Xing: 2009 wurde gesät. Ab 2010 soll geerntet werden.

Business-Netzwerke

Dienstag, 22. Dezember 2009 um 13:18
Xing

HAMBURG (IT-Times) - Das deutsche Business-Portal Xing AG (WKN: XNG888) arbeitet kontinuierlich daran, die Geschäftsaktivitäten auszuweiten, neue Zielgruppen zu definieren und damit neue Erlösquellen zu sichern. Galt Xing in den Anfangstagen in erster Linie als Business-Netzwerk-Portal für Privatpersonen, entdeckte das deutsche Unternehmen ab April 2009 auch deutlich größere Kunden. Seitdem können auch Verbände, Organisationen und Unternehmen auf Xing vertreten sein, bislang war der dazu notwendige Account kostenlos. Seit kurzem setzt Xing allerdings auf ein Prinzip, welches dem Portal schon bei Einzelnutzern Umsatz und Gewinn sichert: Unternehmen können, gegen Zahlung einer entsprechenden Gebühr, das eigene Profil aufwerten und auf verschiedene neue Funktionen zugreifen.

Unternehmen nutzten Xing bereits vor April 2009, ehe diese Services eingerichtet und angeboten wurden. Bis zum diesjährigen Frühjahr musste ein Unternehmen allerdings über die jeweiligen Mitarbeiter repräsentiert werden. Diese waren, zum Teil als zahlende Premium-Kunden, zum Teil mit einem kostenfreien Account angemeldet. Nach Angaben von Xing wurde die neue Registrierungsmöglichkeit für Unternehmen seit April bereits oftmals genutzt. Derzeit seien weit über 100.000 Unternehmensprofile, darunter sämtliche Dax-, Tec-Dax- und M-Dax-Unternehmen, auf dem Portal zu finden. Die neue kostenpflichtige Mitgliedschaft, welche es in zwei Varianten gibt, soll zudem verschiedene Funktionen des Web 2.0 aufgreifen. So entstünden nach Einschätzung von Xing neue Möglichkeiten, um in Kontakt mit Kunden und Interessenten zu treten. Erste Nutzer des neuen Services hat das Online-Portal dabei bereits gewonnen. Künftig würden unter anderem die Deutsche Telekom, Bertelsmann, Continental, Hubert Burda Media, Gruner+Jahr sowie die Deutsche Lufthansa mit einem eigenen Unternehmens-Konto bei Xing vertreten sein.

Seit rund zwei Monaten bietet Xing zudem die sogenannte „Recruiter-Mitgliedschaft“ an. Nutzer sollen so einfach nach geeigneten Kandidaten für eine zu besetzende Stelle suchen. Nach Aussage von Xing bietet diese Mitgliedschaftsform verschiedene zusätzliche Features, um das Finden eines neuen  Mitarbeiters effizienter gestalten zu können. So können neue Suchkriterien und Filter wie etwa „Karriere-Level“ oder „Berufserfahrung“ ausgewählt werden. Xing will mit diesem Service besonders Personalentscheider auf Unternehmensseite ansprechen Im November wiederum erweiterte Xing das Angebot im Bereich Stellen- und Personalsuche. Seither können Stellenangebote mit Firmenlogo und optionalem PDF-Upload platziert werden. Auch andere individuelle Unternehmensdesigns seien möglich. Nach eigenen Angaben biete man damit alle möglichen E-Recruiting-Formate an. Besonders Großkunden sollen von der neuen Lösung angesprochen werden.

Im September hatte eine Umfrage ergeben, dass Xing als Anbieter im Online-Kontaktsegment gut positioniert sei. Demnach sind bei Xing derzeit rund 70.000 Personalmanager registriert, 2.600 befragte das Business-Netzwerk im Rahmen einer eigenen Umfrage. Demnach nutzen 48 Prozent der Entscheider im Personalbereich Xing täglich, weitere 34 Prozent greifen ein- bis dreimal in der Woche auf das Portal zu. 61 Prozent der Personalmanager schreiben demnach Stellen lieber online aus, 39 Prozent suchen unterdessen direkt bei Xing nach möglichen geeigneten Kandidaten. Xing sieht in dieser Entwicklung auch eine Veränderung der Bedeutung des Recruitments und der Stellensuche via Internet. Nicht nur im Personal-Sektor setzte man bei Xing in 2009 auf Neuerungen. So sollen neue Applikationen Nutzern einen Mehrwert bieten. Besonders der Open-Social-Bereich werde so noch weiter ausgebaut.  Mit „Xing News“ und „Xing-Mitglieder fragen“ wurden neue Angebote geschaffen, deren Verbreitung vor allem viral erfolgen soll. Hierzu wird auf dem jeweiligen Xing-Profil und per Benachrichtigung über „Neues aus meinem Netzwerk“ angezeigt, dass und wie diese Applikationen genutzt wird. Andere Mitglieder erhalten so die Möglichkeit, sich an dieser Stelle über die Applikationen zu informieren und diese gegebenenfalls selbst zu installieren.

