Microsoft kämpft um Anschluss - Windows 7 und Kinect sollen für neuen Schwung sorgen

Dienstag, 13. Juli 2010 um 13:58

Markt und Wettbewerb

Im weltweiten Datennetz Internet sieht sich Microsoft vor allem der Konkurrenz der großen Portale Yahoo, AOL und nicht zuletzt Google gegenüber. Mit seiner neuen Suchmaschine Bing steht Microsoft im direkten Wettbewerb zu Google.

Im Bereich der Betriebssysteme kann Microsoft weiter auf seine dominante, monopolartige Stellung setzen. Den Marktanteil von 90 Prozent bei Desktop-Systemen konnte die Konkurrenz in Form von Linux und anderen Open-Source-Systemen bislang nicht entscheidend reduzieren.

Der langjährige Widersacher Sun Microsystems, der inzwischen von Oracle übernommen wurde, will mit seiner Java-Plattform den endgültigen Durchbruch im Internet schaffen. Darüber hinaus vermarktet Sun sein eigenes Betriebssystem Solaris und sein Office-Paket StarOffice, das im Wettbewerb zum Microsoft Office-Paket steht. Hier konkurriert Microsoft auch mit den Produkten von Google (Google Apps).

Mit den jüngsten Produktneuerungen im Bereich Sicherheitssoftware begibt sich Microsoft auch in direkte Konkurrenz zu Sicherheitsanbietern wie Symantec und McAfee. Im Bereich Mobilfunk- und Smartphone-Betriebssysteme konkurriert Microsoft nicht nur mit Nokia (Symbian), sondern mit der kanadischen Research In Motion, mit Apple und insbesondere mit dem Google-Betriebssystem Android.

Mit seiner neuen Grafiklösung Acrylic will Microsoft einen Markt angehen, der bislang von Adobe Systems dominiert wurde. Mit dem „Zune“ ist Microsoft mit einem eigenen Musik-Player präsent, der in direkte Konkurrenz zu Apples Verkaufsschlager iPod steht. Im Bereich der Spielekonsolen kämpft das Unternehmen mit seiner Xbox 360 mit Sony und Nintendo um Marktanteile.

Ausblick

Für das laufende Fiskalquartal 2010 wollte Microsoft keine Umsatz- oder Gewinnprognose abgeben. Die operativen Kosten sollen sich aber zwischen 26,1 und 26,3 Mrd. Dollar bewegen. Im Bezug auf das anstehende Fiskaljahr 2011, welches im Juli beginnt, hofft Microsoft auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach Windows 7, sowie einen zusätzlichen Schub durch Office 2010 und durch Updates auf SharePoint und SQL Server.

Für das vergangene Juniquartal, für welches Microsoft am 22. Juli seine Zahlen vorlegen wird, rechnen Analysten mit einem Quartalsumsatz von 15,25 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 46 US-Cent je Aktie.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2010 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 61,7 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,06 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 67,2 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,31 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen geht.

Bewertung

Microsoft-Aktien präsentierten sich zuletzt etwas fester an der New Yorker Nasdaq und legen um mehr als zwei Prozent 24,8 US-Dollar zu, womit sich damit ein Börsenwert von rund 218 Mrd. US-Dollar für das weltgrößte Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Fiskaljahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird Microsoft mit dem 3,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten bei Janney Capital Markets stufen Microsoft nach den starken Kursrückgängen der vergangenen Wochen von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Die Analysten stellen eine gute Nachfrage nach Windows- und Office-Produkten fest. Das Kursziel sehen die Analysten bei 30 US-Dollar.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Jefferies & Co empfehlen Microsoft-Aktien weiterhin zum Kauf und sehen ein Kursziel von 36 US-Dollar für das Papier. Dabei halten die Analysten einen Kursanstieg auf bis zu 36 US-Dollar für möglich. Die Analysten begründen ihren Optimismus mit den soliden Wachstumszahlen bei Microsoft. Der Umsatz bzw. Gewinn werde in 2011 um 7,5 Prozent bzw. um 10,6 Prozent zulegen, schätzen die Analysten. Zudem sehen die Analysten weiteres Wachstumspotential durch neue Windows Tablet PCs. Für 2011 rechnen die Jefferies-Experten nunmehr mit einem Nettogewinn von 2,35 Dollar, der im Jahr 2012 auf 2,57 Dollar je Aktie steigen soll.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Caris & Company empfehlen Microsoft-Aktien ebenfalls weiter zum Kauf. Die Analysten verweisen unter anderem auf Fortschritte im Internetgeschäft, Microsoft habe mit Bing seinen Marktanteil zuletzt stetig steigern können. Negativ bewerten die Analysten dagegen das Mobile-Geschäft bei Microsoft. Hier habe Microsoft die mobile Internetrevolution verpasst. Dennoch erachten die Caris-Experten das aktuelle Kursniveau bei Microsoft als zu niedrig und belassen das Kursziel bei 37 US-Dollar.

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Meldung gespeichert unter: Microsoft, Hintergrundberichte, Software, Spiele und Konsolen

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