BMW und Daimler planen offenbar umfassende Kooperation

Die Daimler-Tochtergesellschaft Mercedes-Benz und auch BMW haben bereits für dieses Jahr Gewinnwarnungen herausgegeben. Verhängte Handels-Zölle und hohe Investitionen in neue Technologien wurden als Gründe angeführt.

Zusammen mit Partnern haben BMW und Daimler von Nokia im Jahr 2015 das Unternehmen Here Technologies übernommen, einen Anbieter von digitalen Kartendiensten und ein Pendant zu Google Maps (Alphabet) und Apple Maps.

Auch bei Automobil-Komponenten arbeiten beide Konzerne zusammen. In diesem Jahr wurden zudem die beiden Mobility-Plattformen Car2Go (Daimler) und DriveNow (BMW) vereint, die Genehmigung für das Joint Venture erhielt man gestern dazu aus den USA.

Eine strategische Kooperation im Kerngeschäft Automobile ist allerdings deutlich komplexer und bedarf einer langen Vorbereitung. Ein Erfolg ist nicht garantiert, so ging die Allianz zwischen Volkswagen und der Suzuki Motor Corp. 2016 in die Brüche.

Partner von BMW ist aktuell auch die japanische Toyota Motor Corp., mit der die Münchener zusammen die Sportwagen BMW Z4 und Toyota Supra bauen. Daimler pflegt unterdessen Beziehungen bei Motoren und Fahrzeugen zur Nissan Motor Co. (Japan) und Renault S.A. in Frankreich.

Zuletzt beteiligten sich die Daimler AG und BMW AG zudem an dem EV-Ladestationsanbieter ChargePoint in einer Finanzierungsrunde über insgesamt 240 Mio. US-Dollar.

Eine Zusammenarbeit beider Konzerne könnte die Kostenstruktur auf längere Sicht deutlich verbessern, denn Parallelentwicklungen würden entfallen. So kann das Kapital besser allokiert werden.

Eine Produktdifferenzierung könnte weiterhin über die Marken Mercedes-Benz und BMW erfolgen. Denkbar ist auch eine Fusion der beiden Unternehmen, um eine höhere Marktkapitalisierung zu erreichen und sich so besser gegen Alphabet, Apple, Microsoft & Co. zu positionieren. (lim/rem)