Lenovo bleibt auf der Überholspur - Schwellenmärkte im Visier

Auf Jahressicht erwirtschaftete Lenovo Umsätze in Höhe von 29,57 Mrd. Dollar, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 37 Prozent gleichkommt. Das operative Ergebnis konnte um 53 Prozent auf 584 Mio. Dollar gesteigert werden. Die Chinesen wiesen ein Ergebnis vor Steuern von 582 Mio. Dollar aus, 63 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Nettoergebnis lag mit 475 Mio. Dollar ebenfalls 74 Prozent höher als der vergleichbare Wert in 2011. Pro Aktie erzielte der Konzern im Gesamtjahr ein Ergebnis von 4,67 US-Dollar, im vorherigen Geschäftsjahr von 2,84 Dollar.

Der chinesische PC-Markt verzeichnete in den vergangenen Jahren stets zweistellige Zuwachsraten. Lenovo gilt in China mit einem Marktanteil von über 30 Prozent als Marktführer.

Weltweit gilt Lenovo (Quelle: IHS iSuppli, Stand: Q3 2011) hinter dem PC-Hersteller Hewlett-Packard, als die Nummer zwei im Markt, wobei Lenovo zuletzt auf einen Marktanteil von 13,9 Prozent kam. Die taiwanische Acer hat sich zuletzt durch die Übernahme der amerikanischen Gateway verstärkt. Daneben konkurriert Lenovo auch mit der taiwanischen Asustek Computer.

HP konnte den bisherigen Marktführer Dell im Jahr 2006 von der Spitze ablösen. Seither versucht der texanische Computerbauer im Einzelhandel stärker Fuß zu fassen, um wieder Marktanteile aufzuholen.

Auch Apple konnte zuletzt bedingt durch seine Mac-Produkte und seines Betriebssystems Mac OS X aufholen und Marktanteile gewinnen. Weitere Lenovo-Konkurrenten sind unter anderem Sony und Toshiba. In China konkurriert Lenovo unter anderem mit der Founder Group.

Einen konkreten Ausblick wollte Lenovo nicht wagen. Analysten erwarten bei Lenovo jedoch im laufenden Fiskaljahr 2013 einen Jahresumsatz von 35 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,06 Dollar je Aktie.

Für das laufende erste Fiskalquartal 2013 wird mit einem Quartalsumsatz von 8,1 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,01 Dollar je Aktie von Analystenseite kalkuliert.

Lenovo-Papiere präsentierten sich zuletzt weiter freundlich bei 6,60 HK-Dollar an der Börse in Hongkong. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 68 Mrd. HK-Dollar bzw. 8,7 Mrd. US-Dollar.

Die Analysten aus dem Hause HSBC London bewerten Lenovo-Aktien nach den jüngsten Zahlen weiterhin mit "überbewerten". Die HSBC-Banker verweisen insbesondere auf das langfristige Wachstumspotential des Unternehmens. Zudem verweisen die HSBC-Experten af die hohen Nettobarreserven von 1,86 HK-Dollar je Aktie.

Bei der Credit Suisse reduziert man das Kursziel für Lenovo-Aktien von 8,3 auf 7,7 HK-Dollar. Gleichzeitig reduzieren die Analysten ihre Gewinnschätzungen für das Fiskaljahr 2013 um 7,2 Prozent. Das US-Brokerhaus bleibt bei seiner Empfehlung "outperform". Im laufenden Fiskaljahr werde Lenovo seine Investitionen erhöhen, was zu Lasten der Gewinnmargen gehen könnte, fürchten die Analysten.