AMD vor großen Herausforderungen

Dienstag, 22. Januar 2008 um 12:53

Laut AMD summierte sich der Nettoverlust auf 17 US-Cent je Aktie, womit AMD einen deutlich kleineren Nettoverlust ausweisen konnte, als zunächst erwartet. Analysten hatten im Vorfeld zwar mit Einnahmen von 1,79 Mrd. Dollar, aber mit einem Nettoverlust von 36 US-Cent je Aktie gerechnet. Auf Jahressicht konnte AMD einen Umsatz von 6,0 Mrd. Dollar melden, wobei sich der Verlust auf 3,38 Mrd. Dollar summierte. Darin sind Abschreibungen in Höhe von 2,0 Mrd. Dollar in Form von Wertberichtigungen enthalten.

Dennoch konnte AMD auch auf eine positive Entwicklung verweisen. So wurden 400.000 Quad-Core-Chips für Server- und Desktop-PCs im vierten Quartal zur Auslieferung gebracht.

Markt und Wettbewerb

Der Wettbewerb in diesem Halbleitersegment ist vor allem durch das Duell der beiden Erzkonkurrenten Intel und AMD geprägt. Während AMD seit Jahren versucht Boden in Sachen Marktanteile gegen Intel mit günstigen Preisen und schnellen Prozessoren gut zu machen, setzt Intel weiter auf seinen bekannten Markennamen und ebenso leistungsfähige Prozessoren. Zwar konnte AMD in den letzten Jahren aufholen, doch hielt Intel durch mehrere Preissenkungsrunden und durch höher getaktete Prozessoren dagegen. Auch in Sachen Prozesstechnik kann Intel mit der Umstellung auf die neue 45nm-Prozesstechnik einen Wettbewerbsvorteil verbuchen. Daneben hat Intel auch im Geschäft mit Flash-Speichern die Nase vorn - AMD liegt hier nur an zweiter Stelle, hinter Marktführer Intel.

Neben dem ewigen Duell mit dem Branchengiganten Intel steht AMD im Bereich mobiler Speicherbausteine und Mikroprozessoren in Konkurrenz mit dem US-Mobilfunkhersteller Motorola und dem französischen Halbleiterhersteller STMicroelectronics.

Durch die Übernahme der kanadischen ATI steht AMD nunmehr auch im Grafikchip-Markt im direkten Wettbewerb mit dem Anbieter nVidia.

Ausblick

AMD geht davon aus, im laufenden Quartal etwa 800.000 Quad-Core-Chips ausliefern zu können. Insgesamt rechnet AMD für das laufende Quartal mit einem saisonal bedingten Umsatzrückgang, den das Management auf fünf bis zehn Prozent beziffert. Für das laufende Märzquartal erwarten Analysten einen Quartalsumsatz von 1,65 Mrd. Dollar sowie einen Nettoverlust von 39 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Jahr 2008 kalkulieren Analysten mit Jahreseinnahmen von 7,06 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 0,90 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 7,59 Mrd. Dollar klettern, wobei sich der Nettoverlust dann auf 0,35 Dollar je Aktie reduzieren soll.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden AMD-Anteile wieder fester bei 7,07 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 4,0 Mrd. US-Dollar für den weltweit zweitgrößten Prozessorhersteller ergibt. Aufgrund der anhaltenden Verluste wird AMD lediglich mit dem 0,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses American Technology Research (ATR) sehen in den jüngsten Zahlen eine positive Entwicklung und stufen AMD-Anteile von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Gleichzeitig revidieren die Analysten auch ihre Gewinnschätzungen für das Unternehmen nach oben und heben auch das Kursziel für die Papiere von 10,0 auf 11,0 Dollar leicht an. Die Analysten verweisen auf die jüngsten Zahlen, wobei insbesondere der Nettoverlust deutlich niedriger ausgefallen ist, als zunächst erwartet. Zugleich seien die operativen Kosten gegenüber dem Vorquartal weiter rückläufig gewesen, so die ATR-Experten. Der jetzige Aktienkurs reflektiere bereits ein äußerst pessimistisches Szenario für AMD, so die Analysten. Für das laufende Jahr 2008 erwarten Analysten einen Nettoverlust von lediglich 0,41 Dollar je Aktie.

Die Analysten der Deutsche Bank Securities bleiben hingegen zurückhaltend und bekräftigten nochmals ihre Empfehlung „halten“ für AMD-Aktien. Dabei reduzierten die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 10,0 auf 7,0 Dollar. Zwar habe AMD seine operativen Verluste eindämmen und Verbesserungen bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen verbuchen können, jedoch habe man für das laufende erste Quartal 2008 steigende Ausgaben prognostiziert, was enttäuschend sei, so die Analysten.

Die Analysten der Credit Suisse üben sich ebenfalls in Zurückhaltung und bekräftigten nochmals ihre „neutrale“ Haltung gegenüber AMD-Aktien. Gleichzeitig revidieren die Analysten ihr 12-Monatskursziel für den Wert von 16,50 auf 7,0 US-Dollar drastisch nach unten. Die Analysten verweisen darauf, dass AMD die Umsatzerwartungen im jüngsten Quartal verfehlte hat. Zudem sollen nach AMD-Angaben die operativen Kosten im ersten Quartal um fünf Prozent steigen. Zudem verweisen die Investmentbanker auf leichte Wettbewerbsvorteile des Branchenprimus Intel. Für 2008 erwarten die Analysten daher einen Nettoverlust von 0,57 Dollar je Aktie, nachdem die Wertpapierexperten zunächst mit einem Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie kalkuliert hatten.

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