SanDisk erneut Ziel von Übernahmespekulationen

Mittwoch, 21. September 2011 um 13:48
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(IT-Times) - Die Aktien des US-Flashspeicherherstellers SanDisk legten in den vergangenen Wochen kräftig zu. Nachdem im Jahr 2008 schon einmal der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung versucht hat, SanDisk zu übernehmen, soll nunmehr der weltgrößte Halbleiterkonzern Intel an SanDisk interessiert sein.

Intel zeigt angeblich Interesse an einer Übernahme


US-Medienberichten und Gerüchten zufolge soll Intel bereits das US-Brokerhaus Goldman Sachs angeheuert haben, um dem Unternehmen bei einer möglichen Übernahme beratend zur Seite zu stehen.

Doch nicht alle Analysten glauben an eine Übernahme, wenngleich SanDisk (Nasdaq: SNDK, WKN: 897826) durch seine Präsenz im Flashspeichermarkt vom boomenden Smartphone-Markt profitiert. Wedbush Securities Analystin Betsy Van Hees verweist darauf, dass Intel schon ein Joint Venture mit Micron Technologies betreibt, so dass eine Übernahme nicht notwendig ist. Zudem unterhält Intel bereits eine eigene Flash-Speicherproduktlinie, so die Analystin.

Einzig für Toshiba könnte eine Übernahme interessant sein, meint Van Hees. SanDisk und Toshiba arbeiten derzeit gemeinsam an Flashspeicherprodukte für Mobile-Produkte. Toshiba könnte eine Übernahme in Erwägung ziehen, um so die vollständige Kontrolle über diese Operationen zu erhalten, so die Analystin weiter.

SanDisk baut Vertriebspräsenz in Indien aus


Unterdessen baut SanDisk seine Präsenz in Indien weiter aus. Um seine Vertriebsbasis in Indien zu erweitern, schloss das Unternehmen eine Vertriebspartnerschaft mit Beetel Teletech ab.

Beetel gehört zur Bharti Enterprises Group und ist einer der größten Hersteller und Vertriebshändler von IT-Produkten in Indien. Beetel wird künftig SanDisk-Produkte landesweit in seinem IT- und Telekom-Kanälen vermarkten. Die Expansion in Indien ist für SanDisk ein wichtiger Schritt, gilt Indien mit mehr als 850 Millionen Mobilfunknutzern als einer der wichtigsten Zukunfts- und Absatzmärkte für SanDisk.

Kurzportrait

Die im Jahre 1988 gegründete im kalifornischen Sunnyvale ansässige SanDisk gilt als einer der weltgrößten Hersteller von Flashspeichern, welche in einer Reihe von Elektronikprodukten wie in Digitalkameras, Notebooks und Multimedia-Handys zum Einsatz kommen.

Das SanDisk-Produktprogramm umfasst dabei nicht nur ComactFlash-Karten, sondern auch auch SD-Karten und USB-Speichersticks. Die Flash-Drive Produktlinie umfasst daneben Multimedia-Karten, Flash-Chipsets, sowie TriFlash und SSD-Laufwerke für Notebook und Netbooks. Die von SanDisk entwickelten portablen Speicher sind zu nahezu allen Computersystemen und Industriestandards kompatibel. Das Unternehmen verkauft seine Produkte überwiegend direkt an OEM-Hersteller wie Eastman Kodak, Ericsson, Matsushita und Siemens, aber auch an Händler, wie Best Buy und Office Depot. SanDisk hält rund 250 Patente im Zusammenhang mit der Flash-Speichertechnik und lizenziert seine Technologie an Kunden wie Intel, Sharp, Sony oder Toshiba. Mit Toshiba besteht zudem ein Kooperationsabkommen im Hinblick auf die Entwicklung von 3D-Speichern.

SanDisk bietet aber nicht nur Speicherkomponenten an, sondern auch Produkte im Bereich der Unterhaltungselektronik. So ist der Speicherspezialist mit einem eigenen Flashspeicher-basierten MP3-Musikplayer (Sansa) im Markt vertreten und hat mit dem SanDisk Photo Album ein Gerät auf den Markt gebracht, das digitale Fotos speichern und auf dem Fernseher wiedergeben kann, ohne das hierfür ein PC benötigt wird. Anfang 2006 schloss SanDisk die Übernahme des 3D-Chipentwicklers Matrix Semiconductor ab. Ende 2006 wurde dann die israelische Msystems Ltd. übernommen und in das Unternehmen integriert. Mitte 2008 schloss SanDisk die Übernahme von MusicGremlin ab. Im Mai 2011 übernahm SanDisk den Speicherspezialisten Pliant Technology - das Unternehmen ging in SanDisks Enterprise Storage Solutions Geschäft auf.

Mit dem japanischen Partner Toshiba betreibt SanDisk das Joint Venture FlashVision, um die Flash-Speichertechnik weiter zu entwickeln. Gleichzeitig betreibt SanDisk zwei hochmoderne Chipfabriken in Japan. Darüber hinaus ist SanDisk mit einer Minderheitsbeteiligung an seinem Lieferanten, dem israelischen Halbleiterspezialisten Tower Semiconductor, beteiligt.

Zahlen

Für das vergangene Juniquartal meldet SanDisk einen Umsatzanstieg auf 1,37 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 1,18 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Gewinn ging dabei allerdings auf 248,4 Mio. Dollar oder 1,02 Dollar je Aktie zurück, nach einem Profit von 257,9 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte SanDisk einen Nettogewinn von 1,14 Dollar je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen. Diese hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 1,34 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 99 US-Cent je Aktie gerechnet.

SanDisk-Chef Sanjay Mehrotra zeigte sich dann auch zufrieden mit den Quartalszahlen, zumal SanDisk einen Umsatzrekord aufstellen und einen positiven Cashflow in Höhe von 269 Mio. Dollar im operativen Geschäft erwirtschaften konnte. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 5,28 Mrd. Dollar. Daneben konnte SanDisk auch die Übernahme des Flashspeicher-Laufwerkherstellers Pliant Technology erfolgreich abschließen.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: SanDisk, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

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