Regulierer berät über zentrale Leistungen beim VDSL-Ausbau

Mittwoch, 16. September 2009 um 15:57
VATM

„Im Mittelpunkt der Entscheidung der Regulierungsbehörde steht die Frage, ob die Wettbewerber selbst zigtausende zusätzliche Verteilerkästen neben die großen neuen Multifunktionsgehäuse der DTAG auf die Gehwege stellen müssen oder sinnvollerweise die Kästen der Telekom gegen Entgelt mitnutzen dürfen. Letzteres lehnt die DTAG aus taktischen Gründen ab“, so der VATM-Geschäftsführer. Nicht nur die Baukosten und damit die Kommunikationspreise würden durch eine solche Blockadehaltung deutlich nach oben getrieben. „Vor allem rechnen wir mit der verständlichen Gegenwehr der Kommunen und Bürger, die immer mehr Kästen auf den Straßen für städtebaulich wenig attraktiv halten. Schlimmer noch: In vielen Fällen reicht der knappe Platz auf den Gehwegen nicht aus, um einen zweiten Kasten daneben zu stellen“, befürchtet Grützner. Daher fordere der Verband bereits seit Beginn des VDSL-Ausbaus der DTAG, die Gehäuse so zu dimensionieren, dass auch andere Unternehmen – gegen volle Kostenbeteiligung – diese nutzen können.

Ähnlich bedeutsam für die zukünftigen Investitionsentscheidungen in schnelle Glasfasernetze ist die Ausgestaltung der Zugangsregeln zu Leerrohren. Diesen werde eine immer größere Bedeutung zukommen, nicht nur für den VDSL-Zugang, sondern auch für den gesamten Glasfaserausbau bis zum Haus, unterstreicht der VATM-Geschäftsführer. Hier biete die DTAG falsch dimensionierte Leistungen an, die folgerichtig zu viel zu hohen Kosten für den Markt führen und den Ausbau hemmen. „Es geht hier um viel mehr als nur um die mathematische Berechnung eines Vorproduktpreises“, stellt Grützner klar: „Der Ex-Monopolist versucht, die gesamten  Rahmenbedingungen und damit in Folge auch die Preise so unattraktiv zu gestalten, dass sich Investitionen anderer Unternehmen kaum noch lohnen. Solche Verhinderungsstrategien beim Glasfaserausbau kann sich der Wirtschaftsstandort Deutschland einfach nicht leisten“, stellt der VATM-Geschäftsführer klar.

Genau diese Verhinderungsstrategie sei aber der Grund für die völlig überraschenden Entgeltanträge der Telekom für VDSL-Zugangsleistungen, die diese vor sechs Wochen gestellt hatte. „Der DTAG geht es in Wahrheit darum, Leistungen zu definieren, die für die anderen Unternehmen nicht marktgerecht sind“, sagt Grützner. „Die Bundesnetzagentur muss zuerst die Leistungen bestimmen, die weitere Investitionen in den Glasfaserausbau fördern. Erst wenn die Leistungen definiert sind, kann über Preise geredet werden“, fordert er. Diese Leistungen habe man versucht, zwischen den Verbänden und der DTAG sowie auch in bilateralen Gesprächen in den vergangenen eineinhalb Jahren gemeinsam festzuzurren. „Wenn die Telekom nun öffentlich behauptet, die Entgeltanträge – die den faktischen Abbruch der Verhandlungen zur Folge hatten – im Interesse der Planungssicherheit der Wettbewerber eingereicht zu haben, grenzt dies an Zynismus“, kritisiert der VATM-Geschäftsführer deutlich.

„Wir wissen, dass die Bundesnetzagentur und immer mehr politisch Verantwortliche das Doppelspiel der DTAG durchschauen. Wie die Telekom bei der Schließung der weißen Flecken mit Bürgermeistern und Kommunen spielt, um Druck für einen Regulierungsabbau zu machen, so versucht sie beim VDSL-Ausbau mit Marktteilnehmern und Regulierer zu spielen“, so Grützner. „Der Ausgang des Vodafone-Verfahrens ist daher von zentraler Bedeutung für den gesamten zukünftigen Glasfaserausbau in Deutschland – ganz gleich ob in der Stadt oder auf dem Land“, betont der VATM-Geschäftsführer.

I

nformationen:

Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V.

VATM-Geschäftsstelle

Corinna Keim, Maria Schlechter-Heims

Oberländer Ufer 180 -182

50968 Köln

Telefon: 02 21 / 3 76 77 - 23

Meldung gespeichert unter: Very High Speed Digital Subscriber Line (VDSL), VATM,

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