Lenovo startet Tablet-Offensive - Bilig-Tablets sollen Konkurrenz das Fürchten lehren

Das operative Ergebnis von Lenovo verbesserte sich dabei von 99 Mio. auf 127 Mio. Dollar, was einem Anstieg um 28 Prozent entspricht. Am Ende des dritten Quartals 2010/2011 stand ein Nettoergebnis von 99,6 Mio. Dollar oder 0,98 Dollar je Aktie (verwässert) in den Büchern des chinesischen Computerunternehmens. In den Monaten Oktober bis Dezember 2009 lagen die entsprechenden Werte bei 80 Mio. Dollar respektive 0,79 Dollar je Anteilsschein.

Der chinesische PC-Markt verzeichnete in den vergangenen Jahren stets zweistellige Zuwachsraten. Lenovo gilt in China mit einem Marktanteil von 32 Prozent als Marktführer.

Weltweit gilt Lenovo (Quelle: IDC, Stand 2010) hinter den PC-Herstellern Hewlett-Packard, Acer und Dell als die weltweite Nummer vier, wobei Lenovo zuletzt auf einen Marktanteil von 10,2 Prozent kam. Vor allem die taiwansche Acer hat sich unter anderem durch die Übernahme der amerikanischen Gateway an Lenovo vorbeischieben können und inzwischen auch Dell überholt.

HP konnte den bisherigen Marktführer Dell im Jahr 2006 von der Spitze ablösen. Seither versucht der texanische Computerbauer im Einzelhandel stärker Fuß zu fassen, um wieder Marktanteile aufzuholen.

Auch Apple konnte zuletzt bedingt durch seine Mac-Produkte und seines Betriebssystems Mac OS X aufholen und Marktanteile gewinnen. Weitere Lenovo-Konkurrenten sind unter anderem Asustek Computer, Sony sowie Toshiba. In China konkurriert Lenovo unter anderem mit der Founder Group.

Einen detaillierten Gewinnausblick wollte Lenovo zwar nicht nennen, Lenovo-Finanzchef Wong Wai Ming merkte jedoch an, dass die operativen Kosten im laufenden Märzquartal weiter steigen werden, nachdem Lenovo verstärkt in das Mobile-Segment investieren will. Zudem werden die Aufwendungen im Bereich Forschung und Entwicklung weiter anziehen, so der Manager.

Analysten erwarten bei Lenovo für das laufende Gesamtjahr 2011 einen Umsatz von 21 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,26 US-Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 23,6 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,04 Dollar je Aktie kalkuliert.

Lenovo-Aktien präsentierten sich an der Börse in Hongkong zuletzt nachgebend bei 4,89 Hongkong-Dollar, nachdem die Papiere in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen waren. Damit ergibt sich augenblicklich ein Börsenwert von rund 47,5 Mrd. Hongkong-Dollar für Chinas führenden PC-Hersteller.

Die Analysten aus dem Brokerhaus Goldman Sachs haben ihr Kursziel für Lenovo-Papiere bereits im Herbst von 5,9 HK-Dollar auf 5,5 HK-Dollar nach unten revidiert. Insgesamt zeigt sich das US-Brokerhaus aber optimistisch, was die langfristigen Chancen Lenovos über weitere Marktanteilsgewinne angeht. Die Analysten empfehlen Lenovo-Aktien daher zum Kauf.

Die US-Investmentbanker gehen davon aus, dass die Erlöse bei Lenovo in 2011 um drei Prozent, in 2012 um sieben Prozent und in 2013 um ebenfalls sieben Prozent zulegen werden. Der Gewinn pro Aktie dürfte in diesem Jahr um 14 Prozent klettern, schätzen die Analysten.

HSBC-Investmentbankerin Jenny Lai fürchtet, dass sich die Wachstumsraten im chinesischen PC-Markt verlangsamen werden. Da Lenovo großteils vom chinesischen Markt abhängig sei, sei das Unternehmen auch besonders betroffen, sollte der Markt Sättigungstendenzen aufweisen. Lenovo müsse sich daher auf andere Märkte konzentrieren, glaubt die Analystin.