Lenovo will zu Samsung und Apple aufschließen

Lenovo will in die gleiche Liga wie Samsung und Apple

Freitag, 31. Januar 2014 um 13:50
Lenovo Unternehmenslogo

(IT-Times) - Chinas größter PC-Hersteller Lenovo sorgt zu Jahresbeginn für einen Paukenschlag. Lenovo gibt 5,2 Mrd. US-Dollar aus, um seine Marktposition in wichtigen Schlüsselmärkten zu stärken. Ziel ist es, zu den beiden Wettbewerbern Samsung und Apple aufzuschließen.

Allerdings müssen die Chinesen nunmehr beweisen, dass man in der Lage ist, das zu schaffen, was Google zuvor nicht gelungen ist - nämlich aus Motorola ein profitables Geschäft zu machen.

Lenovo avanciert zum drittgrößten Server-Hersteller
Die Übernahme der x86-Server-Sparte von IBM befördert Lenovo (WKN: 894983) zunächst von Platz 6 auf Platz 3 im Server-Markt hinter HP und Dell. Der Marktanteil Lenovos im Server-Markt dürfte damit von weniger als zwei Prozent auf 14 Prozent klettern, prognostizieren die Daiwa Capital Markets Experten Steven Tseng und Jason Chen, wie die Bloomberg Businessweek berichtet. Die Analysten glauben, dass Lenovo durch die Übernahme sein Server-Geschäft profitabel ausbauen kann.

Lenovo will 100 Millionen Smartphones verkaufen
Auch im Smartphone-Markt konnte Lenovo zuletzt beeindruckende Erfolge vorweisen. Im vergangenen zweiten Fiskalquartal 2014 kletterten die Smartphone-Auslieferungen um 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In 2013 konnte Lenovo nach IDC-Angaben 45 Millionen Smartphones weltweit verkaufen, fünf Millionen mehr als eigentlich geplant. Inzwischen sieht sich Lenovo als viertgrößter Smartphone-Hersteller der Welt.

Durch die Übernahme von Motorola Mobility will Lenovo den Smartphone-Absatz auf 100 Millionen Telefone steigern, so Lenovo Chief Executive Officer Yang Yuanqin. Die Marke Motorola soll als solches erhalten bleiben. Zumindest will Lenovo die Motorola-Marke in den USA verwenden, während in Ländern wie Indien, Russland, Indonesien die Marke Lenovo zum Einsatz kommen soll. Lenovo wird nicht nur den Großteil der Motorola-Mitarbeiter und Fertigungsoperationen, sondern auch rund 2.000 Motorola-Patente übernehmen.

Darüber, wie Motorola konkret in die Gewinnzone geführt werden soll, gibt es bei Lenovo noch keinen effektiven Plan, wie der Lenovo-Chef gegenüber dem Wall Street Journal zugibt. Allerdings hat Lenovo nach der Übernahme der IBM Think-Produktfamilie bewiesen, dass man durchaus in der Lage ist, solche Übernahmen erfolgreich zu gestalten.

Übernahmen führen zu Reorganisation
Ziel von Lenovo ist es, ein Gegengewicht zu den Technologiegiganten aus Südkorea (Samsung Electronics) und den USA (Apple) aufbauen, der auch international wettbewerbsfähig ist. Dazu soll auch die neue Firmenstruktur beitragen. Künftig wird Lenovo aus vier Kerngeschäftsbereiche operieren: PCs, Mobile, Server, Speicher und Cloud Services.

Kurzportrait

Die in Beijing ansässige Lenovo Group wurde ursprünglich von elf Ingenieuren im Jahre 1984 gegründet. Zuvor firmierte das Unternehmen unter dem Namen Legend Group bzw. New Technology Developer Incorporated.

Heute ist Lenovo der größte PC-Hersteller Chinas und die Nummer zwei im chinesischen Smartphone-Markt. Zum Produktangebot zählen unter anderem die Lenovo ThinCentre Desktop-Rechner, als auch die ThinkPad Laptop-Reihe und Tablet-PCs und Smartphones. Ergänzt werden diese durch die Laptop- bzw. Netbook-Marke IdeaPad. Daneben bietet Lenovo aber auch Workstations an. Auch LCD- und CRT-Monitore gehören zum Produktangebot von Lenovo, wobei das Unternehmen aber auch ThinkVision-Projektoren vermarktet.

Bereits im Jahr 2005 verstärkte sich das Unternehmen durch die Übernahme der PC-Sparte von IBM. Insgesamt bezahlte Lenovo 1,27 Mrd. Dollar für die IBM-Einheit, wodurch das Unternehmen zu einem internationalen Player aufstieg. In 2011 schluckte Lenovo den deutschen Aldi-Zulieferer Medion für 629 Mio. Euro. In 2011 schloss Lenovo ein Joint Venture mit Compal Electronics, um PCs in China zu bauen. Lenovo hält 51 Prozent der Anteile an dem Venture. Im Herbst 2012 übernahm Lenovo den brasilianischen PC-Hersteller CCE (Digibras). Im Herbst 2012 kaufte Lenovo den Cloud-Spezialisten Stoneware. Anfang 2013 ging das Joint Venture LenovoEMC Ltd an den Start, welches NAS (Network Attached Storage) Geräte vermarkten soll. Anfang 2014 erwarb Lenovo das x86 Server-Geschäft von IBM, nur kurze Zeit kaufte Lenovo Motorola Moboility für rund 2,9 Mrd. Dollar von Google.

Während Lenovo in China mit der Digital China Holdings in Sachen Vertrieb zusammenarbeitet, bauen die Chinesen ihr internationales Geschäft weiter aus. Mit weiteren Niederlassungen in USA, Indien und Deutschland ist Lenovo bereits in weiteren Märkten präsent. Darüber hinaus will Lenovo verstärkt in Schwellenmärkten wie in Indien aber auch im Mittleren Osten und Brasilien Fuß fassen.Zuletzt war die chinesische Regierung mit einer Minderheitsbeteiligung der größte Einzelaktionär der Gesellschaft.

Meldung gespeichert unter: Lenovo, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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