Intel hofft auf Wachstum im zweiten Halbjahr - Mashery übernommen

Halbleiterindustrie

Mittwoch, 24. April 2013 um 12:37
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(IT-Times) - Der US-Halbleiterkonzern Intel kämpft weiter mit dem schrumpfenden PC-Markt. Der Nettogewinn ging im jüngsten Quartal um 25 Prozent zurück, der Umsatz war ebenfalls weiter rückläufig. Dennoch gibt sich das Intel-Management zuversichtlich, im zweiten Halbjahr 2013 wieder auf den Wachstumsmarkt zurückzukehren zu können.

Die Hoffnungen Intels (Nasdaq: INTC, WKN: 855681) ruhen dabei auf die neue Haswell-Generation. Dabei handelt es sich um die vierte Generation an Core-Prozessoren, die besonders wenig Strom verbrauchen und den Akku von Ultrabooks schonen.

Erste Produkte mit Haswell-Chips noch in diesem Quartal
Der neue Haswell-Prozessor unterstützt auch Touchscreens und soll Touch-basierte Ultrabooks zu Preisen von 599 US-Dollar ermöglichen. Mit der Haswell-Technik ist Intel nach Angaben von CEO Paul Otellini ein Quantensprung gelungen, bringt die Technik die bislang größte Verbesserung im Bezug auf die Batterielebenszeit im Vergleich zur Vorgängergeneration mit sich.

Erste Produkte mit den neuen Haswell-Chips sollen noch in diesem Quartal zur Auslieferung kommen, heißt es bei Intel. Die neue Haswell-Generation soll mit dazu beitragen, dass das Wachstum bei Intel im zweiten Halbjahr wieder zurückkehrt. Insgesamt verspricht Intel-Finanzchef Stacy J. Smith ein niedriges einstelliges Wachstum auf Jahressicht.

Intel drängt stärker in den Softwarebereich - Übernahme von Mashery
Daneben versucht Intel auch im Softwaresegment weiter zu wachsen, nachdem Intel in 2010 mit der Übernahme von McAfee für 7,7 Mrd. Dollar einen Strategieschwenk eingeleitet hatte. Zu Jahresbeginn hatte Intel das Project Rhino angestoßen und gleichzeitig seine eigene Hadoop-Distribution vorgestellt, um vom Big Data Boom zu profitieren. In diesem Zusammenhang soll die eigene Hadoop Distribution für Intel Server (Xeon Prozessoren) optimiert werden.

Zudem hat Intel vor wenigen Tagen die Übernahme des in San Francisco ansässigen Startups Mashery bestätigt. US-Medienberichten zufolge soll Intel für den API (Application Programming Interface) Management Spezialisten mehr als 180 Mio. US-Dollar bezahlt haben. Durch die Übernahme wechselt die Mehrheit der etwa 125 Mashery-Mitarbeiter zu Intel.

Mashery gilt als Spezialist im Bereich API Management, wobei das Startup unter anderem Aetna, Coa-Cola, Best Buy und die New York Times zu seinen Kunden zählt. Laut Intel-Sprecherin Laura Anderson soll Mashery in die Intel Software und Services Group integriert werden, wobei die Übernahme im laufenden Quartal abgeschlossen werden soll.

Kurzportrait

Der Halbleitergigant Intel, ansässig in der kalifornischen Technologieschmiede Santa Clara, stieg in den 80er und 90er durch sein Bündnis mit dem Softwarehersteller Microsoft zum weltweit führenden Prozessorhersteller auf. Insgesamt wird Intel ein Marktanteil von rund 80 Prozent im Bereich PC-Chips zugeschrieben.

Neben Prozessoren entwickelt das Unternehmen aber auch Flashspeicher. Ferner bietet der Halbleiterhersteller auch andere Mikrochips an, welche im Zusammenhang mit Netzwerken und industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Der größte Geschäftsbereich ist die PC Client Group, in der das Geschäft mit Desktop- und Ultrabook-Chips zusammengefasst ist. Der Geschäftsbereich beinhaltet unter anderem das Geschäft mit Core i7-, Core i5-, Core i3-Prozessoren.

Der US-Computerhersteller Dell gehört mit zu den größten Kunden des Halbleitergiganten. Neben dem Kerngeschäft hält das Unternehmen auch zahlreiche Beteiligungen an anderen Technologieunternehmen.

Im Jahr 2006 verkaufte Intel sein Media- und Signaling-Geschäft an Eicon Networks, gleichzeitig trennte man sich vom Mobilfunk- und Anwendungsprozessorgeschäft und gab diesen Bereich an Marvel ab. Auch die RFID-Einheit verkaufte Intel an den Spezialisten Impinj. Im Herbst 2008 verstärkte sich Intel durch die Übernahme des Ethernet-Spezialisten NetEffect sowie durch den Linux-Spezialisten OpenedHand. Gleichzeitig trennte sich Intel von seinem Geschäftsbereich Communication Rackmount Server.

Im Mai 2009 stieg Intel mit fünf Prozent beim Halbleiterausrüster ASM International ein. Mitte 2009 schluckte Intel den Softwarespezialisten Wind River. Zudem übernahm Intel die Mobilfunkchipsparte des Münchner Halbleiterkonzerns Infineon. Im Herbst 2010 kaufte Intel den Anti-Virusspezialisten McAfee. Anfang 2012 wurde zudem das Infiniband-Geschäft von Qlogic übernommen. Mitte 2012 kaufte Intel 15 Prozent der Anteile an ASML, zudem erwarb Intel rund 1.700 Patente und Patentanträge von InterDigital. Anfang 2013 kaufte Intel in Lateinamerika zu und schluckte die ProFUSION-Comercio e Prestacao de Servicos. Auch API-Management-Spezialist Mashery wurde in 2013 übernommen.

Zahlen

Für das vergangene Märzquartal meldet Intel einen Umsatzeinbruch auf 12,58 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 12,91 Mrd. US-Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn brach im jüngsten Quartal auf 2,04 Mrd. US-Dollar oder 40 US-Cent je Aktie ein, nach einem Profit von 2,74 Mrd. Dollar oder 55 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode. Mit den vorgelegten Zahlen verfehlte Intel die Gewinnerwartungen der Analysten, die im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 41 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Intel konnte im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow von 4,3 Mrd. US-Dollar aus der operativen Geschäftstätigkeit generieren, gleichzeitig wurden Dividenden in Höhe von 1,1 Mrd. US-Dollar an die Intel-Aktionäre ausgeschüttet. Darüber hinaus verwendete Intel 533 Mio. US-Dollar, um 25 Millionen eigene Aktien zurückzukaufen.

Meldung gespeichert unter: Intel, Hintergrundberichte, Halbleiter

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