Zynga meldet sich zurück - Online-Glücksspiele bald legal?

US-Glücksspielmarkt vor Liberalisierung

Montag, 11. Februar 2013 um 14:23
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(IT-Times) - Zynga-Aktien präsentierten sich zuletzt deutlich fester und legten um elf Prozent zu, nachdem das Unternehmen im jüngsten Quartal die Markterwartungen spürbar übertreffen konnte. Ende der Vorwoche gab es dann erneut positive Nachrichten aus der Industrie, wovon auch Zynga profitieren könnte

Online-Glücksspielmarkt in den USA vor Liberalisierung
New Jersey Governor Chris Christie hat den Grundstein dafür gelegt, dass Online-Glücksspiele bzw. Casino-Spiele im Internet zumindest im US-Bundesstaat Nevada bald erlaubt werden können.

Bislang sind Online-Glücksspiele in den USA verboten. Der Grund sind Gefahren im Zusammenhang mit dem möglichen Suchtpotential und dem schlechten Einfluss auf jüngere Generationen. Jedoch könne die Liberalisierung des Glücksspielmarktes zusätzliche Jobs schaffen und der Tourismusindustrie helfen, glaubt der Governor.

Von einer Legalisierung von Online-Glücksspielen dürfte auch Zynga (Nasdaq: ZNGA, WKN: A1JMFQ) maßgeblich profitieren. Welles Fargo Analyst Dennis Farrell schätzt, dass Online-Glücksspiele einen Umsatz von 650 bis 850 Mio. US-Dollar jährlich für die Industrie abwerfen könnten. Zynga könnte hierdurch etwa 200 Mio. US-Dollar pro Jahr generieren, glauben Marktbeobachter. Es wird angenommen, dass etwa 5,8 Millionen Menschen derartige Online-Glücksspiele in den USA nutzen werden, falls der Markt liberalisiert wird.

Erste Echtgeld-Spiele sollen im ersten Halbjahr 2013 kommen
Tatsächlich hat Zynga bereits erste Schritte im Online-Glücksspielmarkt getan. Zynga Poker ist das erste Social-Game des in San Francisco ansässigen Unternehmens, wobei das Game als das weltweit größte kostenfreie Online-Pokerspiel gilt. Allerdings finanziert sich Zynga Poker mit Werbung und dem Verkauf von virtuellen Gegenständen (Poker Chips, Gift Shop).

Dies könnte sich bald ändern. Nunmehr will Zynga auch Online-Glücksspiele mit echtem Geld anbieten - zumindest in England. Bislang laufen nur erste Tests, erste nutzbare Online-Glücksspiele sollen aber noch wie geplant im ersten Halbjahr 2013 kommen, heißt es bei Zynga. In diesem Zusammenhang sollen Echtgeld-Spiele dann auch über Facebook in England verfügbar sein.

Partnerschaft mit Facebook endet im März
Trotz der vielversprechenden Aussichten sehen Marktbeobachter jedoch nach wie vor große Risiken bei Zynga. Ende März endet die langjährige Partnerschaft mit Facebook. Bislang war Zynga der größte Social-Games-Anbieter auf der Plattform und war somit auch in gewisser Weise abhängig vom weltgrößten Social-Networking-Portal.

Der im Jahr 2010 geschlossene Kontrakt räumte Zynga einen Sonderstatus unter den Facebook-Spielentwicklern ein. Nachdem Auslaufen des Kontrakts bleibt abzuwarten, wie sich das Ende der engen Kooperation mit Facebook auf das Zynga-Geschäft auswirkt.

Kurzportrait

Die im Jahre 2007 von Mark Pincus gegründete Zynga gilt als der führende Anbieter von sogenannten Social-Games, die überwiegend auf Facebook gemeinsam mit anderen Spielern gespielt werden.

Zu den von Zynga betriebenen Games gehören unter anderem die populären Spiele wie FarmVille, CityVille, Empires & Allies, Mafia Wars oder Zynga Poker. Der Social-Spielentwickler verzeichnete zuletzt im Schnitt über 300 Millionen aktive Gamer im Monat in über 170 Ländern. Alle von Zynga betriebenen Spiele sind zunächst kostenlos zugänglich, die Spiele finanzieren sich durch Ingame-Verkäufe und den Verkauf von virtuellen Gegenständen und Online-Werbung.

Die Spiele von Zynga sind inzwischen nicht nur auf Facebook, sondern auch auf Mobile-Plattformen wie iOS und Android verfügbar. Bekannt geworden ist Zynga vor allem durch seine Hit-Spiele FarmVille, CityVille und Empires & Allies.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Zynga vor allem durch Zukäufe. So wurde im November 2010 der Spielespezialist Newtoy (Words With Friend) übernommen. Anschließend verstärkte sich Zynga durch die Übernahme der japanischen Unoh, die nunmehr unter dem Namen Zynga Japan firmiert. Später kaufte Zynga den Social-Browser Flock. In 2010 schluckte Zynga das Entwicklerstudio Bonfire Studios, welches für die Spiele Age of Empires and Halo Wars verantwortlich zeichnet.

Mitte 2011 schluckte Zynga den in Kanada ansässigen Mobile-Spielentwickler Five Mobile. Dieses Team soll künftig unter dem Namen Zynga Toronto auftreten und für den Ausbau des Geschäfts in Kanada verantwortlich zeichnen. Mit diesem Vorstoß will sich Zynga gleichzeitig mehr Unabhängigkeit von der Facebook-Plattform verschaffen. Zuvor hatte Zynga bereits den Social-Game-Entwickler DANN Games geschluckt. Insgesamt tätigte Zynga in den vergangenen 12 Monaten bis Ende 2011 15 Zukäufe. Im März 2012 kaufte Zynga den Mobile-Spielentwickler OMGPop (Draw Something).

Zynga erzielt nahezu seine gesamten Umsatzerlöse über Facebook (über Facebook Credits). An Zynga fließen etwa 70 Prozent der über Facebook erzielten Erlöse zurück. Das Abkommen zwischen Zynga und Facebook läuft in 2015 aus. Insgesamt beschäftigte Zynga zuletzt mehr als 2.000 Mitarbeiter weltweit.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: zynga, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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