AMD geht im Gaming-Markt in die Offensive

Mantle API soll für systemnahe Programmierung sorgen

Montag, 30. September 2013 um 14:19
Advanced Micro Devices (AMD)

(IT-Times) - AMD gibt im Gaming-Markt weiter Gas. Bereits im Jahresverlauf ließ AMD durchblicken, dass bis Jahresende 2013 rund 20 Prozent des Umsatzes außerhalb des traditionellen PC-Marktes kommen sollen. Auch der AMD-Aktienkurs erholt sich langsam wieder, im Septemberquartal sollen nach vielen verlustreichen Quartalen erstmals wieder schwarze Zahlen stehen.

Mantle soll neue Maßstäbe bei Grafik-Performance setzen
Vor allem im wachsenden und 18 Mrd. US-Dollar schweren Markt für Gaming-Hardware sieht AMD (NYSE: AMD, WKN: 863186) noch Chancen. Hier will das Unternehmen mit seinem neuen Application Programming Interface (API) „Mantle“ eine neue Ära einleiten.

Durch „Mantle“ und entsprechende Grafik-Treiber können Entwickler AMD Grafikchipsatz-Hardware künftig direkt ansteuern. Damit ist für Entwickler eine systemnahe Programmierung von Spielen möglich, wie dies bereits bei Spielekonsolen heute schon der Fall ist. „Mantle“ soll die Anzahl der möglichen „Draw Calls“ um den Faktor neun steigern können, verspricht AMD.

Für den Konsumenten bedeutet dies, dass eine deutlich bessere Performance in Spielen zu erwarten ist, wenn Mantle unterstützt wird. Voraussetzung ist, dass der Gaming-Hardware eine Radeon-Grafikkarte oder ein APU zu Grunde liegt.

Das erste Spiel, welches mit Mantle-Unterstützung auf den Markt kommen wird, dürfte im Dezember „Battlefield 4“ sein. Dabei handelt es sich um einen sehnlichst erwarteten First-Person-Shooter.

AMD verspricht durch Mantle Vorteile für Gamer und Entwickler
Neben der besseren Grafik-Performance sieht AMD noch Zeit- und Kostenvorteile durch „Mantle“. Entwickler, die ein Spiel für die Konsole oder eine Game-Engine entwickeln und diese auf den PC portieren wollen, müssen nicht mehr von vorne beginnen, so AMD Radeon Marketing Manager David Nalasco gegenüber der PCWorld.

Sollte „Mantle“ bei Spielefans und Entwickler überzeugen können, winken für AMD bessere Geschäfte. Das Unternehmen könnte seine Grafik-Plattform als universelle Plattform für PC- und Konsolenspiele etablieren und damit die Nachfrage nach seinen Grafikchips ankurbeln und nVidia Marktanteile abnehmen.

Kurzportrait

Der in Sunnyvale/Kalifornien ansässige Prozessorhersteller Advanced Micro Devices (AMD) ist die weltweite Nummer zwei im Prozessormarkt hinter dem Halbleitergiganten Intel. In den vergangenen Jahren konnte AMD jedoch bedingt durch seine schnellen und kostengünstigen Prozessoren immer wieder Marktanteile gegenüber seinen großen Konkurrenten Intel gut machen, rutschte im Zuge der Wirtschaftskrise aber deutlich in die roten Zahlen.

AMD ist daneben auch im Flash-Speichergeschäft engagiert und nimmt dort ebenso den zweiten Rang hinter Intel ein. Durch die Übernahme der kanadischen ATI ist AMD nunmehr auch im Segment Grafikchips positioniert. Heute operiert AMD vor allem aus zwei Kerngeschäftsbereichen heraus: Der Geschäftsbereich Computing Solutions umfasst dabei das Geschäft für Chipsätzen und Grafikprozessoren, welches vom Foundry-Segment ergänzt wird.

Mit der neuen 64-Bit-Prozessorgeneration will sich das Unternehmen wieder Vorteile hinsichtlich Performance und Kosten erkämpfen und Intel weitere Marktanteile abnehmen. Darüber hinaus will das Unternehmen mit seinem Serverprozessor Opteron, welcher ebenfalls auf der 64-Bit-Technologie basiert, auch im Marktsegment Serverprozessoren Intel Paroli bieten. Das Geschäft mit Prozessoren, Netzwerkchips und Chipbausteinen trägt nach wie vor zwei Drittel der gesamten AMD-Umsätze. Vier Fünftel der Umsätze erwirtschaftet AMD außerhalb der USA. Neben Hewlett-Packard (HP), zählen heute auch Dell und Acer zu den Kunden von AMD.

Mitte 2006 gab AMD die Übernahme des kanadischen Grafik-Chipherstellers ATI Technologies für rund 5,4 Mrd. Dollar bekannt. Im Spätsommer 2008 trennte sich AMD von seinem TV-Chipgeschäft und verkaufte die Einheit an Broadcom. Im Herbst 2008 kündigte AMD an, sämtliche Fertigungsfabriken an ein Joint Venture mit dem Namen GlobalFoundries ausgliedern zu wollen. AMD hielt zuletzt rund ein Viertel der Anteile an dem Joint Venture, welches gemeinsam mit Advanced Technology Investment Company LLC (ATIC) und West Coast Hitech L.P., (WCH) gegründet wurde. Im März 2009 schloss AMD die Ausgliederung seiner Fertigungsoperationen ab, um sich gänzlich auf das Chip-Design-Geschäft konzentrieren zu können. Anfang 2012 wurde zudem die Übernahme von SeaMicro abgeschlossen.

Zahlen

Für das zweite Quartal 2013 meldete AMD einen Umsatzrückgang von 18 Prozent auf 1,16 Mrd. US-Dollar. Das operative Ergebnis ging ebenfalls von plus 77 Mio. auf minus 29 Mio. Dollar zurück.

Meldung gespeichert unter: Advanced Micro Devices (AMD), Hintergrundberichte, Halbleiter

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