Premiere wieder im Aufwind

Dienstag, 8. Januar 2008 um 12:41

Die positive Bilanz im dritten Quartal ist nicht zur auf den rasanten Kundenzulauf zurückzuführen. So kletterte die Zahl der Kunden um 700.221 Abonnenten, womit sich die Kundenbasis zum Ende des dritten Quartals auf 4,17 Mio. Kunden summiert. 3,53 Mio. Kunden sind Premiere direkt zuzuschreiben. 642.229 Bundesliga-Abonnenten kamen indirekt über die Kooperation mit arena Unitymedia hinzu.

Markt und Wettbewerb

Im Kampf um Zuschauer steht Premiere mit seinem TV-Programm zunächst im direkten Wettbewerb mit allen öffentlich rechtlichen Sendern wie mit ARD und ZDF, sowie mit privaten Sendern wie Sat1 und ProSieben.

Weiterer Wettbewerber ist die Unitymedia mit seiner Pay-TV-Tochter Arena. Arena hatte für die laufende Bundesligasaison die Live-Übertragungsrechte für Bundesliga Ende 2005 erworben, aber inzwischen diese Rechte wieder an Premiere verkauft. Am nächsten Bieterverfahren für die Bundesliga-Rechte der Saison 2009/2010 will sich Arena hingegen nicht mehr beteiligen.

Dafür könnte ein weiterer Wettbewerber auf den Plan treten. Noch bis Ende 2007 soll der Pay-TV-Anbieter „Stargate“ an den Start gehen. Das Programm des neuen Senders soll über die Digital-TV-Plattform Entavio des Satellitenbetreibers SES Astra ausgestrahlt werden, heißt es.

Ausblick

Das Jahr 2007 will Premiere mit 3,7 Mio. direkten Premiere-Kunden beenden. 0,7 Mio. Kunden sollen über arena und Unitymedia hinzukommen. Insgesamt rechnet Premiere in 2007 damit, die Umsatzschwelle von einer Mrd. Euro erreichen zu können. Das EBITDA soll sich auf Jahressicht zwischen 80 und 100 Mio. Euro bewegen. Analysten rechnen für 2007 im Schnitt mit Jahreseinnahmen von 1,01 Mrd. Euro sowie mit einem Nettoverlust von 0,14 Euro je Aktie.

Für das Jahr 2008 rechnet Premiere mit einer positiven Geschäftsentwicklung, gibt aber keine detaillierten Prognosen ab. Analysten kalkulieren für 2008 mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 1,21 Mrd. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,77 Euro je Aktie.

Bewertung

Nachdem Einstieg von Rupert Murdoch bei Premiere wurden die Papiere in Frankfurt deutlich fester bei 15,70 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,77 Mrd. Euro für den führenden deutschen Pay-TV-Anbieter ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20. Gleichzeitig wird Premiere mit dem 1,46-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten bei AC Research empfehlen Premiere-Aktien weiter zu „akkumulieren.“ Analyst Henning Wagener verweist unter anderem auf die jüngste Übernahme des Jugendsenders Giga Digital. Giga erreiche bereits elf Mio. Haushalte und habe damit eine technische Reichweite von 22 Mio. Zuschauern, so das Argument des Analysten. Mit dem Zukauf fasse Premiere im Free-TV-Bereich Fuß. Trotz Kirch geht Wagener davon aus, dass sich Premiere die Übertragungsrechte für die Bundesliga für die kommende Spielzeit sichern werde.

Die Redakteure der Wirtschaftszeitung „EURO am Sonntag“ legen die Premiere-Aktien nur spekulativ orientierten Anlegern ans Herz. Die Redakteure verweisen auf die zuletzt zahlreichen Übernahmespekulationen und die auf das Frühjahr verschobene Vergabe der Bundesligaübertragungsrechte.

Mitte Dezember äußerten sich auch das Bankhaus Lampe zur Premiere-Aktie. Die Lampe-Experten empfehlen die Papiere weiterhin zu „halten“. Die Analysten verweisen unter anderem auf die aktuell etwas schwierige Situation mit Leo Kirch, der die Beiträge fertig produzieren und für Abnehmer anbieten wolle. Dies lehnt jedoch Premiere bislang ab. Gleichzeitig hätten die zuletzt kursierenden Übernahmegerüchte einen großen Einfluss auf die Kursentwicklung, so die Experten. Insgesamt sehen die Analysten für Premiere-Aktien ein Kursziel von 14,50 Euro.

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