Xing profitiert vom Strukturwandel - Jobsuche verlagert sich zu Business-Netzen

Karrierenetzwerke auf dem Vormarsch

Donnerstag, 13. November 2014 um 13:51
Xing

(IT-Times) - Zur Überraschung vieler Investoren hat Xing sein Wachstum im jüngsten Quartal wieder beschleunigen können. Mit 282.000 neuen Mitgliedern konnte Xing das höchste Mitgliederwachstum seit dem Börsengang im Jahr 2006 verzeichnen.

Während der Umsatz um 20 Prozent zulegte, kletterte das E-Recruiting-Geschäft um 42 Prozent. Die Zahlen von Xing überraschen deshalb, da der amerikanische Konkurrent LinkedIn in Europa eigentlich auf dem Vormarsch ist. Im Vorjahr konnte LinkedIn die Marke von vier Millionen Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz überschreiten.

Allein für Deutschland rechnen Marktbeobachter damit, dass rund 20 Mio. Fach- und Führungskräfte für eine Mitgliedschaft bei Karrierenetzwerken wie Xing (WKN: XNG888) und LinkedIn in Frage kommen. Zum Vergleich: Xing zählt etwa 7,7 Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum. Das Potenzial für ein weiteres Wachstum in Deutschland scheint damit nach wie vor gegeben, zumal sich auch die Arbeitswelt immer mehr digitalisiert.

Job-Suche verlagert sich zu Business-Netzen


Zudem verlagert sich die Job-Suche immer mehr zu Karriere-Netzwerken wie Xing und LinkedIn, traditionelle Online-Jobbörsen wie Monster haben zunehmend das Nachsehen. Auf diesen Trend hat auch Xing reagiert und im Herbst mit dem Xing Stellenmarkt ein neues Produkt vorgestellt, das den Jobsuchenden helfen soll, den richtigen Arbeitgeber zu finden.

Dank der Übernahme der Arbeitgeber-Plattform kununu kann Xing die Daten mit seinem neuen Jobangebot intelligent verknüpfen und Jobsuchenden einen gewissen Mehrheit an Informationen bei der Auswahl des Arbeitgebers bieten. Dies gilt insbesondere für flexible Arbeitszeiten, Work-Life-Balance, Weiterbildungsmöglichkeiten und Zusatzangebote. Damit kann sich Xing einmal mehr von den traditionellen Online-Stellenbörsen weiter abheben.

Deutsche wollen auf Facebook und Xing nicht verzichten


Auch sonst stehen berufliche Netzwerke bei den Deutschen nach wie vor hoch im Kurs. Darauf deutet eine jüngste Burda-Studie hin, aus der hervorgeht, dass die Deutschen auf Facebook und Xing nicht verzichten wollen. 51 Prozent der Befragten Teilnehmer müsste man schon mindestens 500 Euro bieten, damit diese ihren Xing-Account aufgeben, heißt es dort.

Die Studie ist freilich nicht ganz uneigennützig, hält Burda Digital inzwischen mit 50,5 Prozent die Mehrheit an Xing. Doch die jüngsten Schachzüge von Xing haben gezeigt, dass sich das deutsche Business-Netz noch lange nicht geschlagen gibt, vor allem was den Wettbewerb mit der amerikanischen LinkedIn angeht.

Kurzportrait


Xing wurde im Jahr 2003 in Hamburg als openBC gegründet. Mit dem Börsengang im Jahr 2006 wurde das Unternehmen in Xing umbenannt, um auf diese Weise auch einen international besser nutzbaren Namen zu. In den vielen sozialen Netzen im Internet ist Xing als Business-Portal mit der Zielgruppe „Geschäftsleute weltweit“ positioniert. Zuletzt verzeichnete Xing knapp 15 Millionen Mitglieder, davon rund acht Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum.

Bei Xing wird den Mitgliedern die Möglichkeit geboten, neue Kontakte zu knüpfen und sich in Themenforen auszutauschen, oder neue Aufträge zu generieren oder neue Mitarbeiter zu finden. Auf das Xing-Netzwerk kann weltweit über das Internet, jedes internetfähige Smartphone zugegriffen werden. Heute ist Xing in mehreren Sprachen verfügbar.

In den letzten Jahren verstärkte sich Xing auch durch gezielte Übernahmen. So wurden zum Beispiel in der Türkei die Mitglieder von cember.net übernommen. In Spanien hatte man sich durch die Übernahme von eConozco und Neurona verstärkt. In 2010 wurde der Online-Event-Managers amiando AG aufgekauf. Anfang 2013 kaufte Xing die österreichische Bewertungsplattform für Arbeitgeber Kununu. Mitte 2014 wurde das Bewerbungshilfeportal Lebenslauf.com übernommen.

Neben der kostenlosen Mitgliedschaft, bietet Xing auch Premium-Leistungen an. Als weitere Quellen zur Generierung von Einnahmen zählt spielt zunehmend auch der Bereich E-Commerce eine Rolle. Dabei werden Umsätze durch die Platzierung von Stellenangeboten über den „Xing-Marketplace“ generiert. Die Sparte „Werbung“ trägt durch die Vermarktung von Werbeflächen auf der Xing-Plattform zum Umsatz bei.

Meldung gespeichert unter: Social Networks, Xing, Hintergrundberichte, Internet

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