35 Milliarden Euro Umsatz rund um Smartphones

Smartphone

Donnerstag, 25. Februar 2021 um 11:23

Prognose 2021: 22 Millionen verkaufte Neugeräte in Deutschland

38 Prozent wollen immer das neueste Gerät, Durchschnittspreis von 495 Euro

73 Prozent würden eher auf ein Auto als auf ihr Smartphone verzichten

BITKOM

Berlin, 25. Februar 2021

Die Umsätze rund um Smartphones sollen auch im zweiten Coronajahr auf dem hohen Niveau von 2020 bleiben: 2021 werden mit Smartphones, Apps, mobilen Telekommunikationsdiensten und Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland voraussichtlich 35 Milliarden Euro umgesetzt – genauso viel wie im Jahr 2020. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Digitalverbands Bitkom.

Den größten Anteil am Umsatz machen Daten- und Sprachdienste mit 20 Milliarden Euro (+0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) aus. Mit den Smartphones selbst werden voraussichtlich 10,9 Milliarden Euro (+0,3 Prozent) umgesetzt. In die Netzinfrastruktur für mobile Kommunikation fließen 2,1 Milliarden Euro (+2,9 Prozent), wobei Aufwendungen für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten noch hinzukommen. Der App-Markt wächst laut Bitkom-Prognose auf 2 Milliarden Euro (+11 Prozent).

Zunehmender Wettbewerbsdruck
„Für sehr viele Menschen ist das Smartphone ihr wichtigstes persönliches Gerät – weil es so vielseitig einsetzbar wie kein anderes ist. Kommunikation, Unterhaltung, Bildung oder Steuerzentrale für vernetzte Geräte: All das vereint nur ein Smartphone“, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Markus Haas. „Aber vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie waren Nutzer zurückhaltend beim Neukauf, im zweiten Halbjahr 2020 zog die Nachfrage dann an.“

2021 werden nach Bitkom-Prognose 22,1 Millionen Geräte (+0,1 Prozent) verkauft. Der Durchschnittspreis pro Gerät steigt auf dem 2020 erreichten Spitzenniveau nur noch minimal um einen Euro auf 495 Euro an (2020: 494 Euro). „Dass die Preise nicht stärker steigen, hat zwei Ursachen: Der Anteil chinesischer Hersteller mit günstigen Modellen im Markt wächst. Und auch im mittleren Preissegment überzeugen Geräte mit einem größeren Funktionsumfang“, sagt Haas.

Acht von zehn Bundesbürgern nutzen ein Smartphone
Der Anteil der Smartphone-Nutzer in der Bevölkerung nimmt hingegen weiter zu, nach Bitkom-Berechnungen um 3 Prozentpunkte. 79 Prozent der Bundesbürger ab 16 Jahren nutzen Anfang 2021 ein internetfähiges Mobiltelefon (2020: 76 Prozent). Das entspricht 56 Millionen Menschen. Viele haben sogar mehr als ein Gerät im Einsatz. Während die überwiegende Mehrheit (65 Prozent) mit einem Smartphone auskommt, nutzt mehr als ein Viertel (27 Prozent) zwei Geräte. 4 Prozent der Nutzer haben drei oder mehr Smartphones in Gebrauch, im Durchschnitt sind es 1,4 Geräte. Das zeigen Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Bitkom.

Demnach schätzen die allermeisten ihr Gerät sehr. Für praktisch alle Nutzer (95 Prozent) ist das Smartphone eine große Erleichterung im Alltag. Neun von zehn (88 Prozent) können sich ein Leben ohne die mobilen Geräte nicht mehr vorstellen. Gerade auch in der Corona-Pandemie ist das Smartphone für viele Menschen wichtig: 82 Prozent sagen, dass es ihnen geholfen hat, besser durch die Krise zu kommen. Fast drei Viertel (73 Prozent) würden lieber auf ein Auto verzichten als auf ihr Smartphone. Fast jeder Vierte (23 Prozent) legt bewusst Smartphone-freie Tage ein. Dieser Wert ist während der Corona-Pandemie stark gefallen, Anfang 2020 sagte noch jeder dritte Smartphone-Nutzer (33 Prozent), dass er tageweise bewusst auf das Gerät verzichtet.

Display, Akkulaufzeit und Preis entscheidend beim Smartphone-Kauf
Die Mehrheit der Nutzer legt Wert auf ein möglichst aktuelles Gerät: Sechs von zehn (63 Prozent), die ihr Smartphone privat gekauft haben, haben dies in den vergangenen zwölf Monaten getan. Gut jeder Vierte (26 Prozent) hat sein Gerät erst in den vergangenen sechs Monaten gekauft. 38 Prozent sagen, sie möchten immer das neueste Modell. Wichtigste Kriterien bei einer Neuanschaffung sind die Verarbeitungsqualität und dabei insbesondere ein robustes Display (jeweils 91 Prozent) sowie die Akkulaufzeit und der Preis (jeweils 88 Prozent).

Die Größe des internen Speichers ist für 80 Prozent ein bedeutendes Kriterium beim nächsten Smartphone-Kauf, gut zwei Drittel (68 Prozent) geben dies für die Kameraqualität an. Für ähnlich viele (63 Prozent) soll das nächste Smartphone 5G-kompatibel sein, mehr als jeder Zweite (57 Prozent) sieht die Gesichtserkennungsfunktion als essenziell an. Im Vergleich dazu ist die Marke eines Geräts für viele nicht entscheidend: Mit 55 Prozent gibt dies nur gut die Hälfte an. „Bei den Flaggschiff-Modellen wie bei Einsteiger-Geräten verbessern sich Funktionsumfang und Leistung von Jahr zu Jahr – das spricht viele Kunden an“, so Haas.

Nachhaltigkeit rückt stärker in den Fokus
Gleichzeitig betonen fast alle Nutzer, wie sehr sie auch auf Nachhaltigkeitsaspekte beim Smartphone-Kauf achten wollen. Für 92 Prozent hat dieses Thema Gewicht. „Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist stark ausgeprägt bei Verbrauchern. Hersteller und Netzbetreiber müssen darauf reagieren, indem sie ihr Engagement beim Thema Nachhaltigkeit transparent kommunizieren, Umwelteigenschaften und Produktionsprozesse erklären und Verwertungsmöglichkeiten aufzeigen“, sagt Haas.

Trotz der zum Teil hohen Erwartungen an die Leistung neuer Smartphones würden Verbraucher am liebsten nur moderate Preise für neue Geräte zahlen. Im Durchschnitt wollen Nutzer für ihr nächstes Smartphone 200 Euro ausgeben, 7 Euro mehr als im Vorjahr. 15 Prozent sind bereit, 300 bis 499 Euro zu investieren. Lediglich 6 Prozent wollen 500 Euro und mehr bezahlen. Haas: „Viele Verbraucher setzen beim Smartphone-Kauf auf Kombiangebote aus Gerätefinanzierung und Mobilfunkvertrag. Mit zumeist geringen monatlichen Zuzahlungen entstehen attraktive Angebote gerade für weniger zahlungskräftige Verbraucher.“

Meldung gespeichert unter: Smartphone, Apps, 5G, BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, Hardware, Verbände

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