LEDs vor Boomphase - kann Aixtron profitieren?

2013 soll den Durchbruch für LEDs bringen

Mittwoch, 30. Januar 2013 um 13:31

Durch die Übernahme der Genus Inc. in Kalifornien im März 2005 hat Aixtron eine weitere produktionsqualifizierte Abscheidungstechnologie für die Silizium-Halbleiter- und die Datenspeicherindustrie erworben. Durch den Zukauf verfügt Aixtron nunmehr über ein breites Spektrum an massenproduktionstauglicher Abscheidungstechnologie für die Siliziumindustrie. Mit der Übernahme der britischen Nanoinstruments in 2007 erweiterte Aixtron das Produktportfolio im Bereich Nanotechnologie. Aixtron-Nanoinstruments bietet seither CVD - (Gasphasenabscheidung) und plasmagestützte CVD-Anlagen zur Abscheidung von Carbon Nanotubes, Nanowires und Nanotubes an. Bis zuletzt wurde der Großteil des Aixtron-Umsatzes in Asien erwirtschaftet.

Zahlen
Für das dritte Quartal 2012 meldete Aixtron ein Nettoergebnis von minus 78,3 Mio. Euro. Im Septemberquartal 2011 hatte man mit einem ausgeglichenen Nettoergebnis den Absturz in die Verlustzone noch abwenden können.

Beim Betriebsergebnis EBIT verbuchte Aixtron einen Rückgang von plus 0,6 Mio. auf nunmehr minus 78,3 Mio. Euro. Das Ergebnis von Aixtron wurde dabei durch Abschreibungen auf Vorräte in Höhe von 51,5 Mio. Euro belastet. Die Umsatzerlöse gaben binnen Jahresfrist von 89,8 Mio. auf 62,2 Mio. Euro nach.

Markt und Wettbewerb
Aixtron ist in vielen Technologiemärkten zu Hause. Das heißt zum einen, dass es immer Teilsegmente im Unternehmensportfolio gibt, die mit aktuellen Marktproblemen umzugehen haben. Das heißt zum anderen aber auch, dass diese Probleme durch andere, besser laufende Segmente kompensiert werden können. Aktuell ist das Unternehmen jedoch ausgesprochen stark von der LED-Branche abhängig.

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen (MOVPE-Anlagenmarkt) sieht sich Aixtron als einer der weltweit führenden Anbieter. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt.

Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent. Derzeit rechnet man damit, dass die Nachfrage nach LED-Beleuchtung bis 2015 um durchschnittlich 52 Prozent pro Jahr ansteigen wird.

Ausblick
Für das Gesamtjahr 2012 erwartet Aixtron Umsatzerlöse von rund 220 Mio. Euro. Beim operativen Ergebnis (EBIT) rechnet der deutsche Ausrüster mit einem Fehlbetrag in der Größenordnung von 125 Mio. Euro.

Analysten rechnen bei Aixtron im laufenden Jahr 2013 wieder mit einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen und erwarten im Schnitt einen Nettogewinn von 0,12 Euro je Aktie, der in 2014 auf 0,50 Euro je Aktie klettern soll. In 2015 wird sogar wieder ein Nettogewinn von 0,94 Euro je Aktie erwartet.

Bewertung
Aixtron-Aktien präsentierten sich nach den Kursanstiegen der vergangenen Wochen weiter freundlich bei 10,80 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,1 Mrd. Euro für den weltweit führenden Anbieter von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 92.

Die Wertpapierexperten bei Warburg Research bekräftigten in der Vorwoche nochmals ihre Verkaufsempfehlung für Aixtron-Papiere. Gleichzeitig haben die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 9,0 auf 8,5 Euro gesenkt. Die Aussichten für die LED-Industrieausrüster haben sich in 2013 nicht verbessert, heißt es. Die Analysten verweisen dabei auf Überkapazitäten im Markt für MOCVD-Anlagen. Die Wertpapier-Experten rechnen daher für 2013 weiterhin mit Verlusten.

Bei der Berenberg Bank stufte man zuletzt Aixtron-Aktien von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Gleichzeitig senken die Analysten das Kursziel für den Wert von 13,0 auf 9,0 Euro. Die Analysten loben vor allem den US-Konkurrenten Veeco Instruments, der ein flexibleres Geschäftsmodell habe. Veeco habe in den vergangenen drei Jahren seinen Marktanteil von 25 auf über 60 Prozent ausbauen können, so die Experten der Berenberg Bank.

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