Red Hat katapultiert sich in die erste Liga der Cloud- und Virtualisierungsanbieter

Cloud Computing & Virtualisierung

Montag, 31. Dezember 2012 um 13:32
Red Hat

IT-Times) - Pünktlich zum Jahresausklang verstärkte sich der weltweit größte Linux-Distributor Red Hat noch mit einem Cloud-Zukauf. 104 Mio. Dollar ließ sich der Linux-Spezialist die Übernahme von ManageIQ kosten. Die Transaktion soll noch im ersten Quartal 2013 abgeschlossen werden, wenn die ManageIQ-Aktionäre zustimmen.

Red Hat baut Cloud- und Virtualisierungsangebot weiter aus


Die Übernahme von ManageIQ ergänzt das bisherige Cloud-Angebot von Red Hat, insbesondere das Infrastructure-as-a-Service (IaaS) Angebot Red Hat CloudForms. Als Ergebnis der Übernahme wird Red Hat alsbald die Funktionen seiner Hybrid Cloud Management Plattform erweitern können. ManageIQ hilft Unternehmen insbesondere dabei, Private Clouds weiter zu optimieren und zu verwalten.

Gleichzeitig stärkt Red Hat (NYSE: RHT, WKN: 923989) mit dem Zukauf auch seine Virtualisierungs- und Cloud-Management-Operationen. Mit der Akquisition katapultiert sich Red Hat in die erste Liga der Virtualisierungsspezialisten VMware und Citrix Systems.

Zwar rechnet Red Hat nicht mit einem nennenswerten Umsatzbeitrag aus der Akquisition im laufenden Fiskaljahr 2013, dennoch dürfte der Zukauf das Geschäft von Red Hat mittel- bis langfristig weiter beflügeln. Inzwischen hat Red Hat die Umsatzmarke von einer Mrd. US-Dollar jährlich überschritten und die Chancen stehen gut, dass Red Hat sein Umsatzziel von 3,0 Mrd. US-Dollar in den nächsten Jahren erreichen wird.

Weltweiter Linux-Markt soll in 2013 auf über 35 Mrd. Dollar klettern


Im Hause IDC rechnet man nach wie vor damit, dass der Markt für Linux-Software, Server, und Software im Jahr 2013 die Marke von 35 Mrd. US-Dollar überschreiten wird. Laut IDC-Analyst Al Gillen profitiert Linux langfristig vom Trend hin zu Virtualisierung und Cloud Computing.

Der Grund: Cloud Computing gilt als natürliche Erweiterung von Virtualisierung, die insbesondere für Startups und mittelgroße Unternehmen interessant ist. Auch bei Cloud-Providern genießt Linux eine gewisse Vormachtstellung, lassen sich dadurch Kosten niedrig halten bei gleichzeitig hoher Anpassungs- und Skalierbarkeit.

Kurzportrait

Die im Jahre 1994 von Bob Young und Marc Ewing gegründete Red Hat stieg innerhalb kurzer Zeit zum weltweit führenden Linux-Distributor auf. Verzeichnete die Linux-Gemeinde Anfang der 90er Jahre noch 1,5 Mio. Nutzer, kletterte die Zahl der Linux-Anhänger zur Jahrtausendwende auf weit mehr als 15 Mio. Linux-Anwender weltweit. Das Unternehmen vermarktet eine kommerzielle Version des frei verfügbaren Betriebssystems Linux, wobei das Unternehmen insbesondere über den zur Verfügung gestellten Support und Service Einnahmen erwirtschaftet. Das Geschäftsmodell basiert auf den Open-Source-Gedanken, wobei die freie Verfügbarkeit des Systems für Entwickler und Programmierer zur Verbesserung der Software beitragen soll. Schnelle und maßstabsetzende Innovationen sollen die Folge dieser Strategie sein.

Die Internet-Plattform rund um das Red Hat Network spielt im Zusammenhang mit dem Vertrieb eine tragende Rolle. Etwa ein Drittel der Bestellungen werden nach Red Hat-Angaben inzwischen über den Web-Store abgewickelt. So liefert das Unternehmen über das weltweite Datennetz nicht nur Updates und Patches zu seinen Produkten aus, sondern bietet auch technischen Support und andere Hilfsmittel über die Internet-Plattform an. Neben der neuesten Version von Red Hat Linux offeriert das Unternehmen auch zahlreiche Angebote für Firmenkunden. Neben Datenbank- und Management-Software stehen vor allem Serversoftware und Embedded Anwendungen für Mobilfunktelefone und Fax-Dienste im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Subscription-Einnahmen aus dem Vertrieb des kommerziellen Betriebssystems trugen zuletzt mehr als die Hälfte der gesamten Umsatzerlöse der Gesellschaft.

In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen vor allem auch durch zahlreiche Übernahmen gewachsen. Nach der Übernahme des Open-Source Pionier Cygnus im Jahre 2000, folgten im selben Jahr die Übernahme von Hells Kitchen Systems, Bluecurve, WireSpeed Communications, sowie der Zukauf von C2Net. Um sein E-Commerce Softwareangebot zu ergänzen kaufte Red Hat Anfang 2001 den Anbieter Akopia auf. Später kaufte Red Hat den Speicherspezialisten Sistina Software. Im Juni 2006 übernahm Red Hat den Open-Source-Softwarehersteller JBoss. Mitte 2007 übernahm Red Hat Vermögenswerte des Integrationsspezialisten MetaMatrix. Im Frühjahr 2008 wurde der Middleware-Spezialist und IT-Berater Amentra übernommen. Später erstärkte sich Red Hat durch die Übernahme des Virtualisierungsspezialisten Qumranet. Nachdem Ende 2010 der Spezialist Makara übernommen wurde, kaufte Red Hat im Herbst 2011 den Speicherspezialisten Gluster.

Heute ist Red Hat mit Hauptsitz in Raleigh mit mehr als 55 Niederlassungen weltweit vertreten und arbeitet mit zahlreichen Technologiefirmen, darunter mit Dell Computer, Intel und vor allem mit IBM zusammen. Ende 2012 kaufte Red Hat den Cloud-Management-Spezialisten ManageIQ.

Zahlen

Für das vergangene Novemberquartal meldet Red Hat einen Umsatzanstieg auf 343,6 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Subscription-Erlöse zogen um 19 Prozent auf 294,2 Mio. Dollar an.

Der operative Gewinn (Non-GAAP) kletterte um fünf Prozent auf 82,5 Mio. US-Dollar. Der Nettogewinn schrumpfte im jüngsten Quartal leicht auf 34,8 Mio. Dollar oder 18 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 38,2 Mio. US-Dollar oder 19 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Meldung gespeichert unter: Red Hat, Hintergrundberichte, Software

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