Yingli Green auf dem Weg zum weltgrößten Solarhersteller

Chinesen wollen auch in 2013 kräftig wachsen

Mittwoch, 6. März 2013 um 13:06
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(IT-Times) - Chinas zweitgrößter Solarkonzern Yingli Green Energy Holding konnte im vergangenen Jahr Solarmodule mit einer Leistung von 2,3 Gigawatt zur Auslieferung bringen, ein Zuwachs von 43 Prozent gegenüber 2011. Auch für das laufende Jahr 2013 stehen die Zeichen weiter auf Wachstum, auch wenn das Geschäft nach wie vor unprofitabel ist.

Im laufenden Jahr will Yingli PV-Module zwischen 3,2 Gigawatt bis 3,3 Gigawatt zur Auslieferung bringen. Dies wäre ein erneuter Zuwachs von 40 bis 44 Prozent gegenüber 2012. Damit ist das Unternehmen drauf und dran den bisherigen Marktführer Suntech Power Holdings von Platz 1 zu verdrängen. Suntech hatte sich für 2012 das Ziel gesetzt, PV-Module mit einer Leistung von 1,8 bis 2,0 Gigawatt zur Auslieferung zu bringen.

Marktforscher erwarten Solarboom in China
Grund für den Optimismus bei Yingli Green Energy Holding (NYSE: YGE, WKN: A0MR90) ist der Solarboom in China. Bei Yingli Green hofft man, in 2013 die PV-Auslieferungen in den Heimatmarkt China um mehr als 40 Prozent steigern zu können.

Die Regierung in Peking unterstützt die einheimische Solarindustrie und will die Solarinstallationen in 2013 um weitere 10 Gigawatt erweitern, wodurch bis 2015 das langfristige Ziel von 21 Gigawatt erreicht werden soll. Die starke Nachfrage nach PV-Module dürfte China in 2013 ganz nach vorne katapultieren und das Reich der Mitte endgültig als weltgrößten PV-Markt etablieren, glaubt Yingli CEO Miao Liansheng.

Bei Maxim Group beziffert man die weltweite PV-Nachfrage nicht zuletzt durch den Boom in China in 2013 auf 38 Gigawatt, wodurch erstmals die Marke von 30 Gigawatt deutlich überschritten werden dürfte.

Neben China versucht Yingli Green auch im japanischen Solarmarkt stärker Fuß zu fassen. Nach der Atom-Katastrophe von Fukushima wollen die Japaner verstärkt auf Solarenergie setzen. Auch aus diesem Grund gehen den Marktforscher aus dem Hause NPD Solarbuzz davon aus, dass die PV-Nachfrage im asiatisch-pazifischen Raum in 2013 um 50 Prozent auf 13,5 Gigawatt steigen wird. Zum Vergleich: Europa war in 2012 mit einer PV-Nachfrage von 16,5 Gigawatt noch der weltweit größte PV-Markt.

EU beginnt mit der Registrierung von chinesischen PV-Importen
Die chinesischen Hersteller tun gut daran sich mehr Unabhängigkeit vom europäischen Markt zu verschaffen, scheint die EU nunmehr Ernst zu machen, was mögliche Sanktionen gegen chinesische Hersteller angeht.

Die Importe aller chinesischen Solarmodule und Komponenten werden ab sofort aufgezeichnet, heißt es bei der Europäischen Kommission. Dabei handelt es sich zunächst nur um eine administrative Maßnahme, heißt es aus Brüssel. Es stellt noch keine Vorverurteilung etwaiger chinesischer Anbieter dar.

Dennoch ist die Unsicherheit groß, nachdem die USA Strafzölle zwischen 30 und 250 Prozent gegen chinesischen PV-Anbieter verhängt haben. Die Solarherstellerinitiative EU ProSun will einen fairen Wettbewerb in Europa und kritisiert die Dumping-Preise der Chinesen. Daher fordert ProSun so schnell wie möglich Antidumpingmaßnahmen der EU.

Bei Yingli Green gibt man sich gelassen, zeichnete der chinesische PV-Markt im jüngsten Quartal bereits für 44 Prozent der gesamten Umsatzerlöse verantwortlich und löste damit Deutschland als den wichtigsten Absatzmarkt ab.

Kurzportrait

Die in Baoding/China ansässige Yingli Green Energy Holdings Company Limited wurde erst im August 2006 gegründet und ist bereits heute einer der größten vertikal integrierten Solarkonzerne in China. Das Unternehmen bietet die gesamte Produktpalette in der Solarindustrie, von der Entwicklung von Solarmodule, über die Fertigung bis hin zum Vertrieb an.

Die Produktpalette umfasst auch die Hersteller von Polysilizium-Ingots die dann für die Weiterverarbeitung zu Polysilizium-Wafer verwendet werden. Anschließend stellt das Unternehmen hieraus Solarzellen her, die Sonnenlicht in elektrischer Energie umwandeln. Yingli verwendet diese Zellen bei der Herstellung seiner eigenen Solarmodule, bei denen ausschließlich eigene Solarzellen zum Einsatz kommen. Ende 2008 verstärkte sich Yingli Green durch die Übernahme der Cyber Power Group Limited, dem Mutterkonzern des in Baoding ansässigen Polysilizium-Herstellers Fine Silicon Co Ltd. Mitte 2009 gründete Yingli Green ein Joint Venture mit der Hainan Development und Hainan Provincial Waters Conservancy Power Group zur Entwicklung von Solarprojekten in der Provinz Hainan. Im Frühjahr 2011 verstärkte sich Yingli Green durch die mehrheitliche Übernahme der Baoding Zhongtai New Energy Resources Co., Ltd und erwarb 80 Prozent der Anteile.

Yingli Green vermarktet seine Solarmodule und Systeme unter seinem eigenen Namen Yingli. Das Unternehmen bietet dabei Solarmodule und Systeme in verschiedenen Größen an. Beim Vertrieb arbeitet das Unternehmen mit Systemintegratoren und Distributoren auf der ganzen Welt, insbesondere in Deutschland, Spanien, Italien und China zusammen.

Zum Einsatz kommen Yingli Solarsysteme aber nicht nur auf privaten Hausdächern, sondern auch in der Industrie zum Betrieb von Leuchtanlagen und Mobilfunkbasisstationen. Kontroller- und Invertersysteme stellt Yingli zwar nicht mehr länger selbst her, bezieht diese aber von Drittanbietern und übernimmt die Installation dieser bei den Kunden.

Meldung gespeichert unter: Yingli Green Energy Holding Co., Hintergrundberichte, Solartechnik

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