LinkedIn hängt Facebook und Twitter in Sachen Personalrecruiting ab

Dienstag, 14. Februar 2012 um 13:32
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(IT-Times) - Die Aktien des Business-Netzwerks LinkedIn legten nach den jüngsten Zahlen um rund zehn Prozent zu. Insgesamt können sich Anleger seit dem Börsendebüt im Mai 2011 über ein Kursplus von 70 Prozent freuen.

LinkedIn (Nasdaq: LNKD, WKN: A1H82D) gilt zwar als vergleichsweise hoch bewertet - immerhin wird das Unternehmen mit einem 2012er KGV von 142 auf Basis aktueller Gewinnschätzungen gehandelt - dennoch glauben US-Investmentbanker wie aus dem Hause Morgan Stanley an weiter steigende Kurse.

LinkedIn bei Personalern die erste Wahl im Social-Mediabereich


Der Grund hierfür ist nicht zuletzt die starke Position von LinkedIn unter den Personalern, die neue Mitarbeiter für Unternehmen über Social-Networking-Seiten rekrutieren wollen. In diesem Punkt ist LinkedIn die unangefochtene Nummer eins, wie jüngst eine Studie von Bullhorn Research ans Tageslicht förderte. Im Rahmen der Studie "Social Recruiting Activity Report" haben die Marktforscher herausgefunden, dass 48 Prozent der Personalentscheider ausschließlich auf LinkedIn vertrauen, um neue Mitarbeiter über Social-Mediaseiten anzuwerben.

Auf Facebook entfallen lediglich ein Prozent, gleiches gilt für Twitter. Auf LinkedIn erhalten die Personalverantwortlichen neun Mal mehr Bewertungsanträge auf Job-Offerten, wie auf Facebook und drei Mal mehr Anträge wie auf Twitter. Der durchschnittliche Personaler knüpft auf LinkedIn pro Woche etwa 18 Kontakte, während es auf Twitter nur drei Follower pro Woche sind. Auf Facebook kommt pro Woche im Schnitt nur ein Nutzer hinzu. Damit hat LinkedIn unter den Social-Seiten bei Personalentscheidern klar die Nase vorn, woran sich auch mittelfristig nichts ändern dürfte.

LinkedIn will eigenes Personal kräftig aufstocken


LinkedIn selbst stellt ebenfalls kräftig neue Mitarbeiter ein, schließlich will man den Schwung aus dem Börsengang nutzen, um den Vorsprung vor Facebook möglichst noch weiter auszubauen. Allein im letzten Jahr stellte LinkedIn mehr als 1.100 neue Mitarbeiter ein und beendete das Jahr 2011 mit 2.116 Beschäftigten. In diesem Jahr dürften noch mehr Angestellte dazukommen, nachdem LinkedIn weiter expandieren will.

Nachdem in den vergangenen 14 Monaten LinkedIn in acht weiteren Sprachen an den Start gegangen ist, sind jüngst auch eine tschechische und niederländische Ausgabe von LinkedIn erschienen. Insgesamt ist man damit mit rund 16 lokalen LinkedIn-Ausgaben und mit 22 Niederlassungen weltweit präsent.

LinkedIn will ab März 2012 mobile Werbeanzeigen schalten


Große Hoffnungen setzt LinkedIn auch auf seine LinkedIn App für iPhone und Android-Telefone. LinkedIn-Chef Jeff Weiner kündigte im Rahmen der Quartalspressekonferenz an, dass LinkedIn schon im März 2012 damit beginnen will, seine Seitenaufrufe im Mobile-Bereich zu monetarisieren - damit sollen dann Mobile-Werbung Einzug in die App halten.

Damit könnte sich LinkedIn eine weitere Einnahmequelle erschließen, kommen bereits 15 Prozent der gesamten LinkedIn-Besucher über das Mobiltelefon.

Kurzportrait

Die im kalifornischen Mountain View ansässige und im März 2003 gegründete LinkedIn gilt als das weltweit führende Social-Business-Portal mit mehr als 150 Millionen Mitgliedern in über 200 Ländern weltweit.

LinkedIn betreibt eine Online-Plattform, über die registrierte Mitglieder mit potentiellen Geschäftspartnern und Kunden in Kontakt treten können. LinkedIn stellt über seine gleichnamige Online-Plattform seinen Mitgliedern Anwendungen, Suchfunktionen und andere Lösungen bereit, wodurch sich Business-Kontakte und Job-Offerten einfach und schnell finden und verwalten lassen.

Als kostenlosen Basisservice kann jedes Mitglied ein Online-Profil erstellen und damit seine Job- und Geschäftskompetenzen anderen Mitgliedern zur Einsicht zur Verfügung stellen. Dieses Online-Profil ist für alle registrierten Mitglieder zugänglich. Zudem können registrierte Mitglieder außenstehende Geschäftskontakte einladen - im Jahr 2010 wurden mehr als eine Milliarde solcher Einladungen versendet.

Neben kostenfreien Lösungen bietet LinkedIn aber auch kostenpflichtige Dienste für Geschäfts- und Firmenkunden an. Für die Anwerbung von Mitarbeitern bietet LinkedIn Kunden beispielsweise die Lösungen LinkedIn Corporate Solutions, LinkedIn Jobs und LinkedIn Subscriptions an. Die Produktsuite LinkedIn Corporate Solutions umfasst dabei fünf Produkte: LinkedIn Recruiter, Job Slots, LinkedIn Referral Engine, LinkedIn Recruitment Media und LinkedIn Career Pages.

Daneben bietet LinkedIn auch eine ganze Reihe von Mobile-Anwendungen an, die sowohl für das iPhone, den iPad, für Android-Telefone und BlackBerrys zur Verfügung stehen. In den vergangenen Jahren verstärkte sich LinkedIn darüber hinaus selbst durch Firmenzukäufe. Mitte 2010 schluckte LinkedIn den Personalisierungsspezialisten mSpoke. Im Herbst 2010 wurde die Übernahme des Business-to-Business Providers ChoiceVendor erfolgreich abgeschlossen. Zudem kaufte LinkedIn in 2011 das Suchmaschinen-Startup IndexTank und das Social-Management-Startup Connected.

Zahlen

Für das vergangene Dezemberquartal meldet LinkedIn einen Umsatzsprung auf 167,7 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 105 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn summierte sich dabei auf 6,9 Mio. Dollar oder sechs US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 1,6 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte LinkedIn einen Nettogewinn von 13,3 Mio. Dollar oder 12 US-Cent je Aktie, womit LinkedIn die Markterwartungen der Analysten übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld nur mit Einnahmen von 159,7 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von sieben US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Social Networks, LinkedIn, Hintergrundberichte, Internet

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