Lenovo geht im Smartphone-Markt in die Offensive

Lenovo glänzt mit Smartphone-Produktfeuerwerk

Dienstag, 8. Januar 2013 um 14:20
Lenovo Unternehmenslogo

(IT-Times) - Chinas führender PC-Bauer Lenovo Group sieht sich wieder im Aufwind. Nachdem sich das Unternehmen anschickt, den einstiegen Branchenprimus Hewlett-Packard (HP) als weltgrößter PC-Hersteller von der Spitze zu verdrängen, will Lenovo auch im Smartphone-Markt künftig ein Wörtchen mitreden.

Bislang war Lenovo (WKN: 894983) vor allem mit seiner LePhone-Strategie in Erscheinung getreten, wodurch ein Portfolio aus 19 Smartphone-Modelle zu Preisen von 130 bis 385 US-Dollar angeboten werden.

Smartphone-Markt in China: Lenovo zieht an Apple vorbei und ist die Nummer zwei


Dadurch konnte Lenovo zumindest im chinesischen Smartphone-Markt an Apple vorbeiziehen und ist nunmehr hinter Samsung die Nummer zwei im Markt. Der chinesische Smartphone-Markt wird immer lukrativer, stieg China in 2012 zum weltweit größten Smartphone-Markt auf.

Zwar wurden in China in 2012 bereits 186 Millionen Smartphones abgesetzt, was einen Zuwachs von 180 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet, allerdings beträgt die Smartphone-Penetrationsrate in China nach wie vor nur 40 Prozent.

In 2013 dürfte der chinesische Smartphone-Markt auf 268 Millionen Einheiten wachsen, in 2016 wird dann mit einem Marktvolumen von 377 Millionen Einheiten gerechnet, so IHS iSuppli Analyst Kevin Wang. Dann dürften in diesem Markt vor allem chinesische Telefone aus dem Hause Lenovo, Coolpad, TCL und ZTE dominieren, glauben Analysten.

Lenovo zeigt neue Smartphones - Schwellenmärkte im Visier


Lenovo bereitet sich bereits heute auf die riesige Nachfrage vor. Pünktlich zur CES hat Lenovo eine Reihe neuer Smartphones vorgestellt, mit denen der PC-Hersteller nicht nur in China, sondern insbesondere auch in Russland, Indien und Indonesien auf Kundenfang gehen will.

Pünktlich zur CES in Las Vegas präsentierte Lenovo dann auch gleich eine ganze Armada neuer Android-Telefone. Das Lenovo IdeaPhone P770 verspricht mit seinem 3500mAh Akku eine besonders lange Batterielaufzeit im Dauerbetrieb (12 Stunden).

Das IdeaPhone S890 kommt mit einem 5-Zoll großen IPS-Display und mit einem 1,2GHz Daul-Core Prozessor sowie einer 8-Megapixel Kamera daher. Das Lenovo IdeaPhone 720 ist Lenovos Einsteigermodell, welches mit einem 4,5-Zoll großen Display ausgestattet ist. Im inneren verrichtet ebenfalls ein 1,2GHz Dual-Core Prozessor seinen Dienst. Das IdeaPhone 720 ist ebenfalls mit einer 8-Megapixel Kamera ausgestattet.

Neben verschiedenen Android-Telefonen hat Lenovo im Rahmen der CES auch das Intel-basierte IdeaPhone K900 gezeigt. Um den Absatz seiner Telefone zu unterstützen, will Lenovo im nächsten Monat einen 7.500 Quadratfuß großen Flagship-Store in Betrieb nehmen, der sich über zwei Flure erstreckt, so Lenovo Marketingchef Arthur Wei. Hier will Lenovo künftig vor allem Smartphones und andere Mobile Gadgets zeigen.

Kurzportrait

Die in Beijing ansässige Lenovo Group wurde ursprünglich von elf Ingenieuren im Jahre 1984 gegründet. Zuvor firmierte das Unternehmen unter dem Namen Legend Group bzw. New Technology Developer Incorporated.

Heute ist Lenovo der größte PC-Hersteller Chinas und bietet nicht nur Desktop- und Laptop-Produkte, sondern auch Server- und Handheld-Rechner an. Zum Produktangebot zählen unter anderem die Lenovo ThinCentre Desktop-Rechner, als auch die ThinkPad Laptop-Reihe und Tablet-PCs (LePad). Ergänzt werden diese durch die Laptop- bzw. Netbook-Marke IdeaPad und die Lenovo 3000 C, N und V Serien. Daneben bietet Lenovo aber auch Workstations (Lenovo ThinkStation) an. Auch LCD- und CRT-Monitore gehören zum Produktangebot von Lenovo, wobei das Unternehmen aber auch ThinkVision-Projektoren vermarktet. Nachdem Lenovo kurzzeitig aus dem Mobilfunkmarkt ausgestiegen war, hat sich das Unternehmen inzwischen wieder mit eigenen Smartphone-Modellen am Markt vorgewagt.

Bereits im Jahr 2005 verstärkte sich das Unternehmen durch die Übernahme der PC-Sparte von IBM. Insgesamt bezahlte Lenovo 1,27 Mrd. Dollar für die IBM-Einheit, wodurch das Unternehmen zu einem internationalen Player aufstieg. Gleichzeitig bietet Lenovo auch IT-Services an. Ende 2009 gab Lenovo bekannt, seine Mobilfunksparte Lenovo Mobile für 200 Mio. US-Dollar zurückkaufen zu wollen. Im März 2008 hatte sich Lenovo von dieser Sparte getrennt. In 2011 schluckte Lenovo den deutschen Aldi-Zulieferer Medion für 629 Mio. Euro. Um das PC-Geschäft in Japan zu erschließen gründete das Unternehmen in 2011 ein Joint Venture mit der japanischen Lenovo, an dem die Chinesen 51 Prozent der Anteile halten. Im Herbst 2012 übernahm Lenovo den brasilianischen PC-Hersteller CCE (Digibras) für knapp 150 Mio. Dollar. Im Herbst 2012 kaufte Lenovo den Cloud-Spezialisten Stoneware. Anfang 2013 ging das Joint Venture LenovoEMC Ltd an den Start, welches NAS (Network Attached Storage) Geräte vermarkten soll.

Während Lenovo in China mit der Digital China Holdings in Sachen Vertrieb zusammenarbeitet, bauen die Chinesen ihr internationales Geschäft weiter aus. Mit weiteren Niederlassungen in USA, Indien und Deutschland ist Lenovo bereits in weiteren Märkten präsent. Darüber hinaus will Lenovo verstärkt in Schwellenmärkten wie in Indien aber auch im Mittleren Osten und Brasilien Fuß fassen.

Zuletzt war die chinesische Regierung mit einer Minderheitsbeteiligung der größte Einzelaktionär der Gesellschaft.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: Lenovo, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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