Autodesk nimmt beim Wachstum wieder Fahrt auf

Montag, 18. August 2008 um 13:12
Autodesk

(IT-Times) - Trotz angespannter Konjunkturlage konnte der führende CAD-Spezialist Autodesk (Nasdaq: ADSK, WKN: 869964) im jüngsten Quartal durch sehr gute Quartalszahlen glänzen und die Markterwartungen der Analysten deutlich übertreffen. Autodesk-Anteile legten daraufhin deutlich zu und gehörten am vergangenen Freitag mit zu den Hauptgewinnern an der New Yorker Nasdaq.

Autodesk selbst macht für das gute Abschneiden sein starkes und diversifiziertes Produktangebot, sowie as Wachstum im Ausland verantwortlich. Während das Amerika-Geschäft dank einer Erholung in Kanada und ein Rekordquartal in Lateinamerika um vier Prozent wuchs, kletterten die Erlöse in Schwellenmärkte um stolze 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Geschäft mit Schwellenländern steuerte damit 18 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Bauboom in Schwellenländer beflügelt das Geschäft


Autodesk profitierte dabei ganz offensichtlich vom anhaltenden Bauboom in Ländern wie China und Indien. Vor allem in Indien gilt die Infrastruktur nach wie vor als vergleichsweise marode und wird als Haupthindernis im Hinblick auf noch höhere Wachstumsraten in Indien gesehen. Da dieses Problem nicht Übernacht gelöst werden kann, winken in Indien und China auf Jahre hinaus lukrative Geschäfte für Autodesk, schließlich sind Architektur- und Planungssoftware die Grundvoraussetzung für die Infrastrukturentwicklung.

Daneben profitierte Autodesk auch von einer robusten Nachfrage nach 3D-Design Lösungen. Das Geschäft mit 3D-Produkten wie Inventor, Revit, Civil 3D, NavisWorks, Robobat und Moldflow zog um 36 Prozent auf 166 Mio. Dollar. Allein die Übernahme von Moldflow steuerte fünf Prozent zum Wachstum bei. Mit Produkten wie Inventor lassen sich beispielsweise Prototypen auf dem PC entwickeln und simulieren. Derartige Simulationssoftware ist auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefragt, da die Lösung Firmen hilft, Entwicklungskosten zu sparen.

Autodesk auf Einkaufstour


Daneben hat Autodesk in 2008 kräftig eingekauft, um sich für einen möglichen Konjunkturaufschwung nach der Überwindung der US-Finanz- und Immobilienkrise im zweiten Halbjahr bzw. in 2009 zu rüsten. So wurden allein in 2008 mit Robobat, Camel Software, Hanna Strategies, Kynogon, REALVIZ, Square One Research, Green Building Studio, Moldflow und 3D Geo gleich Übernahmen getätigt. Diese Einkaufstour könnte sich auch in den nächsten Quartalen weiter fortsetzen, da Autodesk dank eines kräftigen Cashflow-Wachstum über Barreserven von rund eine Mrd. US-Dollar verfügt…

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1982 und ansässig im kalifornischen San Rafael ist Autodesk vor allem für seine CAD-Softwarereihe AutoCAD weltweit bekannt. Das Flagschiffprodukt AutoCAD trägt etwa ein Drittel der gesamten Umsätze des Unternehmens. AutoCAD wird vor allem für professionelles 3D-Modelling eingesetzt, um nicht nur industrielle Produkte am Bildschirm entstehen zu lassen, sondern auch Architekten bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Um seine Marktstellung auch in ähnlichen Bereichen zu festigen, wurden in den letzten Jahren weitere Unternehmen übernommen. Darunter Firmen wie Discreet Logic, Buzzsaw und RedSpark. Mit der Übernahme von Discreet sicherte sich Autodesk das Know-how der 3D-Softwarereihe 3D Studio Max. Mit der Übernahme von Buzzsaw.com festigte das Unternehmen seine Stellung im Bereich der virtuellen Bauplanung und Entwicklung. RedSpark hingegen ist ein Spin-Off der Gesellschaft, der Dienstleistungen für Geschäftskunden im Bereich der industriellen Fertigung anbietet. Später kaufte Autodesk den CAD-Spezialisten Linius Technologies und den Anbieter von Design-Software VIA Development.

