der Tablet PC, abgesehen von verschiedenen Einsatzbereichen in der Medizin, eher zu teuer.

Als eBook-Reader kann der iPad aber durchaus überzeugen, auch wenn Amazons Kindle derzeit das schärfere Schriftbild liefert. Wer letztendlich die Nase vorn hat, dürfte sich spätestens im diesjährigen Weihnachtsgeschäft zeigen. Dann wird Amazon beweisen müssen, ob man in Sachen Innovationsfähigkeit mit der Kult-Marke aus Kalifornien mithalten kann.

Für Apple ist der Erfolg des iPads wichtig, schließlich hat mit dem iPod ein wichtiger Umsatzträger der Vergangenheit bereits seinen Höhepunkt überschritten, wie die rückläufigen Verkaufszahlen im jüngsten Quartal belegen…

Kurzportrait

Apple leitete zu Beginn der 80er Jahre die Revolution bei Personalcomputern ein. Bereits in den 70er Jahren stellte das Unternehmen mit dem Apple II einen Vorläufer zum heutigen Personalcomputer vor. Ein Jahrzehnt später folgte mit dem Macintosh einer der ersten Desktop-Systeme auf den Markt, welcher sich auch für die breite Masse der Anwender eignete.

Nach einem Auf und Ab in der Unternehmensgeschichte und der Rückkehr von Steve Jobs, gelang Apple erneut die Wende. Heute präsentiert sich das kalifornische Unternehmen als Anbieter von innovativen Desktop-Geräten und Unterhaltungselektronik, welche vor allem durch ihr ausgefallenes Design nicht nur Aufmerksamkeit erregen, sondern auch in Sachen Technik überzeugen.

Apple bietet nicht nur Computer und Laptops an, sondern mit dem iPod auch einen tragbaren Musik-Player, mit dem der PC-Hersteller innerhalb kurzer Zeit zum Marktführer wurde. Der inzwischen weltweit verfügbare Musik-Download-Service iTunes gilt als der bisher erfolgreichste legale Online-Musikdienst. So wurden seit Beginn des Dienstes bereits über sechs Mrd. Musik-Songs aus dem Netz geladen.

Neben verschiedenen Softwareanwendungen für den Mac, setzt das Unternehmen aber auch auf eine leistungsstarke Hardware und auf ein eigenes Betriebssystem. Mit der Ankündigung, künftig auch Intel-Chips in seinen Systemen verbauen zu wollen, sorgte Apple im Jahr 2006 für Aufsehen in der Branche. Anfang 2007 stieg Apple mit dem iPhone auch in den Mobilfunkmarkt ein. Mitte 2008 folgte mit dem iPhone 3G ein Nachfolger mit GPS- und UMTS-Unterstützung. Mitte 2009 stellte Apple dann das schnellere iPhone 3GS vor. Gleichzeitig präsentierte man mit Apple TV eine neue set-top Box für das Wohnzimmer. Mit dem iPod Touch präsentierte Apple zudem einen neuen portablen Media-Player mit einem Touchscreen-Display. Anfang 2008 präsentierte Apple mit dem MacBook Air den damals weltweit dünnsten Notebook-PC. Im Dezember 2009 kaufte Apple den digitalen Musikservice Lala auf. Anfang 2010 stellte Apple mit dem iPad einen neuartigen Tablet PC vor.

Über die 100%ige Apple-Tochter FileMaker bietet der Computerhersteller aber auch Datenbanksoftware an. Zuletzt stellte das Unternehmen mit dem iPod Shuffle und dem Mac Mini kostengünstige Einstiegsvarianten seiner Flagschiffprodukte vor.

Zahlen

Für das vergangene erste Fiskalquartal 2010 meldet Apple einen Umsatzsprung um 32 Prozent auf 15,68 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 11,9 Mrd. Dollar in der Vorjahresperiode. Dabei verdiente Apple 3,4 Mrd. Dollar oder 3,67 Dollar je Aktie, nach einem Profit von 2,3 Mrd. Dollar oder 2,50 Dollar je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte Apple die Markterwartungen an der Wall Street spürbar übertreffen. Diese hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 12,06 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,07 Dollar je Anteil gerechnet.

Im jüngsten Quartal brachte Apple 8,74 Mio. iPhones zur Auslieferung und konnte damit doppelt so viele Smartphones verkaufen wie in der Vorjahresperiode. Ferner verkaufte Apple 21 Mio. iPods, was einem Rückgang von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Daneben konnte Apple 3,4 Mio. Macintosh-Computer absetzen, ein Zuwachs von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Meldung gespeichert unter: Apple, Hintergrundberichte, Hardware

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