Premiere wieder im Aufwind

Dienstag, 8. Januar 2008 um 12:41
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(IT-Times) Nach dem die Premiere AG (WKN: PREM11) nach dem überraschenden Auftritt von Leo Kirch auf der deutschen Medienbühne zunächst unter Druck geriet, scheint sich das Blatt für den Münchner Bezahlsender zum Besseren zu wenden.

Murdoch-Einstieg eröffnet neue Perspektiven


Nachdem Einstieg von Rupert Murdoch, der das Beteiligungspaket von Unity Media in Höhe von 14,58 Prozent über seinen Medienkonzern News Corp übernimmt, ergeben sich für Premiere völlig neue Perspektiven. Zwar deuteten Unternehmenskreise gestern an, dass News Corp seine Beteiligung zunächst nicht weiter erhöhen wolle, jedoch will Murdoch bei Premiere eine aktive Rolle einnehmen, so ein Premiere-Insider gegenüber dem Handelsblatt.

Dies wird dahingehend gedeutet, dass News Corp wohl Einfluss auf das bisherige Management nehmen wird. Zuletzt stand Premiere in der Kritik, zu sehr auf Hollywood- und Sportproduktionen zu setzen. Der Einstieg von Murdoch könnte nunmehr dazu führen, dass Premiere mehr auf Eigenproduktionen setzen wird.

Zugleich scheint sich damit auch eine Änderung beim Verschlüsselungssystem anzubahnen. Während Premiere noch auf das in die Jahre gekommene Verschlüsselungssystem „Nagravision“ setzt, könnte in Zukunft das NDS-System „Videoguard“ zum Einsatz kommen, was bislang im News Corp-Konzern erfolgreich eingesetzt wird, um Schwarzseher effektiver außen vor zu halten.

Zu guter Letzt könnte der Einstieg von News Corp dem Münchner Pay-TV-Sender eine bessere Verhandlungsposition im Frühjahr bescheren, wenn es um die Übertragung der Bundesliga geht. Zwar hat der Medienmogul Leo Kirch die Vermarktungsrechte erworben, jedoch zittert die Deutsche Fußball Liga (DFL) nach einem Bericht des Handelsblatts noch immer um die fehlende Bankbürgschaft, die Zahlungen von 500 Mio. Euro pro Spielsaison garantieren sollen. Sollte Kirch nicht die erforderliche Bürgschaft vorweisen können, stehen die Chancen gut, dass Premiere deutlich günstiger an die TV-Rechte herankommt, als erwartet, heißt es bei Branchenbeobachtern…

Kurzportrait

Die in Unterföhring bei München ansässige Premiere AG ist Deutschlands führender Pay-TV-Sender. Das Unternehmen ging im Jahr 1990 aus dem ersten deutschen Bezahlsender Teleclub hervor und baute seither sein TV-Angebot sukzessive aus.

Heute präsentiert sich die Premiere AG als ein führender europäischer TV-Konzern, der seine Programme nicht nur Deutschland, sondern auch in Österreich und teilweise auch in der Schweiz ausstrahlt. Zum Unternehmen gehören die 100%igen Tochterfirmen Premiere Fernsehen GmbH & Co KG, die wiederum 100% der Anteile an der Premium Media Solutions hält, sowie die Premiere Star GmbH. Gleichzeitig ist das Unternehmen an der Servicegesellschaft Premiere Service Center Schwerin GmbH, der Premus Logistik und Service GmbH als auch an der Premiere Hotel Entertainment GmbH beteiligt.

Die Premium Media Solutions ist mit den Sendern Premiere 1, Premiere 2, Premiere 3, Premiere 4, Premiere Filmclassics, Premiere Filmfest, Premiere Krimi, Premiere Nostalgie, Premiere Serie, Premiere Sport und Champions TV am Markt aktiv. Die einzelnen Programmpakete (Premiere Blockbuster, Premiere Entertainment, Premiere Star, Premiere Sport, Premiere Fußball plus, Premiere Bundesliga, Premiere Thema etc.) sind im Abo ab 9,99 Euro im Monat erhältlich. Zudem haben Kunden die Möglichkeit, Einzelkanäle zu Ihrem Hauptabonnement zu buchen. Daneben bietet Premiere auch über das Audiopaket Premiere MusicStudio ein Hörfunkprogramm an. Zuletzt betreute Premiere mehr als vier Mio. Abonnenten im Rahmen seines kostenpflichtigen TV-Programms. Ende 2006 übernahm Premiere die Kunden des Erotik-Senders „Blue Movie“ von Kabel Deutschland (KDG). Anfang 2008 wurde der Jugendsender Giga Digital Television GmbH aufgekauft.

Ergänzt wird das Pay-TV-Geschäft durch das Premiere Film- und Sportportal (Premiere.de, Premiere.at), welches mehr als 2,3 Mio. Besucher und über 21 Mio. Seitenaufrufe monatlich verzeichnet. Hier ist das Unternehmen auch mit seinem Premiere Internet TV-Programm aktiv.

Zahlen

Für das vergangene dritte Quartal 2007 meldete Premiere einen Umsatzanstieg von acht Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 247,5 Mio. Euro. Obwohl die operativen Kosten leicht auf 225,5 Mio. Euro anstiegen, konnte Premiere seinen operativen Gewinn (EBITDA) auf 22,0 Mio. Euro verdoppeln.

Nach einem Nettoverlust von 32,6 Mio. Euro im Vorquartal, konnte Premiere im dritten Quartal einen kleinen Nettogewinn in Höhe von 0,1 Mio. Euro ausweisen. Dabei konnte der Bezahlsender einen positiven operativen Cashflow von 3,0 Mio. Euro erwirtschaften.

Meldung gespeichert unter: Sky Deutschland, Hintergrundberichte,

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