SMA Solar bleibt auf Kurs - Marktforscher erwarten explodierende Nachfrage

Montag, 20. September 2010 um 13:36
SMA Solar Technology

(IT-Times) - Der führende Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern SMA Solar Technology AG (WKN: A0DJ6J) hat jüngst zum zweiten Mal in Folge seine Prognose für das laufende Gesamtjahr erhöht. Hintergrund ist die höhere Nachfrage nach Wechselrichtern.

Der Markt boomt, so dass Inverter-Hersteller wie SMA Solar zur Jahresmitte teilweise unter Lieferengpässen litten. Die Lieferprobleme der großen Hersteller versuchten insbesondere Konkurrenten aus Taiwan und Asien für sich zu nutzen, um mit Billig-Produkten Marktanteile zu gewinnen. Dadurch werde sich nunmehr ein Wettlauf zwischen Branchengrößen wie SMA und kostengünstigen Konkurrenten wie der südkoreanischen Dasstech entwickeln, glaubt man der WestLB.

Marktforscher erwarten sinkende Inverter-Preise


Auch die Marktforscher aus dem Hause iSuppli rechnen damit, dass sich die Wettbewerbssituation auf dem weltweiten Markt für solare Wechselrichter weiter intensivieren wird. Trotz der steigenden Nachfrage werden die Durchschnittspreise weiter sinken, prognostizieren die iSuppli-Experten. Allein in diesem Jahr erwarten die Marktanalytiker einen Preisrückgang um 13,5 Prozent bei Wechselrichtern. Vor allem die Konkurrenz aus Asien werde versuchen, mit aggressiven Preisen und niedrigeren Kosten zu punkten, glaubt iSuppli-Experte Greg Sheppard.

iSuppli: Qualität und Zuverlässigkeit wichtige Wettbewebsvorteile


Neben den Kosten, werden aber in den nächsten Jahren auch eine Reihe weiterer Faktoren eine wichtige Rolle spielen und die Gewinner von den Verlierern trennen, glauben die iSuppli-Analysten. Dazu zählt auch die Qualität der Produkte. Hier hat SMA Solar nach wie vor einen Technik-Vorsprung, weisen die Produkte der asiatischen Konkurrenz meist geringere Wirkungsgrade auf, wenn es um die Umwandlung von Gleichspannung in Wechselspannung geht. Qualität und Zuverlässigkeit werden künftig ein wichtiger Wettbewerbsvorteil sein, wenn es um den Kampf von Marktanteilen im Inverter-Geschäft geht, glaubt Sheppard.

Hintergrund ist der Umstand, dass Inverter die anfälligsten Komponenten eines PV-Systems sind. Fällt der Wechselrichter aus, generiert die Anlage keinen Strom. So tut SMA Solar gut daran, seine Ausgaben im Forschungs- und Entwicklungsbereich weiter zu erhöhen und gleichzeitig seine Kosten zu senken, um die Konkurrenz weiter in Schach zu halten.

Markt für Wechselrichter soll um den Faktor Neun zulegen


Insgesamt bescheinigen die iSuppli-Analysten dem Inverter-Markt in den nächsten Jahren traumhafte Wachstumsraten. Die Zahl der verkauften Wechselrichter dürfte in den nächsten Jahren bis 2014 um den Faktor Neun steigen. Werden in diesem Jahr voraussichtlich 2,6 Millionen Inverter ausgeliefert, dürfte diese Zahl in 2014 auf über 23,3 Millionen Einheiten klettern - dann soll der Markt ein Volumen von 8,9 Mrd. US-Dollar erreichen, schätzen die Analysten…

Kurzportrait

Die im Jahre 1981 als SMA Regelsysteme GmbH gegründete SMA Solar Technology AG hatte sich ursprünglich mit der Herstellung von Industriecomputern befasst. In den letzten Jahren konzentrierte sich das Unternehmen immer mehr auf das Geschäft mit Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen. Heute sieht sich SMA Solar als der weltweit größte Hersteller von Wechselrichtersysteme und Überwachungsanlagen für Photovoltaik-Anlagen.

Der von leistungsfähigen Prozessoren gesteuerte Wechselrichter ist heute das Herzstück einer jeden Solaranlage, um überhaupt effektiv Strom erzeugen zu können. Der Wechselrichter wandelt den in Solarzellen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, so dass dieser in das Netz eingespeist werden kann. Darüber hinaus fungiert der Wechselrichter als System-Manager und überwacht die Generatorfunktion sowie den Ertrag, den die Anlage erzielt.

Laut Firmenangaben konnte man den maximalen Wirkungsgrad solcher Wechselrichter von 90 Prozent im Jahre 1990 auf über 98 Prozent in der Neuzeit erhöhen. Gleichzeitig wurde der Verkaufspreis pro Watt der Systeme um rund 70 Prozent gesenkt.

Um sich entsprechend breit im Markt aufzustellen, bietet SMA Solar heute Wechselrichter für nahezu alle Größen von Solaranlagen an. Für Klein- und Hausanlagen ist das Unternehmen mit dem Produkt „Sunny Boy“ am Start. Für mittelgroße Anlagen ab sechs KW ist man mit der Produktfamilie „Sunny Mini Central“ vertreten. Für Großanlagen ab 100 KW bis mehreren Megawatt hat man mit „Sunny Central“ bzw. „Sunny Tower“ das richtige Produkt parat. Für unabhängige Inselanlagen bietet SMA Solar die Lösung „Sunny Island“ an. Das Geschäft rund um Wechselrichter ist unter dem Geschäftsbereich Solartechnik zusammengefasst und trägt heute den Großteil des Umsatzes der Gesellschaft. Im Geschäftsbereich Innovative Energiesysteme wird unter anderem das Geschäft mit Wechselrichtern für Brennstoffzellen (Hydro Boy) gebündelt. Das Geschäft rund um den Produktbereich Bahntechnik ist in der 100%igen Tochtergesellschaft SMA Railway Technology zusammengefasst.

Neben dem Hauptsitz in Niestetal/Kassel, ist das Unternehmen noch mit Niederlassungen in Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Australien, Südkorea, sowie in China und in den USA vertreten. Die Aktien des Unternehmens werden seit Ende 2008 am Prime Standard in Frankfurt gehandelt, wobei die Papiere seit Ende September auch Bestandteil des TecDax sind. Zuletzt beschäftigte die Unternehmensgruppe mehr als 5.500 Mitarbeiter weltweit.

Zahlen

Wie SMA Solar mitteilte, habe man in den ersten sechs Monaten 2010 einem Umsatz von 815,8 Mio. Euro verbucht. Damit wurde der im letzten Monat kommunizierte Wert von 800 Mio. Euro übertroffen. Der Umsatz der ersten sechs Monate 2009 lag demgegenüber bei 247,1 Mio. Euro. Die in den ersten sechs Monaten 2010 verkaufte Wechselrichterleistung wurde mit 3,14 GW angegeben. Bei der Präsentation der Vorabzahlen war man von 3,1 GW Leistung ausgegangen, in 2009 lag der Vergleichswert bei 792 MW.

SMA Solar erwirtschaftete ein operatives Ergebnis (EBIT) von 219,9 Mio. Euro nach 35 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2010. Die EBIT-Marge profitierte von Veränderungen im Produktmix sowie von Skaleneffekten und verbesserte sich von 14,2 Prozent auf 27 Prozent. Das Konzernergebnis wurde mit 158,2 Mio. Euro angegeben (2009: 26 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie konnte von 0,75 Euro auf 4,56 Euro gesteigert werden.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: SMA Solar Technology, Hintergrundberichte, Solartechnik

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