Mobile Werbung: Google rüstet sich für die nächste Stufe

Freitag, 13. November 2009 um 16:12
Google

MÜNSTER (IT-Times) - Am Montag bereits hat Google bekannt gegeben, das Unternehmen AdMob zu übernehmen - zum Preis von 750 Mio. US-Dollar in Aktien. Bei AdMob handelt es sich um eine mobile Werbeplattform, die seit 2006 im Geschäft ist. Das Unternehmen hat sich unter anderem auf den Verkauf von Werbebannern für iPhone- und andere Mobilfunk-Anwendungen spezialisiert. AdMob will Publishern dabei helfen ihren Mobile-Traffic zu monetarisieren und bietet entsprechende Services in mehr als 160 Ländern weltweit an.

Wachstumschance mobile Werbung

Bei Google selbst spricht man von einer großen Wachstumschance, die durch die Übernahme entstehe. Einen Tag, nachdem Google das Mobile-Betriebssystem Android 2.0 vorgestellt hatte, wird durch die Übernahme deutlich: Google macht nun ernst im Mobile Marketing. Das Unternehmen sicherte sich so mit einem Schlag jede Menge Knowhow in Sachen Werbung für mobile Endgeräte. Dass es Google ernsthafte Ambitionen verfolgt wird auch dadurch deutlich, dass für AdMob ein Preis gezahlt wird, der rund dem zwanzigfachen des Jahresumsatzes 2009 des übernommenen Unternehmens entsprechen dürfte. Das macht man nur dann, wenn man davon ausgeht, den Umsatz auch kurzfristig deutlich steigern zu können - gegenüber 2008 dürfte AdMob den Umsatz in 2009 bereits verdoppeln. Der Kauf zählt zu den drei größten Deals von Google nach dem Kauf von DoubleClick für 3,1 Mrd. US-Dollar und dem Kauf von YouTube für 1,65 Mrd. US-Dollar. Entsprechend der sonstigen Google-Strategie, wird dass nicht in Unternehmen investiert, die bereits starke Umsatztreiber sind, sondern in Unternehmen, die eine Technologie anbieten, in der Google große Marktpotenziale sieht.

Auch Unternehmen, wie beispielsweise Nokia oder Microsoft dürften daran interessiert sein, ihre Aktivitäten im mobilen Marketing auszubauen. Und so könnten weitere Unternehmen auf dem Einkaufszettel dieser Big Player sein, um deren Kompetenz im mobilen Marketing zu stärken. Hier wären etwa AdMarvel, Amobee oder aber InMobi zu nennen. Hier kann in Zukunft tatsächlich mit weiteren Übernahmen gerechnet werden - ob indes in der Größenordnung wie beim aktuellen Google-AdMob-Deal bleibt sicherlich abzuwarten.

AdMob: Die Hoffnung erhöht den Preis

Man kann den Deal von AdMob angesichts der aktuellen Situation auf den ersten Blick durchaus als teuer bezeichnen. Aber dem Unternehmen wird tatsächlich nachgesagt, führend in der Welt mobiler Werbung zu sein. AdMob beschäftigt 140 Mitarbeiter und setzt jährlich 100 Mio. US-Dollar um, wovon jedoch nur 40 Prozent in der eigenen Tasche landen, während die übrigen 60 Prozent an die Entwickler mobiler Lösungen ausgeschüttet werden. Der Cashflow des Unternehmens wird ebenfalls positiv bewertet - und das gerade einmal drei Jahre nach der Gründung. Google ist davon überzeugt, dass der Markt für Mobile Werbung wachsen wird. Und es scheint als traue man AdMob am ehesten zu, dieses Wachstum mit zu tragen und mit zu gestalten. Zudem gilt, dass AdMob bereits heute eine ähnliche Kultur verfolgt wie Google: Der Umsatz, der mit den Entwicklern geteilt werden, entsprechen dem Grundprinzip von AdSense von Google - hier werden die Werbeerlöse ebenfalls mit den Partnern geteilt, auf deren Online-Präsenz die Werbung geschaltet wurde.

Eine neue Umsatzquelle für die Zukunft

Meldung gespeichert unter: Mobile Advertising, Alphabet, Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, Special am Freitag, Internet

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