nVidia profitiert vom Tablet-Boom - Tegra 3 sorgt für Kursphantasie

Freitag, 17. August 2012 um 13:12
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(IT-Times) - Die Aktien des US-Grafikchipherstellers nVidia sind wieder gefragt. Allein im vergangenen Monat ging es um 17 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat im jüngsten Quartal durch starke Zahlen überzeugen können. Dabei profitierte das Unternehmen von einer hohen Nachfrage nach seiner Tegra-Reihe und Kepler-Chips.

Bereits im Vorjahr war es nVidia gelungen mit seinem Mobile-Prozessor Tegra 2 im Mobile-Chipmarkt Fuß zu fassen. Zahlreiche Design-Wins im Nicht-iPad-Markt sorgten für Anerkennung.

nVidia holt mit dem Tegra 3 im Mobile-Markt auf


Mit dem neuen Tegra 3 Quad-Core Chip hat nVidia (Nasdaq: NVDA, WKN: 918422) seine Offensive im Mobile-Markt nochmals Nachdruck verliehen und weitere Erfolge verbuchen können. Allein in diesem Jahr dürften 30 Smartphones mit dem Tegra 3 Prozessor auf den Markt kommen, doppelt so viele Design Wins wie das Unternehmen im Vorjahr mit dem Tegra 2 gewinnen konnte.

So setzt Google bei seinem Nexus 7 Tablet auf den neuen Tegra 3 Chip von nVidia. Der 199 US-Dollar Nexus 7 ist damit der erste 7-Zoll Tablet mit einem Quad-Core-Prozessor auf den Markt. Auch im Windows RT-basierte Surface Tablet aus dem Hause Microsoft dürfte ein Tegra 3 Prozessor zum Einsatz kommen.

Mit dem ARROWS X ist das weltweit erste Quad-Core LTE-Smartphone von Fujitsu ebenfalls mit einem Tegra 3 Prozessor bestückt. Daneben plant auch Asustek ein neues Windows RT Gerät mit dem schnellen nVidia-Prozessor.

nVidia und Lenovo schließen Partnerschaft


Wie das Wall Street Journal berichtet, ist nVidia bereits mit Chinas führenden PC-Hersteller Lenovo ins Geschäft gekommen ist. Gemeinsam wollen die beiden Firmen ein Windows RT-basiertes Gerät mit dem schnellen Tegra 3 Prozessor entwickeln, heißt es. Für nVidia ein einträgliches Geschäft, gelten die Chinesen nach Auslieferzahlen bereits als die Nummer zwei der Welt. Glaubt man den Marktforschungszahlen aus dem Hause Gartner, dürfte die Zahl der Tablet-Nutzer in den nächsten Jahren explodieren. Gartner rechnen in diesem Jahr bereits mit 120 Millionen verkauften Tablets, im Jahr 2016 sollen bereits mehr als 350 Millionen Tablets über die Ladentheke gehen.

nVidia expandiert in den Cloud Grafikkartenmarkt


Neben seinem Tegra 3 Prozessor hat nVidia noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Mit seiner nVidia Grid und VGX Plattform ist das Unternehmen auch im vielversprechenden Markt für Cloud-Grafikprozessoren am Start.

Die ersten GeForce Grid Grafikkarten werden mit zwei Grafikprozessoren und eigenen Encoder und 1536 Stream-Prozessoren bestückt sein. Dadurch können zum Beispiel Server, in den den Cloud Grafikkarten zum Einsatz kommen, simultan mehr Spiele-Streams bewältigen. Die Folge: Die Performance steigt, der Stromverbrauch sinkt. Der Nutzer kann durch den Einsatz von Cloud Grafikkarten in den Genuss von Konsolen-Grafik auch auf dem Notebook, Smartphone oder dem Tablet kommen.

Noch steckt das Geschäft mit Cloud Grafikkarten noch in den Kinderschuhen. nVidia CEO Jen-Hsun Huang geht davon aus, dass in diesem Jahr erste Server mit Cloud Grafikkarten auf den Markt kommen, im Jahr 2013 rechnet der Manager aber schon mit einer deutlichen Belebung des Geschäfts.

Kurzportrait

Die im kalifornischen Santa Clara ansässige nVidia gilt neben AMD/ATI als der weltweit führende Anbieter von Grafikchips. Das Unternehmen befasst sich seit seiner Gründung mit der Entwicklung und Fertigung von 2D- und 3D-Grafikchips, welche auf verschiedenen Plattformen zum Einsatz kommen. Neben PCs, finden die Chipsätze ebenso in Spielekonsolen, Workstations, Handhelds als auch in Macintosh-Computern, sowie in Notebooks/Netbooks und Handys Verwendung. Daneben liefert nVidia auch die Grafikchips für die PlayStation 3 (PS3).

Insgesamt operiert nVidia heute aus vier Kerngeschäftsbereichen heraus: Das GPU-Geschäft, sowie das Professional Solutions Business (PSB), das Media- und Communications Processor (MCP) Geschäft und das Consumer Products Business (CPB). Das Geschäft mit Grafikprozessoren besteht mehrheitlich aus vier großen Produktfamilien: der GeForce-Reihe, der GeForce Go, der nVidia Quadro Reihe und der Tesla-Reihe. Mit Quadro2 Go brachte das Unternehmen nach eigenen Angaben nach den weltweit ersten mobilen Workstation-Chipsatz auf den Markt, welcher insbesondere für den Einsatz bei professionellen Anwendern gedacht ist. Mit der GoForce-Produkfamilie deckt nVidia den Handheld-Bereich ab, während das Unternehmen mit seiner nVidia nForce-Produktfamilie neben dem PC- und Notebook-, auch den Markt für professionelle Workstations und Server abdeckt. Mit seiner neuen Tesla-Produktreihe ist nVidia nunmehr auch im Markt für Supercomputer-Grafikchips vertreten. Mit neuen Tegra-basierten System-on-Chip Lösungen adressiert nVidia den Smartphone- und Tablet PC Markt. Mit der Ion 2-Produktreihe geht nVidia den Netbook-Markt an.

Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen mit allen wichtigen Computerherstellern weltweit zusammen. Zu den Kunden und Lizenzpartnern zählen dabei Dell, Gateway, Hewlett Packard, Sony, Toshiba, aber auch Apple und Fujitsu Siemens. Durch Kooperationen mit Systemhäusern versucht nVidia seinen Absatz weiter zu steigern und so Marktanteile zu sichern. In diesem Bereich kooperiert der Konzern unter anderem mit AOpen, Asus und Aztech. Nachdem sich nVidia im Bereich mobile Grafiklösungen durch die Übernahme von MediaQ verstärkte, kaufte das Unternehmen Ende 2005 den taiwanschen Chipspezialisten ULi Electronics. Im Herbst 2006 folgte schließlich die Übernahme des Chipentwicklers PortalPlayer. Ende 2007 übernahm nVidia die Berliner mental images. Anfang 2008 verstärkte sich nVidia durch den Kauf des PhysX-Entwicklers AGEIA Technologies sowie durch den Kauf von RaScale (Ray-Tracing). Mitte 2011 übernahm nVidia den Baseband- und RF Technikspezialisten Icera. Mit dem Project Maximus will nVidia Mehrkern-Grafikchips massentauglich machen.

Zahlen

Für das vergangene zweite Fiskalquartal 2013 meldet nVidia einen Umsatzanstieg auf 1,04 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 1,01 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn schrumpfte dabei auf 119 Mio. Dollar oder 19 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 151,6 Mio. Dollar oder 25 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode.

Meldung gespeichert unter: Nvidia, Hintergrundberichte, Halbleiter

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