Yingli Green hofft auf eine gütliche Einigung im Handelsstreit zwischen EU und China

Chinas Solarkonzerne drohen Strafzölle in der EU

Montag, 27. Mai 2013 um 13:42
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(IT-Times) - Yingli Green Energy-Aktien präsentierten sich zuletzt deutlich fester und legten um 5,3 Prozent auf 3,19 US-Dollar zu. Das Unternehmen gab jüngst bekannt, dass die Modulauslieferungen im ersten Quartal 2013 voraussichtlich nur um sechs bis sieben Prozent unter dem Niveau vom vierten Quartal 2012 liegen werden. Zuvor wurde mit einem größeren Rückgang gerechnet.

Weniger die jüngsten Aufträge, sondern eher die Aussicht auf eine Abwendung möglicher Strafzölle auf chinesische Solarmodule sorgten für positive Stimmung. Anders als die EU-Kommission will die deutsche Bundesregierung rund um Angela Merkel keine EU-Strafzölle auf chinesische PV-Produkte.

Merkel gegen Strafzölle für chinesische PV-Produkte
Die EU-Kommission strebt ein Antidumping-Verfahren gegen die chinesische Solarindustrie an, nachdem sich Unternehmen wie die deutsche SolarWorld gegen Billig-Importe aus China beschwert hatten. Die europäischen Hersteller werfen den chinesischen Produzenten vor, unter den Herstellungskosten zu produzieren, um mit Billig-Produkten den Markt zu überschwemmen und so etwaige Wettbewerber aus dem Markt zu drängen.

Nachdem Antrittsbesuch von Chinas Regierungschef Li Keqiang bei Angela Merkel will sich die deutsche Bundeskanzlerin nach Angaben des Deutschlandradio für schnelle Verhandlungen zwischen EU und China einsetzen, so dass es nicht zu Strafzöllen kommt, heißt es.

Europa ist nach wie vor einer der wichtigsten Absatzmärkte für chinesische PV-Produkte. Der europäische Markt zeichnete zuletzt etwa für 50 Prozent der chinesischen Solar-Exporte verantwortlich.

Chinas Hersteller zu Zugeständnissen bereit
Aufgrund dessen scheinen nunmehr einige chinesische Hersteller wie Yingli Green Energy Holding (NYSE: YGE, WKN: A0MR90) zu Zugeständnissen bereit. Wie das Wall Street Journal berichtet, sind die Hersteller sowohl für Preiserhöhungen als auch für eine Liefermengenbegrenzung nach Europa offen.

Wie auch immer der Handelsstreit zwischen der EU und China ausgeht, eines scheint sicher: Die Nachfrage nach PV-Produkten wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Nachdem die weltweite Solarindustrie in 2012 rund 93 Mrd. US-Dollar umsetzte, soll der Industrieumsatz in 2018 auf 155 Mrd. Dollar klettern, so die Marktforscher aus dem Hause Lux Research.

China soll zum weltgrößten PV-Markt aufsteigen
Spätestens in 2018 wird China zum weltgrößten Solarmarkt noch vor den USA und Japan aufgestiegen sein. China dürfte dann für 12,4 Gigawatt an Solarkapazitäten verantwortlich zeichnen, die USA für 10,8 Gigawatt, so die Schätzungen von Lux Research. Die neu installierten PV-Kapazitäten dürften dann von 31 Gigawatt in 2012 auf 61,7 Gigawatt in 2018 klettern.

Bei Yingli Green ist man ebenfalls optimistisch, dass sich die Nachfrage wieder erholt. Chinas Nummer zwei hofft dabei auf eine Preisstabilisierung bzw. einen Anstieg der Preise durch eine höhere Nachfrage aus Schwellenländern.

Kurzportrait

Die in Baoding/China ansässige Yingli Green Energy Holdings Company Limited wurde erst im August 2006 gegründet und ist bereits heute einer der größten vertikal integrierten Solarkonzerne in China. Das Unternehmen bietet die gesamte Produktpalette in der Solarindustrie, von der Entwicklung von Solarmodule, über die Fertigung bis hin zum Vertrieb an.

Die Produktpalette umfasst auch die Hersteller von Polysilizium-Ingots die dann für die Weiterverarbeitung zu Polysilizium-Wafer verwendet werden. Anschließend stellt das Unternehmen hieraus Solarzellen her, die Sonnenlicht in elektrischer Energie umwandeln. Yingli verwendet diese Zellen bei der Herstellung seiner eigenen Solarmodule, bei denen ausschließlich eigene Solarzellen zum Einsatz kommen. Ende 2008 verstärkte sich Yingli Green durch die Übernahme der Cyber Power Group Limited, dem Mutterkonzern des in Baoding ansässigen Polysilizium-Herstellers Fine Silicon Co Ltd. Mitte 2009 gründete Yingli Green ein Joint Venture mit der Hainan Development und Hainan Provincial Waters Conservancy Power Group zur Entwicklung von Solarprojekten in der Provinz Hainan. Im Frühjahr 2011 verstärkte sich Yingli Green durch die mehrheitliche Übernahme der Baoding Zhongtai New Energy Resources Co., Ltd und erwarb 80 Prozent der Anteile.

Yingli Green vermarktet seine Solarmodule und Systeme unter seinem eigenen Namen Yingli. Das Unternehmen bietet dabei Solarmodule und Systeme in verschiedenen Größen an. Beim Vertrieb arbeitet das Unternehmen mit Systemintegratoren und Distributoren auf der ganzen Welt, insbesondere in Deutschland, Spanien, Italien und China zusammen.

Zum Einsatz kommen Yingli Solarsysteme aber nicht nur auf privaten Hausdächern, sondern auch in der Industrie zum Betrieb von Leuchtanlagen und Mobilfunkbasisstationen. Kontroller- und Invertersysteme stellt Yingli zwar nicht mehr länger selbst her, bezieht diese aber von Drittanbietern und übernimmt die Installation dieser bei den Kunden.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: Yingli Green Energy Holding Co., Hintergrundberichte, Solartechnik

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