Xing setzt auf Vereinheitlichung im Social Networking

Xing ist, wie etwa auch Google, ein Partner der OpenSocial Initiative. Diese unterstützt die Vereinheitlichung von Infrastrukturen für Applikationen im Bereich Social-Networking. Der offene Programmierstandard OpenSocial definiert Schnittstellen für soziale Applikationen und ermöglicht es den Entwicklern, Anwendungen zu programmieren, die in verschiedenen Social Networks funktionieren. Neben Xing unterstützen auch MySpace, Friendster, Orkut, Ning und andere Seiten die Initiative. Durch die Applikation „Xing-News“ können Mitglieder Nachrichten von Xing sowie aus dem persönlichen Netzwerk filtern lassen. Damit sollen künftig nur Nachrichten an Mitglieder weitergeleitet werden, die über eine persönliche Relevanz für den jeweiligen Nutzer verfügen.

Xing verknüpft Informationen von Mitgliedern mit Unternehmensnachrichten

Zudem bietet Xing die Möglichkeit an, sich Informationen über Unternehmen, Organisationen und Verbände kostenlos anzeigen zu lassen. Aktuell sind nach eigenen Angaben über 100.000 Unternehmensprofile hinterlegt, die automatisch und kostenlos angezeigt werden. Der Test der Betaversion soll hierzu auf rund eine halbe Millionen Premium-Mitglieder im deutschsprachigen Raum ausgeweitet werden. So können relevante Ansprechpartner in den Unternehmen, Organisationen und Verbänden recherchiert und direkt kontaktiert werden. Mit diesem neuen Feature würden alle Organisationen übersichtlicher dargestellt, von denen bereits mindestens vier Mitarbeiter bei Xing individuell angemeldet sind. Darüber hinaus stünden von nun an Mitarbeiterübersichten und weitere Informationen etwa zur Altersstruktur, dem Karrierelevel der bei Xing zu findenden Mitarbeiter oder zur Dauer der Firmenzugehörigkeit automatisch zur Verfügung. Die Unternehmensprofile basieren auf den bereits eingetragenen Angaben der Mitglieder in ihren Xing-Profilen. Unternehmen, Organisationen und Verbände müssten daher keine eigenen Ressourcen aufwenden oder Informationen zur Verfügung stellen.

Kurzportrait

Xing wurde 2003 in Hamburg als openBC gegründet. Mit dem Börsengang im Jahr 2006 wurde das Unternehmen in Xing umbenannt, um auf diese Weise auch einen international besser nutzbaren Namen zu erhalten - so lautete die Begründung des Unternehmens zu diesem Schritt.

Die Burda Digital GmbH, ein Tochterunternehmen der Hubert Burda Media, hat jüngst insgesamt 1.323.041 Aktien der Cinco Capital GmbH erworben. Damit wurde Hubert Burda Media mit einem Anteil von 25,1 Prozent der derzeit größte Aktionär von Xing. Das Business-Portal begrüßte diesen Vorgang. Burda sei „ein erfahrener Investor mit langjähriger Internetexpertise“, so die Einschätzung von Dr. Stefan Groß-Selbeck, Vorstandsvorsitzender von Xing. Gleichzeitig sieht Xing durch den Einstieg von Burda auch die eigene Zukunftsprognose bestätigt. Die Beteiligung von Burda zeige, dass auch Außenstehende für Xing „viel versprechendes Marktpotenzial“ sähen und von einem weiteren Wachstumskurs ausgingen.

Inmitten der vielen Social-Networks im Internet ist Xing als Business-Portal mit der Zielgruppe „Geschäftsleute weltweit“ positioniert. Aktuell verfügt Xing über rund 8,3 Millionen Mitglieder weltweit. 1,3 Millionen sind allein innerhalb des letzten Jahres hinzugekommen. Bei Xing wird den Mitgliedern die Möglichkeit geboten, Kontakte zu knüpfen und zu verwalten sowie sich in Themenforen auszutauschen, wichtige Informationen zu finden oder Aufträge, neue Mitarbeiter oder einen neuen Job zu erhalten. Auf das Xing-Netzwerk kann weltweit über das Internet, jedes internetfähige Mobiltelefon inklusive dem iPhone, PDA und Blackberry zugegriffen werden. Für das iPhone gibt es seit Sommer 2009 zudem die Xing-App.

Von den gut acht Millionen Mitgliedern stammen 38 Prozent aus dem deutschen Heimatmarkt, weiterer große Ländermärkte finden sich mit Spanien, Italien und der Türkei, wo Xing vor allem seit 2007 jeweils durch die Übernahme des dortigen lokalen Marktführers im Markt präsent ist. Zudem stammen Mitglieder aus dem asiatisch-pazifischen Raum und aus Nordamerika.

Meldung gespeichert unter: Social Networks, Xing, Hintergrundberichte, Internet

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