Apple erobert Smartphone-Krone zurück - Dividende in der Luft

Freitag, 27. Januar 2012 um 13:10
Apple

(IT-Times) - Der Mac-Hersteller Apple konnte im jüngsten Quartal abermals die Stärke seines Geschäftsmodells und seiner Produkte eindrucksvoll unter Beweis stellen und sogar die höchsten Erwartungen übertreffen - der Apple-Aktienkurs kletterte auf ein Rekordhoch auf über 450 Dollar.

Apple wieder die Nummer eins im Smartphone-Markt


So gelang es dem iPhone-Hersteller im vierten Quartal offenbar die Krone im Smartphone-Markt wieder zurück zu erobern, nachdem Apple diese Position zuvor an Samsung abtreten musste. Die Marktforscher aus dem Hause Strategy Analytics verweisen darauf, Apple im jüngsten Quartal 37 Millionen iPhones verkaufen konnte - damit kommt Apple auf einen Marktanteil von 23,9 Prozent im weltweiten Smartphone-Markt. Mit 36,5 Millionen verkauften Smartphones musste sich Samsung damit knapp geschlagen geben - den Südkoreanern wird derzeit ein Marktanteil von 23,5 Prozent zugeschrieben.

Marktanteilsverluste im Tablet-Markt


Im Tablet PC Markt konnte die Konkurrenz in Form von Samsung und Amazon.com dagegen aufholen. Während Apple (Nasdaq: AAPL, WKN: 865985) 15,4 Millionen iPads auslieferte, verkauften Android-Hersteller 10,5 Millionen Android-Geräte - eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Die Marktanalytiker bei Strategy Analytics führen dies insbesondere auf Samsungs Galaxy Tab und dem Kindle Fire von Amazon.com zurück. Insgesamt habe Apple rund zehn Prozent Marktanteile eingebüßt, während die Android-Fraktion seinen Marktanteil im weltweiten Tablet-Markt auf 39,1 Prozent ausbauen konnte, so die Analysten.

Apple-Chef Tim Cook wollte die Zahlen gegenüber der Los Angeles Times nicht überbewerten. Man habe sich die Daten angeschaut, jedoch keine nennenswerten Einflüsse auf die iPad-Verkaufszahlen durch den Kindle Fire erkennen können, so der Manager.

Apple sitzt auf 100 Mrd. Dollar Cash - Analysten erwarten Dividende


Zudem dürfte mit dem iPad 3 schon die nächste iPad-Generation in den Startlöchern stehen. Die Markteinführung wird wohl in den nächsten drei Monaten erfolgen, glaubt man den jüngsten Medienspekulationen.

Die iPhone- und iPad-Euphorie haben Apple inzwischen einen reichen Geldsegen beschert. Die Barreserven türmten sich zuletzt auf knapp 100 Mrd. US-Dollar. Im Unternehmen wird nunmehr aktiv über die Mittelverwendung diskutiert, bestätigt Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer. Dabei stehen sowohl eine Dividende, Aktienrückkäufe, aber auch weitere Akquisitionen und Investitionen in die Lieferkette im Raum, so der Manager.

Bis Jahresende könnten die Barreserven bei Apple auf 150 Mrd. Dollar anschwellen, glauben Investment-Manager wie David Rolfe (Wedgewood Partners). Auch Rolfe geht wie viele andere Analysten davon aus, dass Apple noch in diesem Jahr eine Dividendenzahlung ankündigen wird. Eine Dividende in Höhe von drei Prozent könnte den Apple-Aktienkurs auf 550 US-Dollar befördern, glaubt Rolfe.

Kurzportrait

Apple leitete zu Beginn der 80er Jahre die Revolution bei Personalcomputern ein. Bereits in den 70er Jahren stellte das Unternehmen mit dem Apple II einen Vorläufer zum heutigen Personalcomputer vor. Ein Jahrzehnt später folgte mit dem Macintosh einer der ersten Desktop-Systeme auf den Markt, welcher sich auch für die breite Masse der Anwender eignete.

