Intuit bleibt auf Kurs - gemeinsamer Service mit Nokia

Freitag, 26. November 2010 um 13:41
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(IT-Times) - Der US-Finanzsoftwareanbieter Intuit (Nasdaq: INTU, WKN: 886053) hat zwar im jüngsten Quartal einen Verlust ausweisen müssen, das Oktoberquartal ist jedoch traditionell das schwächste Quartal im Jahresverlauf. Für das laufende Januarquartal erwartet Intuit und Analysten bereits wieder schwarze Zahlen.

TurboTax lässt Kassen bei Intuit klingeln


Trotz der typischerweise schwächsten Geschäftssaison kletterten die Umsätze im jüngsten Quartal um 12 Prozent auf 532 Mio. US-Dollar. Intuit profitierte dabei nicht zuletzt vom starken Wachstum im Bereich mittelständische Kunden. Getragen durch TurboTax und die entsprechende Online-Lösung Turbo Tax Online verbuchte das Privatkundengeschäft Consumer Tax ein Umsatzplus von 314 Prozent auf Jahressicht. Auch die Einheiten Mint.com, Intuit Health und das Geschäft in Kanada und in England entwickelten sich nach Intuit-Angaben stark.

Zwar fielen die Verluste im Zusammenhang mit der übernommenen Mint.com und MedFusion zuletzt etwas höher aus als erwartet, dennoch hat sich Mint.com inzwischen zum führenden Online-Finanzservice für Privatverbraucher gemausert. Erst im September 2007 gestartet, werden über Mint.com inzwischen Finanztransaktionen im Wert von rund 200 Mrd. Dollar überwacht, wobei der Service für Nutzer Einsparpotentiale im Wert von mehr als 300 Mio. aufgetan hat.

Intuit und Nokia starten Serviceangebot in Indien


Auch global sieht sich Intuit weiter auf Kurs. Nach einem guten Quartal in England und Kanada will Intuit nunmehr gemeinsam mit Nokia das Geschäft in Indien stärker ins Visier nehmen. Durch ein im September abgeschlossenes Abkommen wollen beide Firmen künftig den Service GoConnect an indische Mittelstandskunden vermarkten.

Bei dem neuen Serviceangebot handelt es sich um eine Lösung, mit der kleine und mittelständische Firmen potentielle Kunden noch zielgerichteter ansprechen können. Intuit GoConnect werde zunächst in den Großstädten Neu Delhi und Chandigarh als Aboservice angeboten, der rund 2.400 indische Rupien bzw. 52 US-Dollar für sechs Monate kostet. Sollte der neue Dienst gut bei den Kunden ankommen, dürfte einem weiteren Ausbau des Serviceangebots in anderen Großstädten nichts im Wege stehen, womit sich Intuit ein weiteres Wachstumsfeld erschlossen haben könnte…

Kurzportrait

Der Finanzsoftwarespezialist Intuit, gegründet im Jahre 1984 mit Hauptsitz im kalifornischen Mountain View, beschäftigt sich im Kerngeschäft mit der Entwicklung von Finanzsoftware. Mit seinen Flagschiffprodukten Quicken, QuickBooks und TurboTax gelang es dem Unternehmen in den letzten Jahren eine dominante Position im Bereich Finanz- und Steuererklärungssoftware einzunehmen. Durch die Übernahme von Digital Insight erweiterte Intuit sein Geschäftsfeld um den Bereich Homebanking-Lösungen. Insgesamt operiert Intuit heute von sieben Kerngeschäftsbereichen heraus: Financial Management Solutions, Employee Management Solutions, Payments Solutions, Consumer Tax (TurboTax), Accounting Professionals (Lacerte und ProSeries), Financial Institutions sowie Other Businesses (Quicken etc.).

Intuit will durch seine Softwarelösungen nicht nur kleinere und mittlere Unternehmen bei ihrer Steuererklärung unterstützen, sondern auch Privatkunden ansprechen. Von bereits vorgefertigten Formularen und Templates, bis hin zu komplexen Lösungen für Unternehmen, bietet Intuit alles rund um die Steuererklärung an. Großzügige Steuergeschenke an den Staat sollen dann aufgrund integrierter Steuerstrategien der Vergangenheit angehören. Gehaltsplaner und Wirtschaftslexikon ergänzen als weitere Features die Finanzsoftware und sollen dem Anwender ein leistungsstarkes Produkt an die Hand geben. Neben dem Softwarelizenzgeschäft erzielt das Unternehmen aber auch Einkünfte aus dem Bereich Servicegeschäft.

Durch den Verkauf des Finanzierungsgeschäfts Quicken Loans vollzog Intuit eine Konzentration auf sein Kerngeschäft. Mit der Übernahme der Software-Management-Spezialisten MRI, American Fundware und CBS Payroll will sich das Unternehmen einen neuen Geschäftsbereich erschließen. Dabei sollen Software-Management-Lösungen für kleinere und mittlere Geschäftskunden im Vordergrund stehen. Die Produktreihe QuickBooks ist speziell auf die Bedürfnisse der kleinen und mittelständischen Kunden zugeschnitten.

Durch die Übernahme des Softwarespezialisten OMware im Jahr 2001 konnte Intuit bereits erste positive Erfahrungen in diesem Segment sammeln. Allerdings verkaufte Intuit sein Master Builder-Geschäft im Frühjahr 2006 an die englische Sage Software wieder.

Später kaufte das Unternehmen den Softwarespezialisten Income Dynamics, um sein Flagschiffprodukt TurboTax weiter zu stärken. Zuvor trennte sich Intuit von seiner japanischen Tochter Intuit KK. Mitte 2005 kaufte Intuit die Daten-Technik TekPortal vom US-Spezialisten Teknowledge. Im Herbst 2006 übernahm Intuit schließlich den Online-Servicespezialisten StepUp.com Commerce und dessen Tochter JGSI Corp. Anfang 2007 schloss Intuit die Übernahme des Homebanking-Spezialisten Digital Insight für 1,35 Mrd. Dollar ab. Mitte 2009 kaufte Intuit den Zahlungsspezialisten PayCycle. Anschließend wurde der Online-Finanzservice Mint.com übernommen. Ende 2009 trennte sich Intuit von seinem Immobiliengeschäft Intuit Real Estate Solutions (IRES). Im Jahr 2010 verstärkte sich Intuit durch die Übernahme des Kommunikationssoftwareherstellers MedFusion.

Zahlen

Für das vergangene erste Fiskalquartal 2011 meldet Intuit einen um zwölf Prozent verbesserten Umsatz. Während der Wert im Vorjahresquartal 474 Mio. US-Dollar betrug, lag dieser im vergangenen Quartal bei 532 Mio. Dollar. Das operative Ergebnis hingegen verschlechterte sich und rutschte von minus 100 Mio. Dollar auf minus 104 Mio. Dollar noch weiter in die Verlustzone. Unterm Strich erwirtschaftete Intuit einen Verlust von 70 Mio. Dollar.

Im vergangenen Jahr wurde ein Ergebnis von minus 68 Mio. Dollar erzielt. Auch der operative Cash-Flow verschlechterte sich von minus 68 auf minus 70 Mio. Dollar. Das Ergebnis je Aktie nahm marginal von minus 0,21 Dollar zu minus 0,22 Dollar ab.

Insgesamt wies Intuit einen Nettoverlust von 0,21 Dollar je Aktie aus, womit der Finanzsoftwarespezialist die Markterwartungen der Analysten erfüllen konnte. Die Barreserven Intuits summierten sich zum Quartalsende auf 1,17 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Intuit, Hintergrundberichte, Software

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