LEDs vor Boomphase - kann Aixtron profitieren?

2013 soll den Durchbruch für LEDs bringen

Mittwoch, 30. Januar 2013 um 13:31
Aixtron Logo

(IT-Times) - Aixtron-Aktien präsentierten sich im Januar deutlich fester und legten um rund 20 Prozent zu. Der amerikanische LED-Hersteller Cree hatte Mitte Januar mit guten Zahlen für neue Kursfantasie gesorgt.

Die LED-Branche steht in den nächsten Jahren vor einem Boom, glaubt zumindest die Taiwan LED Lighting Industry Alliance. Seit 2011 hat der Umsatz mit LED-Leuchten im Schnitt um jährlich 17 Prozent zugelegt. In 2013 dürfte der Ausstoß ein Marktvolumen von 15 Mrd. US-Dollar erreichen, so der Industrieverband.

Preise für LEDs werden drastisch sinken
Der Trend hinzu LED-Leuchten dürfte sich in 2013 beschleunigen, nach dem die Kosten für LED-Leuchten drastisch sinken werden, glaubt Jeff Cianci, Investment Officer bei Green Science Partners. Durch die sinkenden Kosten werden Konsumenten viel öfter zu LEDs greifen, schätzt der Umweltexperte.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Preise für LED-Leuchten in 2013 auf unter zehn Euro fallen werden. Bislang kosteten zur Glühbirne vergleichbare LED-Leuchten noch 15 bis 20 Euro. Diese hohen Preise sollen bald der Vergangenheit angehören. Der Grund: Immer mehr Supermärkte führen LED-Leuchten in ihrem Angebot. Beim Möbelgiganten Ikea wird es ab 2016 nur noch LEDs zu kaufen geben.

Bislang konnten zwar LED-Hersteller wie Cree davon profitieren, dieser Aufschwung ist allerdings bei LED-Ausrüstern wie Aixtron SE (WKN: A0WMPJ) noch nicht angekommen. Vielmehr kämpft das Unternehmen nach wie vor mit Überkapazitäten im Markt für MOCVD-Anlagen.

Aixtron vor Personalabbau
Aufgrund des schwierigen Marktumfelds will Aixtron auf die Kostenbremse treten und weiter Personal am Standort Aachen abbauen, wie Unternehmenssprecher Guido Pickert Ende der Vorwoche gegenüber der Aachener Zeitung bestätigte.

Wie viele der 550 am Standort beschäftigten Mitarbeiter gehen müssen, steht noch nicht fest. Die Einsparungen sind notwendig, nach dem der Auftragseingang bei Aixtron eingebrochen ist. Von zunächst 220 Mio. Euro auf zuletzt nur noch 30 Mio. Euro, so Aixtron-Sprecher Pickert.

Noch wartet Aixtron auf den dritten Investitionszyklus in der LED-Ausrüsterbranche. Allerdings könnte es für Aixtron ungleich schwerer werden, vom Auftragsboom zu profitieren. Der Grund: Der US-Rivale Veeco Instruments hat seine Position gegenüber Aixtron in den letzten Jahren deutlich verbessert. Nach Angaben von Berenberg-Analyst Ali Farid Khwaja hat Veeco seinen Marktanteil von unter 25 Prozent auf zuletzt über 60 Prozent ausgebaut und damit die Karten im Markt für LED-Ausrüsteranlagen neu gemischt.

Kurzportrait
Die Aixtron SE ist der weltweit führende Anbieter von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen wurde ursprünglich 1983 als Spin-Off der Aachener Universität gegründet. 1989 erhielt das Unternehmen eine exklusive Lizenz für die Multi-Wafer MOCVD Planetary Reactor®-Technologie von Philips. Im Jahr 1997 folgte der Börsengang in Frankfurt. Die Produkte der Gesellschaft werden zur Herstellung von Bauelementen für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs-, Silizium- und organischen Halbleitermaterialien sowie Kohlenstoff-Nanostrukturen genutzt. Diese Bauelemente werden in der Displaytechnik, der Signal- und Lichttechnik, bei Glasfaser-Kommunikationsnetzen, drahtlosen und mobilen Telefonie-Anwendungen, der optischen und elektronischen Datenspeicherung, der Computer-Technik sowie einer Reihe anderer High-Tech-Anwendungen eingesetzt.

Heute ist Aixtron ein weltweit führender Anbieter von Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitermaterialien. Nach eigenen Angaben konzentriert man sich dabei auf drei Märkte: Verbindungs-, Silizium und organische Halbleitermaterialien. Verbindungshalbleiter kommen in Leuchtdioden oder in Lasern zum Einsatz. Zudem werden diese Halbleiter auch in der Solarindustrie verwendet. Silizium-Halbleiter werden zum Beispiel in Speicher-Bausteinen integriert oder sind Bestandteil von DRAM-Speicherchips. Organische Halbleiter wiederum finden sich in Flachbildschirmen und in flexiblen Displays wider. Zudem können sie in Anwendungen wie RFID-Chips eingesetzt werden.

Im Jahre 1999 wurde die Thomas Swan Scientific Equipment Division, das gesamte MOCVD-Anlagen- und Servicegeschäft der englischen Thomas Swan & Co Ltd., übernommen und wird bis heute als eigenständige Tochtergesellschaft Aixtron Ltd. im Konzern weitergeführt. Im gleichen Jahr erwarb man die schwedische Epigress AB, heute Aixtron AB, mit Sitz in Lund (Schweden). Die Tochtergesellschaft stellt CVD-Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern wie Siliziumcarbid (SiC) mit breiter Bandlücke her.

Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Hardware

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