VMware sieht sich wieder auf Kurs

Dem Markt für Virtualisierungssoftware und Support-Services wird in den nächsten Jahren ein rasantes Wachstum bescheinigt. Die Marktforscher aus dem Hause IDC gehen davon aus, dass dieser Markt von 6,5 Mrd. US-Dollar in 2007 auf 15 Mrd. Dollar im Jahr 2011 wachsen wird. Dabei wird erwartet, dass Firmen weitere Milliardensummen für Hardware und Ausrüstung ausgeben werden, die mit Virtualisierungslösungen kompatibel sind.

VMware gilt im Markt für Virtualisierungslösungen als Marktführer. Doch sieht sich das Unternehmen hier zahlreichen größeren und kleineren Wettbewerbern gegenüber. So gilt der US-Softwarekonzern Microsoft (System Center Virtual Machine Manager 2007) ebenfalls als Konkurrent in diesem Bereich, wobei das Redmonder Softwarehaus in diesem Markt unter anderem mit dem Virtualisierungsspezialisten XenSource zusammenarbeitet. XenSource wiederum wurde jüngst vom US-Softwarespezialisten Citrix Systems übernommen, so dass nunmehr Citrix direkt mit VMware konkurriert.

Als weitere Wettbewerber gilt der US-Softwarespezialist SWsoft. Das Unternehmen, welches auch Server- und Data Center-Automatisierungssoftware anbietet, verstärkte sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Übernahmen (Plesk, Parallels etc.). Im Hardwarebereich sieht sich VMware der Konkurrenz des Startups Xsigo gegenüber, welches von Sun Microsystems unterstützt wird. Als viel versprechend in diesem Bereich gilt auch das Startup-Unternehmen Pano Logic. Pano hat ein System entwickelt, das ganze PCs durch ein virtuelles System ersetzen soll.

Für das laufende zweite Quartal 2008 gibt sich VMware optimistisch und erwartet einen Umsatzzuwachs von 55 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit würde für das Juniquartal etwa ein Umsatz von 460 Mio. Dollar zu Buche stehen. Analysten rechnen für das laufende Juniquartal mit Einnahmen von 461,4 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 24 US-Cent je Aktie.

Auf Jahressicht erwartet VMware ein Wachstum von 50 Prozent, womit das Unternehmen die Umsatzmarke von knapp 2,0 Mrd. Dollar erreichen will. Analysten erwarten für das laufende Jahr Einnahmen von 2,0 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,05 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 2,75 Mrd. Dollar und der Nettogewinn von 1,49 Dollar je Aktie steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

VMware-Anteile wurden nach den jüngsten Zahlen deutlich fester bei 61,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 23,6 Mrd. US-Dollar für den marktführenden Virtualisierungsspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 58. Gleichzeitig wird VMware mit dem 11,8-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager bewertet man die jüngsten Zahlen von VMware durchweg positiv. Die Experten bei der Deutsche Bank Securities bleiben zwar bei ihrer Empfehlung „halten“, heben aber ihr Kursziel für das Papier von 45 auf 55 Dollar an. „Halten“ heißt auch die Empfehlung von Canaccord Adams, die ihr Kursziel für VMware-Aktien von 58,5 auf 66,7 Dollar nach oben schrauben.

Noch optimistischer ist man im Hause BMO Capital Markets. Die Analysten bekräftigten nochmals ihr Rating „market perform“, heben aber das Kursziel für VMware-Anteile von 57 auf 65 Dollar an.

Im Hause Caris & Company glaubt man ebenfalls an weiter steigende Kurse und hebt das Kursziel von 50 auf 67 Dollar an. Die Caris-Experten bewerten die Papiere weiterhin mit „durchschnittlich“.