Insgesamt operiert Autodesk heute von zwei Geschäftssegmenten heraus: Design Solutions und Media and Entertainment. Die Sparte Design Solutions umfasst das AutoCAD-Geschäft und steuerte zuletzt den Großteil zum Gesamtumsatz bei. Die Sparte Media and Entertainment, vormals Discreet Segment, umfasst das Geschäft 3D-Animationen und Spiele-Designsoftware. Durch die Übernahme von Caice Software versucht Autodesk sein Produktangebot im Bereich Transport- und Logistiksoftware auszubauen. Anschließend kaufte Autodesk den 3D-Softwareanbieter MechSoft Technology. Auch der deutsche Data-Management-Spezialist COMPASS systems GmbH sowie c-Plan AG, Colorfront Ltd. und Solid Dynamics gehören inzwischen zum Autodesk-Konzern. Im Herbst 2005 folge dann die Übernahme des 3D-Grafisoftwareentwicklers Alias. Anfang 2006 übernahm Autodesk den Projekt-Management-Softwareanbieter Constructware. Auch im Jahr 2007 blieb Autodesk weiter auf Einkaufstour und schluckte die Spezialisten Opticore, NavisWorks, Skymatter (Mudbox) und PlassoTech. Anfang 2008 schloss Autodesk die Zukäufe Robobat, Camel Software und Hanna Strategies LLC ab. Gleichzeitig wurden die Spielsoftwarespezialisten Kynogon SA, REALVIZ, Square One Research, Green Building Studio, Moldflow und 3D Geo übernommen.

Autodesk ist heute in nahezu allen bedeutenden Wirtschaftsregionen der Welt präsent. Die Produkte werden in mehr als 160 Ländern durch ein Netz bestehend aus 1.700 Händler vertrieben. Neben dem Stammhaus in Kalifornien, unterhält die Gesellschaft noch weitere Niederlassungen in Asien, Afrika, Lateinamerika und in Europa. Das Unternehmen erzielt derzeit mehr die Hälfte der Umsätze außerhalb der USA. Insgesamt gilt Autodesk heute als einer der größten Softwareanbieter weltweit. Die Kalifornier betreuen heute mehr als sechs Millionen Anwender weltweit.

Zahlen

Autodesk konnte im vergangenen zweiten Fiskalquartal 2009 seinen Umsatz auf 619,5 Mio. US-Dollar steigern, ein Zuwachs von 18 Prozent nach Einnahmen von 525,9 Mio. Dollar in der Vorjahresperiode. Der Lizenzumsatz erhöhte sich dabei um zwölf Prozent auf 440 Mio. Dollar. Autodesk generierte einen operativen Gewinn von 118,8 Mio. Dollar (2008: 114,5 Mio. Dollar). Dabei wurde ein Nettogewinn von 89,9 Mio. Dollar oder 39 US-Cent je Aktie ausgewiesen, nach einem Plus von 91,6 Mio. Dollar oder 38 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Autodesk im jüngsten Quartal einen operativen Gewinn von 56 US-Cent je Aktie generieren, womit die Markterwartungen übertroffen wurden. Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 606 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 52 US-Cent je Aktie gerechnet.

Im Bereich 3D Design Solutions stiegen die Erlöse um 36 Prozent auf 166 Mio. Dollar. Im Bereich 2D-Lösungen verzeichnete Autodesk einen Zuwachs von 16 Prozent, wobei das Flagschiffprodukt AutoCAD um 12 Prozent zulegte. Im Segment Media und Entertainment Produkte legten die Erlöse um 12 Prozent auf 69 Mio. Dollar zu. Im Bereich Animationen rund um das Flagschiffprodukt 3DS Max stiegen die Erlöse um 19 Prozent.

Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit zog um 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 209 Mio. Dollar an, womit sich die Barreserven zum Quartalsende auf 970 Mio. Dollar summierten.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: CAD, Autodesk, Hintergrundberichte, Software

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