VMware nimmt Google, Amazon und Microsoft stärker ins Visier

Für das erste Quartal 2012 meldete VMware einen Umsatzanstieg um 25 Prozent auf 1,06 Mrd. US-Dollar. Die US-Umsätze zogen um 21 Prozent an, während das internationale Geschäft um 28 Prozent zulegte. Das Softwarelizenzgeschäft legte um 15 Prozent zu, während das Servicegeschäft um 35 Prozent anzog.

Die Nettogewinnmarge (Non-GAAP) summierte sich im jüngsten Quartal auf 32,6 Prozent. Insgesamt konnte VMware einen Nettogewinn von 66 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen, die im Vorfeld mit einem Umsatz von 1,03 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 59 US-Cent je Aktie gerechnet hatten. Die Barreserven des Unternehmens summierten sich zum Quartalsende auf 5,2 Mrd. Dollar.

Im zweiten Quartal 2012 setzte VMware nach vorläufigen Angaben zufolge 1,12 Mrd. US-Dollar um, bei einer operativen Gewinnmarge von 32 Prozent.

Dem Markt für Virtualisierungssoftware und Support-Services wird in den nächsten Jahren ein rasantes Wachstum bescheinigt. Die Marktforscher aus dem Hause Gartner sehen den Markt für virtuelle Desktop-Lösungen im Jahr 2013 bei 65,7 Mrd. US-Dollar. Dadurch werden in 2013 etwa 49 Millionen virtuelle Desktops weltweit im Einsatz sein, schätzen die Marktforscher. Allein der Markt für Virtualisierungsserver-Management-Software soll bis 2013 auf 2,3 Mrd. Dollar wachsen, so die IDC-Marktforscher.

VMware gilt im Markt für Virtualisierungslösungen als Marktführer. Doch sieht sich das Unternehmen hier zahlreichen größeren und kleineren Wettbewerbern gegenüber. So gilt der US-Softwarekonzern Microsoft (Hyper-V) ebenfalls als Konkurrent in diesem Bereich, wobei das Redmonder Softwarehaus in diesem Markt unter anderem mit dem Virtualisierungsspezialisten XenSource zusammenarbeitet. XenSource wiederum wurde vom US-Softwarespezialisten Citrix Systems übernommen, so dass nunmehr Citrix direkt mit VMware konkurriert. Auch Oracle steht nicht zuletzt nach der Übernahme von Virtual Iron im direkten Wettbewerb zu VMware.

Als weitere Wettbewerber gilt der US-Softwarespezialist SWsoft. Das Unternehmen, welches auch Server- und Data Center-Automatisierungssoftware anbietet, verstärkte sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Übernahmen (Plesk, Parallel). Im Hardwarebereich sieht sich VMware der Konkurrenz des Startups Xsigo gegenüber. Als vielversprechend in diesem Bereich gilt auch das Startup-Unternehmen Pano Logic. Pano hat ein System entwickelt, das ganze PCs durch ein virtuelles System ersetzen soll.

Für das Gesamtjahr 2012 rechnet VMware mit Umsatzerlösen zwischen 4,54 Mrd. und 4,635 Mrd. Dollar. Auf Jahressicht erwartet VMware eine operative Gewinnmarge (Non-GAAP) zwischen 30,25 und 31,25 Prozent.

Für das vergangene Juniquartal 2012 erwarten Analysten im Schnitt einen Jahresumsatz von 1,11 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 66 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2012 wird mit einem Jahresumsatz von 4,58 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,69 Dollar je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Jahr 2013 sollen die Erlöse dann auf 5,44 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 3,44 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Ach der Benennung eines neuen Firmenchefs präsentierten sich VMware-Aktien an der New Yorker Börse deutlich fester und legen um 12 Prozent auf rund 90 US-Dollar zu. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 33.

Die Analysten aus dem Hause Jefferies senken ihr Kursziel für VMware-Papiere von 114 auf 100 US-Dollar. Die Jefferies-Experten wollen leichte Marktanteilsverluste an den Konkurrenten Microsoft erkannt haben.

Auch die Analysten aus dem Hause Bernstein senken ihr Kursziel für VMware-Papiere von 116 auf 94 US-Dollar und bleiben bei ihrem Rating "market-perform". Die Analysten aus dem Hause Susquehanna haben zuletzt VMware-Papiere von "positive" auf "neutral" herabgestuft.