IBM bleibt weiter auf der Überholspur - Hardware-Geschäft sorgt für Furore

Donnerstag, 20. Januar 2011 um 13:54
IBM Unternehmenslogo

(IT-Times) - Der weltgrößte IT-Servicedienstleister IBM (NYSE: IBM, WKN: 851399) sieht sich weiter auf Erfolgskurs. Dank einer stabilen Nachfrage im Servicegeschäft und einem starken Hardware- und Software-Geschäft, schnupperte IBM erstmals nach 2008 wieder an der Umsatzmarke von 100 Mrd. US-Dollar.

Der Aktienmarkt honorierte die guten IBM-Zahlen mit einem kräftigen Kursanstieg, wobei IBM-Anteile zuletzt mit über 155 US-Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Mit einem Auftragsbestand von 142 Mrd. Dollar im Servicebereich kann IBM in eine rosige Zukunft blicken, der weitere Umsatzzuwächse erwarten lässt. Dabei sieht Big Blue sein langfristiges Gewinnziel von 20 US-Dollar im Jahr 2015 in greifbarer Nähe.

System z Mainframe-Geschäft wächst kräftig - Einsteiger-Serversysteme ausverkauft


Für eine Überraschung sorgte das zuletzt stark gewachsene Hardware-Geschäft rund um die System z Mainframe-Produktfamilie. Hier verzeichnete IBM einen Umsatzzuwachs von 69 Prozent. Das Geschäft mit der WebSphere-Produktlinie legte mit 32 Prozent ebenfalls außergewöhnlich stark zu. IBM-Chef Samuel Palmisano sprach passender Weise von einem außergewöhnlichen Jahr, der IBM Rekorde beim Gewinn und freien Cashflow bescherte.

Bemerkenswert ist dabei auch IBMs Power System-Geschäft, dass nunmehr wieder auf den Wachstumskurs zurückgekehrt scheint. Hier war offenbar die Nachfrage so hoch, dass die 520, 720 und 740 Power Systems Reihe im vierten Quartal laut IBM-Angaben ausverkauft war. Offenbar hatte IBM die Nachfrage von kleinen und mittelständischen Kunden nach der Hardware unterschätzt.

IBM schlägt neue Richtung bei Mainframes ein


Für eine kleine Revolution im Mainframe-Bereich sorgte IBM bereits im September 2010 mit seiner neuen zEnterprise Reihe (z196). Mit der Plattform schlug IBM eine ganz neue Richtung im Mainframe-Bereich ein. Das Zauberwort heißt Multi-Archtitecture. ZEnterprise umfasst Unix- und Linux-Systeme und erlaubt das plattformübergreifende Management von System z, Power7 und System x Systeme unter einem Dach.

Mit seiner Power System Reihe konnte IBM zum elften Mal in Folge seine marktführende Position weiter ausbauen und Marktanteile gewinnen, heißt es aus dem Unternehmen. Nicht nur die neu eingeführten Einsteigersysteme (520, 720 und 740 Power Systems) erfreuten sich dabei einer großen Nachfrage, auch die 795 high-end Server waren sehr gefragt. IBM lieferte im jüngsten Quartal knapp 200 solcher Systeme aus und damit drei Mal soviel wie im Vorquartal...

Kurzportrait

Der New Yorker Computer- und Softwaregigant International Business Machines (IBM) zählt zu den weltweit größten Technologiekonzernen weltweit. Das Unternehmen ist nicht nur der weltweit größte IT-Servicedienstleister, sondern auch einer der führenden Softwarekonzerne weltweit. IBM beschränkt sich dabei nicht nur auf die Entwicklung von Hard- und Software für einfache Computersysteme, sondern bietet daneben auch Netzwerkserver, sowie Halbleiter an.

Insgesamt operiert IBM von fünf Kerngeschäftsbereichen heraus. Die Einheit IBM Global Technology Services (GTS) bildet dabei die größte Einheit. Weitere Einheiten sind die Global Business Services (GBS), sowie das Softwaresegment, System and Technology, als auch die Einheit Global Financing. Der PC-Bereich wurde dagegen an die chinesische Lenovo Group für 1,75 Mrd. Dollar verkauft.

