Suntech schafft den Sprung an die Weltspitze

Montag, 31. März 2008 um 12:29
Suntech Power Holdings

(IT-Times) Bislang tummelten sich deutsche und japanische Solartechnikfirmen an der Weltspitze. Im vergangenen Jahr hat sich dies geändert. Die chinesische Suntech Power Holdings Co (NYSE: STP, WKN: A0HL4L) löste nach Statistikdaten des Solar Verlags den bisherigen Marktführer Sharp als weltweit führenden Solarmodulehersteller ab.

Während die jährliche Modulproduktion bei Sharp im vergangenen Jahr 363 Megawatt erreichte, konnte Suntech Solarmodule im Volumen von 364 Megawatt zur Auslieferung bringen. Trotz des kräftigen Wachstums mussten Suntech-Aktionäre seit Jahresbeginn einen kräftigen Kursverfall hinnehmen. Befürchtungen über Liefengpässe im Wafer- und Siliziumbereich, sowie steigende Materialkosten und schwindende Subventionen trübten die Stimmung.

Noch nicht genug der schlechten Nachrichten, verfehlte Suntech mit den vorgelegten Zahlen für das vierte Quartal 2007 die Markterwartungen. Sowohl Umsätze und Gewinne blieben hinter den Konsensschätzungen zurück, wobei Suntech gleichzeitig auch vor schwächeren Erlösen im ersten Quartal 2008 warnte. Der Solarspezialist führte die enttäuschenden Geschäftszahlen auf saisonale Einflüsse zurück.

Spanien und USA wollen Solarstrom stärker fördern


Trotz der Rückschläge rechnen Marktbeobachter und Analystenhäuser mit einem weiter positiven Geschäftsumfeld für Solarfirmen. So rechnet das US-Brokerhaus Cowen zwar damit, dass die Einspeisevergütungen für Solarstrom in Deutschland in 2009 und 2010 kräftig sinken werden, jedoch zeichnet sich nachdem Wahlsieg in Spanien durch die Regierung Zapatero auch eine künftige Unterstützung für Solarstrom ab. Die Cowen-Banker rechnen damit, dass die Einspeisevergütung sogar leicht von 31 auf 33 bis 35 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde (kWh) steigen wird.

Zudem bahnt sich auch in den USA eine weitere Unterstützung für die Solartechnik an. Demnach dürfte der US-Senat Ende April erneuerbare Energien mit weiteren Steuerzugeständnissen fördern. Details stehen zwar noch nicht fest, die Cowen-Analysten erwarten aber hieraus Verbesserungen für die gesamte Solarindustrie.

In Sachen Polysilicon-Engpass gibt es für Suntech ebenfalls Entwarnung. Durch einen 8-Jahresvertrag mit der südkoreanischen DC Chemical sicherte sich Suntech jüngst den Zugriff auf Polysilicon. Zudem beteiligte sich Suntech an dem Polysilicon-Hersteller Nitol Solar und sicherte sich dadurch weitere Polysilicon-Lieferungen…

Kurzportrait

Suntech Power Holdings Ltd wurde im Jahre 2001 von Dr. Zhengrong Shi gegründet. Der Gründer fungiert heute als CEO und Chairman der Gesellschaft. Die im chinesischen Wuxi ansässige Suntech Power Holdings Ltd ist der weltweit größte Hersteller von Solar-Modulen. Das Geschäft mit dem Verkauf von Solarmodulen steuerte zuletzt rund 78 Prozent zu den Umsatzerlösen bei, während das Geschäft mit Solarzellen etwa 20 Prozent beisteuert.

Das Unternehmen unterhält vier Fertigungsanlagen (Wuxi, Luoyang, Qinghai und Shanghai) mit zehn Fertigungslinien für Solarzellen mit einer Fertigungskapazität von über 300 Megawatt. Die Produkte des Unternehmens kommen nicht nur auf Hausdächern, sondern auch in Industrieanwendungen, Lampen und Relay-Stationen zum Einsatz. Suntech exportiert den Großteil seiner Produkte in Länder wie Deutschland und Spanien. Verkauft werden die Solarzellen über Distributoren und Modulehersteller weltweit. Zu den Kunden des Unternehmens zählen namhafte Solarfirmen wie die SolarWorld AG, Conergy AG, Altersa, IBC Solar AG, Ibesolar Engeria S.A..

Die monokristallinen Zellen von Suntech erreichten zuletzt einen Wirkungsgrad von knapp 17 Prozent, während das Unternehmen bei multikristallinen Zellen inzwischen einen Wirkungsgrad von knapp 16 Prozent vorweisen kann. Das Unternehmen hat sich über langfristige Lieferverträge Siliziummaterial für seine Produktion in den nächsten Jahren gesichert. In Sachen Polysilicon-Versorgung arbeitet Suntech mit der südkoreanischen DC Chemical zusammenarbeiten (Kontrakt bis 2016).

Daneben hält Suntech zahlreiche Beteiligungen an Tochterfirmen. Bereits in 2006 beteiligte sich Suntech mit 66,88 Prozent der Anteile an dem Solarspezialisten MSK Corporation. In 2007 gründete das Unternehmen mit der Shenzhen Suntech Co Ltd eine neue Tochter, an der das Unternehmen 80 Prozent der Anteile hält. Weitere Tochterfirmen sind die Shenzhen New Photovoltaic Technology Development Co und die Shenzhen Yutong Investment Co. An der in 2007 gegründeten Tochter Jiangsu Suntech hält Suntech 90 Prozent der Anteile. Anfang 2008 beteiligte sich Suntech mit 100 Mio. US-Dollar an den Polysilicon-Hersteller Nitol Solar, um sich weitere Polysilicon-Lieferungen zu sichern.

Zahlen

Für das vergangene vierte Quartal 2007 meldete Suntech einen Umsatzsprung auf 397,5 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 82 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn schnellte auf 50,6 Mio. Dollar oder 29 US-Cent je ADS-Aktie nach oben. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Suntech einen Nettogewinn von 58,2 Mio. US-Dollar oder 34 US-Cent je Aktie realisieren und blieb damit leicht hinter den Markterwartungen zurück.

Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 419,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 36 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Suntech Power Holdings, Hintergrundberichte, Solartechnik

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