Marvell strauchelt im Windschatten von RIM - China Mobile soll die Wende bringen

Freitag, 1. Juli 2011 um 13:51

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen erwirtschaftete Marvell einen Nettogewinn von 29 US-Cent je Aktie, womit der Halbleiterhersteller die Markterwartungen der Analysten um einen Cent verfehlte.

Die Bruttomarge schrumpfte im jüngsten Quartal auf 58,5 Prozent vom Umsatz, nach 60,6 Prozent im Vorjahresquartal. Das Geschäft mit Smartphone-Chips kam vor allem deshalb ins Stocken, da mit Research In Motion einer von Marvells Schlüsselkunden zuletzt Absatzprobleme hatte. Zudem entschied sich der BlackBerry-Hersteller bei seinem neuen PlayBook Tablet auf einem Prozessor von Texas Instruments (TI) zu setzen. Insgesamt konnte Marvell im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow in Höhe von 177 Mio. Dollar erwirtschaften, nach 256 Mio. Dollar im Vorjahr.

Markt und Wettbewerb


Zu einem der Hauptkonkurrenten zählt unter anderem der US-Kommunikationsausrüster Agere Systems, der inzwischen mit LSI fusioniert ist. Im Rahmen einer Partnerschaft mit Infineon und Motorola entwickelte Agere DSP-Chips (Digital Signal Processor). Hierfür wurde das Joint Venture StarCore ins Leben gerufen.

Als zweiter großer Wettbewerber ist der in Genf ansässige Halbleiterkonzern STMicroelectronics zu nennen. STMicroelectronics entwickelt ebenfalls Kommunikationschips und beliefert neben Nokia, auch andere Industriekunden wie Bosch.

Der US-Halbleiterriese Texas Instruments ist einer der weltweit größten Hersteller von Mobilfunkchips. Im WLAN-Markt begibt sich Marvell in direkte Konkurrenz zu den Branchengrößen Intel, Intersil, Texas Instruments und Broadcom.

Durch die Übernahme von QLogics Controller-Chipgeschäft steht Marvell nunmehr auch im direkten Wettbewerb mit weiteren Halbleiterspezialisten: Realtek Semiconductor, Vitesse Semiconductor, Tundra Semiconductor, PLX Technology, Freescale Semiconductor, PMC-Sierra, Qualcomm, Samsung Semiconductor, Conexant Systems, Analog Devices, International Rectifier, Intersil, Linear Technology, Maxim Integrated Products Incorporated und National Semiconductor.

Ausblick


Für das laufende zweite Fiskalquartal 2012 erwartet Marvell einen Umsatz zwischen 870 und 910 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 37 US-Cent je Aktie, während Analysten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 875,5 Mio. Dollar sowie mit einem Profit von 33 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Für das laufende Juliquartal erwarten Analysten bei Marvell einen Quartalsumsatz von 890,5 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 37 US-Cent je Aktie. Im laufenden Fiskaljahr 2012, welches im Juli endet, wird mit einem Jahresumsatz von 3,65 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,51 Dollar je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2013 sollen die Erlöse auf 4,03 Mrd. US-Dollar und der Nettogewinn auf 1,66 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


Zuletzt wurden Marvell-Papiere weiter freundlich bei 14,77 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund neun Mrd. US-Dollar für den amerikanischen Smartphone-Chiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von neun.

Goldman Sachs Experte James Schneiderman glaubt, dass eine Dividendenzahlung möglich ist. Dies dürfte den Aktienkurs in den nächsten ein bis drei Monaten antreiben, glaubt Schneiderman. Insgesamt bleibt der Analyst weiter zurückhaltend und stuft Marvell-Aktien nur mit "neutral" ein, wobei der Analyst ein Kursziel von 18 US-Dollar für den Wert sieht.

Die Experten aus dem Hause Lazard Capital stufen Marvell-Aktien von "neutral" auf "kaufen" nach oben.

Auch bei Auriga USA bleibt man zuversichtlich. Die Analysten empfehlen Marvell-Papiere mit einem Kursziel von 18 US-Dollar zum Kauf. Bei Auriga erwartet man, dass Marvell in den nächsten fünf Jahren um acht bis zehn Jahren jährlich wachsen kann. Derzeit kämpfe das Unternehmen gegen einen schwachen Festplattenmarkt, was das Geschäft mit Controller-Chips belaste. Auch das schwächere Geschäft bei Research In Motion tangiere das Unternehmen, wie es heißt. Bei Auriga hält man es für unwahrscheinlich, dass die neue QNX-basierte BlackBerry-Serie mit Marvell-Chips laufen wird. Marvell wird im Bereich Ethernet-Switching voraussichtlich Marktanteile an Broadcom verlieren, glaubt der Analyst. Profitieren könnte Marvell allerdings von China Mobiles OPhone-Handy Projekt.

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Meldung gespeichert unter: Marvell Technology

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