Über seinen Servicearm (IBM Global Services) bietet IBM eine Reihe von IT-Dienstleistungen an, darunter E-Commerce Dienste, sowie ERP- und CRM-Services. Das Geschäft mit elektronischen Beschaffungssystemen gehört ebenfalls zum Aufgabenbereich der IT-Serviceeinheit. Diesen Bereich verstärkte der Computerkonzern im Jahr 2002 mit der Übernahme der Serviceeinheit von PricewaterhouseCoopers. Später kaufte IBM die IT-Einheit des Ölkonzerns Schlumberger. Im Jahr 2004 übernahm IBM unter anderem die dänischen IT-Spezialisten Maersk Data und DMdata. Daneben wurden im Jahr 2005 mit dem Softwareanbieter Isogon, dem Spezialisten PureEdge Technologies, dem Softwareintegrator DWL und dem Sicherheitsspezialisten DataPower weitere Firmen hinzugekauft. Ende 2005 verstärkte sich IBM durch die Übernahme des Softwarespezialisten Micromuse. Im Jahr 2006 verstärkte sich IBM dann im Softwarebereich durch die Übernahme von Webify, sowie MRO Software und FileNet. Im Spätsommer 2006 wurde der Netzwerksicherheitsspezialist Internet Security Systems sowie die Softwarefirma Vallent übernommen. Auch in 2007 blieb IBM auf Einkaufstour und schluckte die Spezialisten Telelogic AB, Softek Storage Solutions Corp, DataMirror, WatchFire, WegDialogs und das kanadische Softwarehaus Cognos. In 2008 folgten mit AptSoft, FilesX, Infodyne, Platform Solutions, ILOG und Transitive Corporation weitere Übernahmen. Zuletzt verstärkte sich IBM mit einer Reihe kleinerer Zukäufe. So wurden unter anderem SPSS, RedPill Solutions sowie Big Fix, Coremetrics, Sterling Commerce, Cast Iron Systems, National Interest Security Company, Initiate und Intelliden übernommen. Im Gegenzug trennte sich IBM von seinem Sales- und Client-Support-Geschäft. Ende 2010 kaufte IBM mit Clarity Systems, Blade Network Technologies und mit Netezza Corp weiter Firmen hinzu.

Mit seinem Datenbanksystem DB2, sowie durch sein Serverangebot WebSphere ist IBM auch im Server- und Softwaregeschäft eine feste Größe. Über seine 100%ige Tochter Lotus Development bietet das Unternehmen eine Reihe weiterer Softwarewerkzeuge für Desktopsysteme an. Über die Tochter Tivoli Systems vertreibt IBM Netzwerk- und Management Software.

Zahlen

Für das vergangene vierte Quartal 2010 meldet IBM einen Umsatzanstieg um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 29,02 Mrd. US-Dollar. Dabei konnte IBM seinen Nettogewinn um neun Prozent auf 5,26 Mrd. US-Dollar oder 4,24 Dollar je Aktie steigern, nach einem Profit von 4,81 Mrd. Dollar oder 3,65 Dollar je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte IBM die Markterwartungen der Wall Street übertreffen. Analysten hatten in diesem Zusammenhang mit Einnahmen von 28,18 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 4,08 Dollar je Anteil kalkuliert.

Die Bruttomargen zogen im jüngsten Quartal auf 49 Prozent an, nach 48,3 Prozent im Jahr vorher. Insgesamt summierte sich der Auftragsbestand im Servicegeschäft im jüngsten Quartal auf 142 Mrd. Dollar, fünf Mrd. Dollar mehr, als noch im Vorjahr. Im Servicegeschäft setzte IBM im jüngsten Quartal um zwei Prozent mehr um, wobei die Umsätze im Global Technology Services Segment um ein Prozent auf 10,2 Mrd. Dollar zulegten. Im Global Business Services Geschäft kletterten die Erlöse um vier Prozent auf 4,8 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: IBM, Hintergrundberichte, Hardware, Software, IT-Services

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