Sony gibt sich zuversichtlich

Donnerstag, 15. Mai 2008 um 12:32
Sony

(IT-Times) Der japanische Elektronikkonzern Sony Corp (NYSE: SNE, WKN: 853687) kann trotz flauer Konjunktur mit einem überraschend starken Gewinnausblick aufwarten. So soll der operative Gewinn im laufenden Fiskaljahr um satte 20 Prozent zulegen.

Grund für den Optimismus ist die Annahme, dass man im laufenden Jahr die Erlöse im Bereich Flachbildfernseher weiter steigern und gleichzeitig die Verluste im Zusammenhang mit der PlayStation 3 (PS3) Konsole minimieren kann.

PS3 holt auf - Xbox 360 verliert an Boden


Erstaunlich sind vor allem die Forschritte der PS3 im wichtigen Schlüsselmarkt USA. Zwar führt Nintendo mit seiner Wii-Konsole weiterhin den US-Markt an, allerdings konnte Sony im ersten Vierteljahr 806.800 PS3-Konsolen absetzen und damit erstmals Microsoft überholen. Der Redmonder Softwareriese brachte gerade einmal 746.600 Xbox 360 Konsolen zur Auslieferung (Quelle: NPD Group). Auch in Japan und in Europa verkaufte sich die PS3 zuletzt besser als Microsofts Xbox 360.

Geholfen haben dem Unternehmen dabei scheinbar die jüngste Preissenkung von 20 Prozent, sowie ein größeres Spieleangebot für die PS3. Auch dürfte Sony vom Ende des DVD-Streits profitieren, wobei sich Sonys Blu-ray Standard letztendlich durchsetzen konnte. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Sony den Blu-ray Player-Markt in den nächsten Jahren dominieren wird.

Spielesparte soll endlich Gewinne schreiben


Für das laufende Fiskaljahr visiert Sony für seine Videospielesparte die Gewinnzone an. Eine weitere Preissenkung bei der PS3 soll es in diesem Jahr aber nicht mehr geben, so dass man mit einer weiteren Verbesserung bei den Margen durch günstigere Komponentenkosten aus der Verlustzone fahren will.

Noch wichtiger für Sony ist allerdings, das Spieleangebot für seine PS3 zu erhöhen, schließlich kassiert der Hersteller etwa zehn Prozent Lizenzgebühren pro abgesetztes PS3-Spiel, wobei das defizitäre Hardware-Geschäft durch den Spieleverkauf subventioniert wird. Aber auch hier scheint Besserung in Sicht: Der Hersteller Konami plant mit „Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots“ im Juni exklusiv für die PS3 einen potentiellen Verkaufsschlager auf den Markt zu bringen. Die Serie „Metal Gear“ gilt als eine der erfolgreichsten Spieleserien überhaupt. Seit 1987 erschienen bislang drei Teile, wobei insgesamt mehr als 22 Mio. Kopien der Serie über den Ladentisch wanderten.

Neben dem bislang noch defizitären Videospielegeschäft will Sony auch sein TV-Geschäft auf Vordermann bringen. Das bislang verlustreiche TV-Geschäft soll im laufenden Fiskaljahr ebenfalls Gewinne abwerfen...

Kurzportrait


Sony wurde 1946 ursprünglich als Tokyo Tsushin Kogyo K.K. (Tokyo Telecommunications Engineering Corporation) gegründet. Drei Jahre später entwickelte man das erste Magnettonband. Erst 1955 folgte die Umbenennung in Sony. In den Folgejahren wurden Fernseher, Videorekorder und Halbleiter produziert, aber auch der Einstieg in das Unterhaltungsgeschäft gelang durch ein Joint Venture mit der US-amerikanischen CBS. Parallel hierzu erfolgte die internationale Expansion. 1979 präsentierte Sony mit dem Walkman einen Bestseller, drei Jahre später wurde die CD entwickelt. Kurze Zeit später folgte die erste Videokamera. Mit seiner PlayStation legte das Unternehmen zudem den Grundstein für den späteren Erfolg im Bereich Spielekonsolen.

Heute ist Sony einer der größten Elektronikkonzerne der Welt. Das Unternehmen ist in fünf Sparten unterteilt: Financial (Versicherungen, Kreditfinanzierung, Leasing), Pictures (Filmproduktionen, u.a. MGM), Games (Konsolen und dazugehörige Software/Spiele) und Others (Dienstleistungen, Werbeagenturen etc.). Sony Pictures Entertainment hält unter anderem eine 7,5%ige Beteiligung an den Revolution Studios.

Das mit Abstand größte Segment ist Electronics. Hier werden unter anderem Audio- und Videoausrüstung (Fotoapparate, Kameras, DVD-/CD-/MP3-Player etc.), Batterien, Fernseher und Datenträger entwickelt, hergestellt sowie abgesetzt. Zu der Sparte gehört auch SonyEricsson, ein Joint Venture mit dem schwedischen Ericsson-Konzern, das Mobiltelefone herstellt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Tokio und beschäftigt rund 150.000 Mitarbeiter. Ende 2007 verkaufte Sony sein Computerchip-Geschäft an die japanische Toshiba. Gleichzeitig brachte Sony auch seine Finanzeinheit Sony Financial Holdings an die Tokioter Börse, womit sich Sonys Beteiligung an der Tochter von 100 auf 60 Prozent reduzierte.

Zahlen


Sony verzeichnete für das Geschäftsjahr 2008 einen Umsatzanstieg von 8,29 Billionen Yen 2008 auf 8,87 Billionen Yen (rund 88,71 Mrd. US-Dollar). Das operative Ergebnis (EBIT) erlebte einen Anstieg von 71,8 Mrd. Yen auf 374,5 Mrd. Yen (3,74 Mrd. Dollar).

Ferner profitierte das EBIT von einem einmaligen Gewinn durch den Verkauf eines Teils des früheren Sony Hauptbüros von 60,7 Billionen Yen (rund 607 Mio. Dollar) und einem Verkauf eines weiteren Unternehmenskomplexes in Nagasaki sowie des Sony Centers am Potsdamer Platz in Berlin. Das Nettoergebnis erhöhte sich von 126,3 Mrd. Yen auf 369,4 Mrd. Yen (3,69 Mrd. Dollar). Das (verwässerte) Ergebnis je Aktie lag im Geschäftsjahr bei 351,10 Yen (3,51 Dollar) und somit 191,9 Prozent über dem Wert des Vorjahres.

Meldung gespeichert unter: Sony, Hintergrundberichte, Hardware, Spiele und Konsolen

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