Vivendi: Übernahme von Neuf Cegetel?
Nach aktuellem Börsenwert von Neuf Cegetel würde die Übernahme Vivendi rund 4,6 Mrd. Euro kosten. Damit könnte sich das Unternehmen allerdings rund 60 Prozent am Internetanbieter sichern. Vivendi sieht sich, wie auch andere Telekommunikationsunternehmen in Frankreich, einem veränderten Marktumfeld ausgeliefert. Das Festnetzgeschäft ist bereits sei Jahren rückläufig, darüber hinaus werden zahlreiche Angebote nur noch im Paket verkauft. Neben sogenannten Triple-Play-Diensten im Internetbereich sind auch bei Mobilfunkangeboten zahlreiche Dienste gebündelt und somit für Kunden oftmals kostengünstiger. Genau darin lag bislang der Vorteil von France Telecom: Gemeinsam mit dem Mobilfunktochterunternehmen Orange konnten sowohl Internet-, Festnetz- sowie auch Mobilfunkpakete aus einer Hand angeboten werden. Sollte Vivendi nun die Übernahme von Neuf Cegetel gelingen, könnte das Unternehmen nun einen ähnlichen Wettbewerbsvorteil nutzen.
Dabei muss sich Vivendi nicht nur auf einen verschärften Wettbewerb mit France Telecom einstellen. Im kommenden Jahr wird in Frankreich seitens der Regierung eine vierte Mobilfunklizenz vergeben. Bei einer vor einigen Wochen gescheiterten Ausschreibung machte Iliad das Rennen und gilt auch bei der erneuten Vergabe als Favorit. Damit könnte Iliad ab 2008 ebenfalls Mobilfunk- und Internetdienste aus einer Hand anbieten. Eine Fusion mit Neuf Cegetel wird für Vivendi daher auch zu einem Zeitfaktor. Momentan ist das Unternehmen über SFR bereits mit 40,5 Prozent beteiligt und müsste die Fusion in zwei Schritten abwickeln. 29,5 Prozent der Anteile befinden sich in den Händen des Investors Robert Louis-Dreyfus, weitere 30 Prozent werden an der Börse gehandelt. Ob allerdings das Kartellamt der Fusion zustimmen würde, ist noch offen... (kat/rem)
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