Research In Motion bleibt in der Defensive - Hoffnungsträger BlackBerry OS 6

Montag, 28. Juni 2010 um 12:31

Nach Meinung von Marktbeobachtern wird sich der Wettbewerb auf den Mobilfunkmarkt mit der Einführung von schnellen Übertragungsstandards (GPRS, CDMA, HSDPA) deutlich verschärfen. Nicht nur traditionelle Handy-Hersteller wie Nokia werden durch neue Produkte im Smartphone-Markt einsteigen, sondern auch Computerspezialisten wie Acer und Dell wollen von diesem Wachstumsmarkt profitieren. Research In Motion schaffte im ersten Quartal 2010 den Sprung unter die fünf größten Handy-Hersteller. Im Smartphone-Markt konnte sich RIM den zweiten Platz mit einem Marktanteil von 19,4 Prozent sichern, so die Marktforscher aus dem Hause Gartner.

Daneben will der schwedisch-japanische Mobilfunker Sony Ericsson für neue Innovationen sorgen. Der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller Samsung versucht ebenfalls durch neue Produkte im Smartphone-Markt zu punkten. Weitere Konkurrenten sind unter anderem LG Electronics, HTC, Garmin, Acer und Google (Android).

Als einer der Hauptmitbewerber gilt inzwischen Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern will mit Windows Mobile den Durchbruch im Markt für mobile Emails schaffen. Daneben hat auch der finnische Mobilfunkkonzern Nokia entsprechende Lösungen angekündigt. Auch Apple hat in den letzten Quartalen mit seinem iPhone 3GS stetig Marktanteile gewonnen und will mit seinem neuen iPhone 4 endgültig den Durchbruch auf den Smartphone-Markt schaffen.

Ausblick

Für das laufende zweite Fiskalquartal 2011 erwartet RIM nunmehr einen Umsatz zwischen 4,4 und 4,6 Mrd. US-Dollar. Dabei rechnen die Kanadier mit 4,9 bis 5,2 Millionen neuen BlackBerry-Abonnenten. Der Nettogewinn soll sich dabei zwischen 1,33 und 1,40 Dollar je Aktie bewegen. Die Bruttogewinnmarge erwartet das Management bei 44 Prozent.

Analysten rechnen bei RIM für das laufende Augustquartal mit Einnahmen von 4,51 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,31 Dollar je Aktie. Für das laufende Fiskaljahr 2011 wird mit einem Jahresumsatz von 18,95 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 5,42 Dollar je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 22 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 5,91 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen präsentieren sich RIM-Aktien deutlich schwächer an der New Yorker Nasdaq. Nach enttäuschenden Umsatzzahlen verlieren RIM-Papiere über zehn Prozent an Wert und gehen bei 52,23 US-Dollar aus dem Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 29 Mrd. US-Dollar für Kanadas führenden Smartphone-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn. Gleichzeitig wird RIM mit dem 1,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Citigroup-Analyst Jim Suva glaubt an ein Ende der Wachstumsstory bei den Kanadiern. Laut Suva besteht die Möglichkeit, dass der Höhepunkt beim Gewinn je Aktie bereits erreicht sein könnte. RIM werde sich bald einem sinkenden Gewinn pro Aktie gegenübersehen. Suva rät Anlegern daher zum Verkauf der Papiere, wobei der Analyst sein Kursziel für den Wert von 55 auf 50 US-Dollar nach unten revidiert.

Auch bei der Deutsche Bank Securities reagiert man zurückhaltend auf die jüngsten Zahlen und stuft RIM-Aktien weiterhin nur mit „halten“ ein. Dabei senken die Deutsch Banker ihr Kursziel für den Wert von 75 auf 65 US-Dollar.

„Neutral“ stehen auch die Analysten aus dem Hause Macquarie Research dem Titel gegenüber. Die Analysten senken dabei das Kursziel für den Wert von 80 auf 72 US-Dollar.

Optimistischer ist man dagegen bei der Credit Suisse. Die Analysten bekräftigen zuletzt nochmals ihre Einschätzung „outperform“, nehmen aber das Kursziel für den Wert von 100 auf 75 Dollar zurück. Das Absatzvolumen dürfte weiter steigen und den Preisdruck wettmachen, glauben die Investmentbanker.

Bei den Investmentexperten aus dem Hause Baird nimmt man die jüngsten Zahlen zum Anlass, um RIM-Aktien von „outperform“ auf „neutral“ zurückzustufen. Die Kanadier hätten weniger neue Produkte ausgeliefert als erwartet, heißt es bei Baird. Die Analysten sehen dabei nunmehr ein Kursziel von 59 Dollar für den Wert.

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