Oracle bekommt den Wettbewerb in der Cloud zu spüren

Software und Cloud-Services

Freitag, 20. September 2013 um 14:58
Oracle Logo

(IT-Times) - Der US-Software- und Datenbankspezialist Oracle befindet sich in einem schwierigen Fahrwasser. Die Umsätze legten im jüngsten Quartal nur um zwei Prozent zu, der Ausblick sorgte für Enttäuschung an der Wall Street.

Der Cloud-Trend hat die Märkte voll erfasst und immer mehr Unternehmen wie Salesforce.com und Workday wildern mit Web-basierten Produkten in Bereichen, die Oracle (Nasdaq: ORCL, WKN: 871460) mit seinen Lösungen abdeckt. Um den Trend in der Cloud nicht zu verpassen, hat Oracle im vergangenen ersten Fiskalquartal Kooperationen mit Microsoft, NetSuite und Salesforce.com geschlossen. Ob der Kannibalisierungseffekt weitergeht, oder ob Oracle diese Kooperationen wirklich helfen werden, muss sich erst noch zeigen.

Hardware- und Servicegeschäft belastet
Während die Softwareerlöse um 6,1 Prozent auf 6,09 Mrd. Dollar anzogen, belasteten sinkende Hardware- und Serviceerlöse das Ergebnis. Die Hardware-Erlöse schrumpften um 6,7 Prozent auf 1,27 Mrd. Dollar, wobei insbesondere das Hardware-Systemgeschäft mit einem Rückgang von 14,1 Prozent besonders deutlich einbrach.

Engineered Systems Geschäft boomt
Lichtblick war im jüngsten Quartal das Engineered Systems Geschäft rund um die Speicher- und Analysesysteme Exadata, Exalogic und Exalytics. Oracle konnte im jüngsten Quartal mit Eton, Telecom Italia, China Mobile, Hitachi und SunGard namhafte Kunden für seine Exa-Reihe hinzugewinnen. Das Exadata- und Exlogic Geschäft wuchs im jüngsten Quartal dann auch um 60 Prozent.

Insgesamt wurden 800 Engineered Systeme im jüngsten Quartal zur Auslieferung gebracht, davon wurden 40 Prozent an neue Kunden geliefert. Exalytics, SAPRC SuperCluster und Oracle Database Appliance wuchsen im jüngsten Quartal um mehr als 100 Prozent.

Oracle 12c soll wichtiges Update erhalten
Im Datenbankgeschäft verzeichnete Oracle zuletzt ein zweistelliges Wachstum, wobei das Unternehmen eine starke Performance von Database Options und Enterprise Manager verbuchen konnte. So konnte Oracle mit AT&A, LinkedIn und Sirius XM Radio sowie Telus einige neue Cloud-Kunden gewinnen.

Pünktlich zur Oracle OpenWorld Konferenz am 22. September will Oracle dann auch eine wichtige Erweiterung für seine Oracle 12c Datenbank präsentieren. Dadurch sollen Kunden Programme unter Verwendung eines schnelleren Speichers verwenden können, anstatt Festplatten. Mit dem Update will sich Oracle besser im Wettbewerb mit SAPs In-Memory-Datenbank Hana positionieren.

Kurzportrait

Die im Jahre 1977 gegründete und in Redwood City/Kalifornien ansässige Oracle galt in der Vergangenheit als klassischer Datenbankspezialist. Inzwischen operiert Oracle von drei wesentlichen Geschäftsbereichen heraus: Software, Hardware-Systeme und Services. Über das Softwaregeschäft erwirtschaftet Oracle nach wie vor den Großteil seiner Umsatzerlöse.

Mit der neuen Datenbank Oracle 12c will das Unternehmen verstärkt auf verteiltes Rechnen und Cloud Computing setzen. Darüber hinaus expandierte Oracle auch in die Bereiche elektronische Beschaffungssysteme, Customer Relationship Management (CRM) und Business Intelligence (BI). Der Bereich Supply Chain Management bildet eine Ergänzung zu den bisherigen Datenbank- und Anwendungslösungen aus dem Hause Oracle.

Neben dem Datenbankgeschäft bietet Oracle weitere Systemsoftware in Form von Serversoftware an. Der Visionäre Oracle-Chef Larry Ellison hält nach wie vor eine Minderheitsbeteiligung an dem Softwarehaus, welches nach Microsoft und IBM als drittgrößter Softwarehersteller der Welt gilt.

Nach einer 18-monatigen Übernahmeschlacht übernahm Oracle im Januar 2005 den US-Softwarespezialisten PeopleSoft. Anfang 2007 kaufte Oracle dann den Business Intelligence Spezialisten Hyperion Solutions. Wenige Monate später folgte dann die Übernahme von Agile Software. Anschließend wurden mit Bharosa, Netsure Telecom, Bridgestream, LogicalApps, Interlace Systems und Moniforce weitere Firmen hinzugekauft. Nach der Übernahme von BEA Systems, kaufte Oracle in 2008 mit Skywire, Global Knowledge Software, ClearApp, Advanced Visual Technology und Primavera weitere Firmen auf.

Auch in 2009 setzte Oracle seine Einkaufstour weiter fort und schluckte die Unternehmen mValent, Relsys sowie Virtual Iron Software und übernahm zudem Sun Microsystems für 7,4 Mrd. Dollar. Auch in 2010 blieb Oracle weiter auf Einkaufstour und übernahm mit Silver Creek Systems, AmberPoint, PhaseForward, eServGlobal und Secerno weitere Unternehmen. Anfang 2011 schloss Oracle die Übernahme von Art Technology Group (ATG) ab, zudem wurden weitere kleinere Firmen aufgekauft. Anfang 2012 verstärkte sich Oracle mit der Übernahme von Taleo, gleichzeitig wurde der Social-Marketing-Spezialist Vitrue übernommen, nachdem zuvor der Spezialist RightNow aufgekauft wurde. In 2013 setzte Oracle seine Einkaufstour weiter fort und kaufte neben Acme und Nimbula auch den Software-Management-Spezialisten Tekelec.

Mit der Einheit OracleMobile.com will der Datenbankspezialist insbesondere den Mobilfunkbereich erschließen.

Zahlen
Für das das vergangene erste Fiskalquartal 2014 meldet Oracle einen Umsatzanstieg um zwei Prozent auf 8,37 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 8,18 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Die Softwareerlöse zogen dabei um sechs Prozent auf 6,08 Mrd. US-Dollar an, wobei das neue Softwarelizenz- und Cloud Softwaregeschäft um fünf Prozent auf 1,65 Mrd. Dollar zulegte. Das Hardware-Systemgeschäft schrumpfte dagegen um sieben Prozent auf 1,26 Mrd. Dollar.

Meldung gespeichert unter: Oracle, Hintergrundberichte, Software

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