AMD gerät im Tablet PC Markt in die Defensive

Die durchschnittlichen Chip-Verkaufspreise schrumpften leicht gegenüber dem Vorquartal, jedoch lagen diese höher als im Vorjahresquartal. Die Umsätze im Bereich Computer-Lösungen stagnierten gegenüber dem Vorquartal, legten aber um rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Die Grafik-Chiperlöse schrumpften um elf Prozent gegenüber dem Vorquartal, legten aber um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.

Der Wettbewerb im Markt für Computer-Prozessoren ist vor allem durch das Duell der beiden Erzkonkurrenten Intel und AMD geprägt. Während AMD seit Jahren versucht Boden in Sachen Marktanteile gegen Intel mit günstigen Preisen und schnellen Prozessoren gut zu machen, setzt Intel weiter auf seinen bekannten Markennamen und ebenso leistungsfähige Prozessoren.

Zwar konnte AMD immer wieder Marktanteile gewinnen, dennoch dominiert Intel nach wie vor den weltweiten Markt für PC-Prozessoren mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent (Quelle: IDC). Die Industrieanalysten aus dem Hause iSuppli gehen nunmehr davon aus, dass die weltweite Chipbranche in diesem Jahr 302 Mrd. US-Dollar umsetzen und damit um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen wird. Im vergangenen zweiten Quartal 2010 kam AMD laut iSuppli auf einen Marktanteil von 11,5 Prozent.

Auch in Sachen Prozesstechnik kann Intel mit der Umstellung auf die neue 45nm- bzw. 32-nm-Prozesstechnik einen zeitlichen Vorsprung und damit einen Wettbewerbsvorteil verbuchen. Gleichzeitig hat Intel auch im Geschäft mit Flash-Speichern die Nase vorn - AMD liegt hier nur an zweiter Stelle, hinter dem Marktführer Intel.

Neben dem ewigen Duell mit dem Branchengiganten Intel, steht AMD im Bereich mobiler Speicherbausteine und Mikroprozessoren in Konkurrenz mit anderen Halbleiterspezialisten wie Broadcom, Qualcomm, Texas Instruments und dem französischen Halbleiterhersteller STMicroelectronics.

Durch die Übernahme der kanadischen ATI steht AMD nunmehr auch im Grafikchip-Markt im direkten Wettbewerb mit dem Anbieter nVidia. Weitere Konkurrenten sind Marvell Technology, Trident Microsystems, sowie Samsung Electronics.

AMD erwartet für das laufende vierte Quartal lediglich einen stagnierenden Umsatz. Analysten erwarten and dieser Stelle bei AMD einen Quartalsumsatz von 1,66 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von neun US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2010 erwarten Analysten bei AMD einen Jahresumsatz von 6,5 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 36 US-Cent je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 6,59 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 38 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Zuletzt präsentierten sich AMD-Aktien deutlich leichter bei 6,96 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 4,7 Mrd. US-Dollar für den Intel-Konkurrenten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18.

Die Analysten der Schweizer Großbank UBS heben nach den jüngsten Zahlen ihre Gewinnschätzungen an, erwarten aber weiterhin eine Seitwärtsbewegung der Papiere. Insgesamt stehen die Analysten dem Wert weiterhin „neutral“ gegenüber und sehen ein Kursziel von 7,25 Dollar für das Papier.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Auriga empfehlen AMD-Aktien trotz der positiven Geschäftszahlen weiterhin zum Verkauf. Dabei erwarten die Analysten einen Kursrückgang auf 5,0 US-Dollar. Positiv heben die Analysten die Entwicklung der Bruttomargen hervor, allerdings dürften die Chip-Preise weiter unter Druck bleiben, glauben die Analysten. Insgesamt dürfte der Nettogewinn auf Jahressicht bis auf weiteres nicht die Marke von 50 US-Cent je Aktie überschreiten, glauben die Analysten.

Auch im Hause Credit Suisse bleibt man weiterhin zurückhaltend. Die Analysten bewerten AMD-Aktien weiterhin mit „neutral“ und sehen weiterhin ein Kursziel von 7,0 US-Dollar für das Papier.