JA Solar sitzt in der Preisfalle

Dienstag, 8. September 2009 um 13:21

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen durch Aktienkompensationen konnte JA Solar einen operativen Gewinn von umgerechnet rund 2,4 Mio. Dollar einfahren. Analysten hatten an dieser Stelle nur mit Einnahmen von 77,6 Mio. Dollar und mit einem Nettoverlust von sechs US-Cent je Aktie gerechnet.

Dank eines positiven Cashflows summierten sich die Barreserven von JA Solar zum Quartalsende auf umgerechnet rund 328,8 Mio. Dollar, nach 192,9 Mio. Dollar im Vorquartal. Die langfristigen Bankverbindlichkeiten betrugen zum Quartalsende umgerechnet 134,7 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Der weltweite Solar-Energiemarkt soll von 11,0 Mrd. Dollar im Jahre 2005 auf bis zu 51 Mrd. Dollar im Jahr 2015 wachsen, so die Schätzungen der Marktforscher aus dem Hause Clean Edge. China gilt neben Europa und den USA als einer der weltweit größten Märkte für Solar-Energie.

JA Solar steht in erster Linie im Wettbewerb mit anderen chinesischen Herstellern, da das Unternehmen nach wie vor viele Aufträge aus China erhält. Als einer der größten Solarzellen- bzw. Solarmodulehersteller hat sich in China der Anbieter Suntech Power Holdings etabliert. Das Unternehmen war im Jahr 2007 zum weltweit größten Hersteller von Solarmodulen aufgestiegen.

Weitere Wettbewerber aus China sind Yingli Green Energy Holding, China Sunergy Co, Solarfun Power Holdings, Jiangyin Jetion Science & Technology Co und Trina Solar.

International konkurriert JA Solar insbesondere mit der Q-Cells AG, dem führenden deutschen Hersteller von Solarzellen. Weitere internationale Wettbewerber sind BP Solar International, Schott AG, Sharp, Mitsubishi Electric Corporation, Sanyo Electric, Motech Industries und Kyocera Solar.

Ausblick

Im Hinblick auf das zweite Halbjahr 2009 sieht das Unternehmen signifikante Verbesserungen im Markt, sowohl bei der Endmarktnachfrage, als auch bei der Finanzierung von Solarprojekten. Für das laufende dritte Quartal erwartet JA Solar daher bessere Ergebnisse. Detaillierte Prognosen wollte JA Solar nicht abgeben, Analysten rechnen für das laufende dritte Quartal mit einem Quartalsumsatz von 133,1 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von zwei US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2009 erwarten Analysten bei JA Solar einen Jahresumsatz von 382,3 Mio. Dollar sowie einen Nettoverlust von 27 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 610,8 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 20 US-Cent je Aktie steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

JA Solar-Aktien präsentierten sich zuletzt an der New Yorker Nasdaq Börse uneinheitlich bei rund 3,5 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 600 Mio. Dollar für den chinesischen Solarzellenhersteller ergibt. Noch schreibt JA Solar rote Zahlen, doch schon im nächsten Jahr soll das Unternehmen nachhaltige Gewinne schreiben. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18. Gleichzeitig wird JA Solar mit dem 1,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Credit Suisse Analyst Satya Kumar glaubt an einen weiteren Preisfall in der Solarindustrie. Die Preise für Solarmodule dürften auf 1,50 Dollar pro im zweiten Quartal 2010 sinken, nach 2,35 Dollar je Watt im zweiten Quartal 2009, prognostiziert der Solar-Experte. Die Preise für ein Kilogramm Polysilizium dürften sich dann bei rund 50 Dollar für langfristige Kontrakte bewegen. Kumar erwartet im Zuge der Überkapazitäten, dass die Hersteller ihre Produktionskapazitäten zurückfahren werden. Speziell bei JA Solar erwartet der Analyst wenig Bewegung bis November. Vielmehr dürfte JA Solar 15 Prozent weniger Solarprodukte zur Auslieferung bringen, glaubt der Analyst, der die Papiere weiterhin mit „neutral“ bewertet. Dennoch hebt der Analyst sein Kursziel für den Wert von 3,0 auf 4,0 Dollar an.

Auch bei Barclays Capital ist man zurückhaltend, was die kurzfristige Entwicklung des Solarsektors angeht. Analyst Vishal Shah stuft den gesamten Sektor von „positive“ auf „neutral“ zurück. Shah rechnet insbesondere im ersten Quartal 2010 mit einer Beschleunigung des Preisverfalls, wobei die Überkapazitäten in der Industrie noch weit bis ins zweite Halbjahr 2010 bestehen bleiben dürften. Die Analysten aus dem Hause Information Network erwarten, dass im 2010 rund die Hälfte der Solarhersteller dem zunehmenden Preisdruck zum Opfer fallen werden und schließen müssen. Der Druck der chinesischen Hersteller dürfte die Preise für Solarmodule auf 0,50 US-Dollar pro Watt im Jahr 2011 drücken, glauben die Analysten.

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