Salesforce.com nimmt Umsatzmarke von zwei Mrd. Dollar ins Visier - CRM-Markt weiter im Vordergrund

Dienstag, 23. November 2010 um 13:54
Salesforce.com

(IT-Times) - Der US-Software- und Cloud Computing-Spezialist Salesforce.com (NYSE: CRM, WKN: A0B87V) hat auch im jüngsten Quartal seinen atemberaubenden Wachstumskurs weiter fortgesetzt und es scheint noch kein Ende in Sicht. Im anstehenden Fiskaljahr 2012, welches im Februar 2011 beginnt, soll der Jahresumsatz die Marke von zwei Mrd. US-Dollar erreichen.

Salesforce.com werde die erste Cloud Computing Firma sein, die dieses Ziel erreichen wird, schwärmt Salesforce.com CEO Marc Benioff. Cloud Computing avanciert inzwischen zum Mainstream und ist mittlerweile tatsächlich zu einer echten Alternative gegenüber In-House-Speichersystemen geworden. Die Marktforscher aus dem Hause Gartner schätzen, das im Jahr 2012 bereits 80 Prozent der Fortune 1000 Firmen für Cloud-Computing-Services bezahlen werden. Bis dahin dürfte die Zahl der zahlenden Salesforce-Kunden die Marke von 100.000 Abonnenten genommen haben, nachdem allein im jüngsten Quartal netto weitere 4.800 neue Kunden hinzukamen, womit Salesforce.com das Quartal mit 87.200 Abonnenten abschließen konnte.

Salesforce.com vor Übernahme von Dimdim?


Um seinen Wirkungskreis zu erweitern, hat Salesforce.com seine japanische Einheit Kabushiki Kaisha Salesforce.com für 170 Mio. US-Dollar vollständig übernommen. Zudem kursieren Medienberichte, wonach Salesforce.com den indischen WebEx-Rivalen Dimdim übernehmen wird. Wie der Branchendienst VCCircle meldet, sollen Salesforce-Mitarbeiter bereits nach Hyderabad gereist sein, um die Bücher von Dimdim zu prüfen.

Die indische Dimdim bietet ein Web 2.0-basiertes Web-Konferenzsystem an, welches direkt mit den Angeboten von WebEx und GoToMeeting konkurriert. Mit einer Übernahme der indischen Gesellschaft könnte Salesforce.com seine Social-Networking-Plattform Chatter weiter aufwerten - offiziell bestätigen wollte Salesforce.com die Übernahme aber noch nicht.

Salesforce.com will CRM-Markt treu bleiben - vorerst


Eine Expansion jenseits des Kunden-Management-Marktes wird es aber vorerst nicht geben, stellte Chief Adoption Officer Polly Sumner jüngst klar. Man habe bislang noch nicht annähernd das Marktpotential im CRM-Markt genutzt, heißt es.

Man wolle in diesem Markt zunächst die Nummer eins in allen wichtigen Ländern werden. Zwar habe man intern darüber nachgedacht auch Anwendungen für die Finanzwirtschaft oder Personalverwaltung anzubieten, jedoch entschieden dies vorerst nicht zu tun, so Sumner...

Kurzportrait

Salesforce.com, gegründet im Februar 1999 und ansässig in San Francisco, sieht sich selbst als führender Anbieter von Kunden-Management-Lösungen (Customer Relationship Management). Das Unternehmen bietet so gehostete CRM-Lösungen an, welche als vergleichsweise kostengünstiger gelten, als traditionelle Kunden-Management-Lösungen. Der Service der Gesellschaft kann sowohl von einem herkömmlichen PC, als auch von Handys oder Handheld-Computern aufgerufen werden

Die von Salesforce.com angebotene Software soll es Firmenkunden ermöglichen, Kundendaten effektiv zu sammeln und für Marketingzwecke bzw. zur Vertriebsoptimierung zu nutzen. Salesforce.com erzielt seine Umsätze im Wesentlichen aus zwei Einnahmequellen: Abo-Dienste und weiterreichenden Support. Nutzer der Web-basierten Software zahlen an die Gesellschaft Abo-Gebühren, um Zugang zu den On-Demand-Services von Salesforce.com in Anspruch zu nehmen.

Insgesamt bietet Salesforce.com drei verschiedene Produktpakete an, welche auf verschiedene Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten sind. So ist die Enterprise-Edition vornehmlich auf große Gesellschaften zugeschnitten und verfügt damit über weit reichende Features, während die Professional-Edition vor allem auf mittlere und kleine Firmenkunden zugeschnitten ist. Die Team-Edition zielt hingegen vornehmlich auf kleine Unternehmen ab. Zu den Kunden von Salesforce.com zählen neben Cisco und Dell auch der Medienkonzern Time Warner, DuPont sowie Nokia, Merrill Lynch und Wachovia. Insgesamt betreut das Unternehmen derzeit mehr als 87.000 Firmenkunden.

Im Dezember 2000 gründete das Unternehmen gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen SunBridge das Joint Venture Kabushiki Kaisha Salesforce.com, wobei Salesforce.com Ende 2010 die Einheit für 170 Mio. Dollar vollständig übernahm. Mitte 2007 ging das Unternehmen eine umfangreiche Kooperation mit dem US-Suchmaschinenspezialisten Google ein. Gemeinsam mit dem Virtualisierungsspezialisten VMware betreibt Salesforce.com die Plattform VMforce. Im Frühjahr 2010 verstärkte sich Salesforce.com durch die Übernahme des Cloud-Spezialisten Jigsaw. Im Herbst 2010 wurde zudem der Messaging-Spezialist Activa Live übernommen.

Firmengründer und CEO Marc Benioff hielt in der Vergangenheit etwa 30 Prozent der Anteile an Salesforce.com.

Zahlen

Für das vergangene Oktoberquartal meldet Salesforce.com einen Umsatzanstieg auf 429 Mio. US-Dollar, ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Subscription- und Support-Erlöse steuerten 403 Mio. Dollar zum Gesamtumsatz bei, ein Zuwachs von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Professional Servicegeschäft trug 26 Mio. Dollar zum Umsatz bei, ein Plus von zehn Prozent. Der Nettogewinn zog zunächst auf 21,1 Mio. US-Dollar oder 15 US-Cent je Aktie an, nach einem Profit von 20,7 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen verdiente Salesforce.com 32 US-Cent je Aktie, während Analysten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 410 Mio. Dollar und mit einem Nettogewinn von 31 US-Cent je Aktie kalkuliert hatten.

Die Zahl der zahlenden Kunden kletterte um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 87.200 Kunden. So kamen allein im jüngsten Quartal 4.700 Neukunden hinzu, heißt es bei Salesforce.com. Der operative Cashflow summierte sich im jüngsten Quartal auf 74 Mio. Dollar, ein Zuwachs von 108 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Salesforce, Hintergrundberichte, Software

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