Nach einem Auf und Ab in der Unternehmensgeschichte und der Rückkehr von Steve Jobs, gelang Apple erneut die Wende. Heute präsentiert sich das kalifornische Unternehmen als Anbieter von innovativen Desktop-Geräten und Unterhaltungselektronik, welche vor allem durch ihr ausgefallenes Design nicht nur Aufmerksamkeit erregen, sondern auch in Sachen Technik überzeugen. Über die 100%ige Apple-Tochter FileMaker bietet der Computerhersteller aber auch Datenbanksoftware an.

Apple bietet nicht nur Computer und Laptops an, sondern mit dem iPod auch einen tragbaren Musik-Player, mit dem der PC-Hersteller innerhalb kurzer Zeit zum Marktführer wurde. Der inzwischen weltweit verfügbare Musik-Download-Service iTunes gilt als der bisher erfolgreichste legale Online-Musikdienst. So wurden seit Beginn des Dienstes bereits über acht Mrd. Musik-Songs aus dem Netz geladen.

Neben verschiedenen Softwareanwendungen für den Mac, setzt das Unternehmen aber auch auf eine leistungsstarke Hardware und auf ein eigenes Betriebssystem (Mac OS X). Mit der Ankündigung, künftig auch Intel-Chips in seinen Systemen verbauen zu wollen, sorgte Apple im Jahr 2006 für Aufsehen in der Branche. Anfang 2007 stieg Apple mit dem iPhone auch in den Mobilfunkmarkt ein. Mitte 2008 folgte mit dem iPhone 3G ein Nachfolger mit GPS- und UMTS-Unterstützung. Mitte 2009 stellte Apple dann das schnellere iPhone 3GS vor, Mitte 2010 folgte mit dem iPhone 4 der noch schnellere Nachfolger, der vor allem mit einem hochauflösenden Display (Retina) glänzt. Anfang 2010 stellte Apple mit dem iPad einen neuartigen Tablet PC vor, im Frühjahr 2011 brachte Apple mit dem iPad 2 den Nachfolger seines ersten Erfolgsmodells auf den Markt, im Herbst 2011 folgte das iPhone 4S mit dem Sprachassistenten Siri.

Gleichzeitig präsentierte man mit Apple TV eine neue set-top Box für das Wohnzimmer. Mit dem iPod Touch präsentierte Apple zudem einen neuen portablen Media-Player mit einem Touchscreen-Display. Anfang 2008 stellte Apple mit dem MacBook Air den damals weltweit dünnsten Notebook-PC vor. Im Dezember 2009 kaufte Apple den digitalen Musikservice Lala auf. Anfang 2012 bestätigte Apple die Übernahme der israelischen Anobit Technologies.

Zahlen

Für das vergangene Dezemberquartal meldet Apple einen Umsatzsprung auf 46,3 Mrd. US-Dollar, ein Zuwachs von 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn verdoppelte sich dabei auf 13,1 Mrd. Dollar oder 13,87 Dollar je Aktie, nach einem Profit von 6,0 Mrd. Dollar oder 6,43 Dollar je Aktie in der Vorjahresperiode.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte Apple die Markterwartungen der Analysten in den Schatten stellen. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 38,9 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 10,16 Dollar je Aktie gerechnet.

Apple konnte im jüngsten Quartal - nicht zuletzt durch die Markteinführung des neuen iPhone 4S - 37,07 Millionen iPhones verkaufen, ein Zuwachs von 128 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Daneben konnte der Mac-Hersteller 15,43 Millionen iPads absetzen, ein Zuwachs von 111 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ferner gingen 5,2 Millionen Macintosh-Rechner über die Ladentheke, ein Zuwachs von 26 Prozent. Einzig die iPod-Verkaufszahlen entwickelten sich weiter rückläufig. So verkaufte Apple 15,4 Millionen Musik-Player im jüngsten Quartal, ein Rückgang von 21 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

Bedingt durch den massiven Cashflow konnte Apple das Quartal mit Barreserven von knapp 100 Mrd. Dollar (97,6 Mrd. Dollar) beenden.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Apple, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware, Software

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